DJ UPDATE/EU: Fortis darf ABN Amro zunächst nicht integrieren
FRANKFURT (Dow Jones)--Im Streit um den Verkauf von Teilen der ABN Amro an die Deutsche Bank AG hat die Europäische Kommission ein Machtwort gesprochen. Die ABN-Mutter Fortis dürfe ihre niederländische Tochter nicht integrieren, bevor eine endgültige Entscheidung zum Verkauf von ABN-Geschäftsbereichen an die Deutsche Bank getroffen ist, entschied die Kommission am Donnerstag. Die Deutsche Bank will u.a. das Commercial Banking von ABN für 709 Mio EUR übernehmen.
Details, wann eine Entscheidung der Kommission zu erwarten ist und ob ein Verkauf angesichts des offenen Widerstands von ABN Amro überhaupt noch Chancen hat, liegen nicht vor.
Bereits seit der Verstaatlichung der niederländischen Aktivitäten von Fortis liegt der Teilverkauf auf Eis. Nach dem zuletzt klar geäußerten Widerstand von ABN Amro droht die Transaktion nun zu kippen. ABN Amro hatte am Mittwoch mitgeteilt, sie sehe den Verkauf an die Deutsche Bank nicht mehr als bindend an. Die Deutsche Bank wollte sich hierzu nicht äußern.
Bei dem Widerstand gegen den Verkauf hat ABN Amro die Unterstützung von politischer Seite. Der niederländische Finanzminister Wouter Bos hatte zuvor angekündigt, die Regierung werde prüfen, inwieweit der Verkauf wieder rückgängig gemacht werden kann. Dagegen hat die Deutsche Bank in der Vergangenheit wiederholt ihr Interesse bekräftigt.
Der Verkauf der ABN-Sparte Commercial Banking an die Deutsche Bank ist nicht ganz freiwillig. Hintergrund sind kartellrechtliche Auflagen. Bei dem Kauf der ABN Amro hatte sich die belgische Fortis ursprünglich verpflichtet, entsprechende Auflagen der Kommission zu erfüllen.
Diese hatte kartellrechtliche Bedenken geäußert, dass beide Finanzinstitute zusammen in den Niederlanden im Privatkundengeschäft zu sehr dominieren. Daher hatte sich Fortis bereit erklärt, Teile von ABN Amro für 709 Mio EUR in bar an die Deutsche Bank zu verkaufen.
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December 18, 2008 10:59 ET (15:59 GMT)
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