Seattle (BoerseGo.de) - Amazon.com hat anscheinend eine Gruppe natürlicher Feinde: Die Analysten. Seit dem Börsengang des Onlinehändlers vor gut zehn Jahren kommentiert das Gros der Bilanzbeschauer die Aktie negativ. Die Mehrheit der Excell-Jongleure versteht das Geschäftsmodell des Internet-Pioniers, ein Zwitter aus Technologie/Softwareunternehmen und Discounthändler, einfach nicht.
Häufig kommt Ignoranz hinzu. Kürzlich wurden die Gewinnschätzungen der Reihe nach gekappt, weil der damalige Höhenflug des Dollars, die Auslandsumsätze (knapp die Hälfte der Konzernumsatzes) in US-Währung umgerechnet, drastisch verringerte. Inzwischen hat der Dollar gedreht und das Gros seiner Gewinne an den Devisenmärkten wieder abgegeben. Im Vergleich zum Euro fiel der Greenback binnen Monatsfrist um etwa 11 Prozent und steht damit lediglich rund 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau - und das zum Höhepunkt der Weihnachtssaison, der Geschäftsspitze bei allen Einzelhändlern. Bislang hörte man dazu kein Wort eines Analysten.
Die Zunft folgt dem Herdentrieb und reagiert recht kurzsichtig. Weil die Gegenwart schlecht ist, wird auch die Zukunft negativ eingeschätzt, zumal das (fast) alle tun. Daher gibt es derzeit - für die Mehrheit der an der Wall Street gehandelten Papiere - nur Herabstufungen (Downgrades) - trotz massiver und aggressiver Zinssenkungen und Rettungspakete.
Heute folgte Analyst Jeffrey Lindsay vom Broker Bernstein dem pessimistischen Herdentrieb und degradierte die Amazon-Aktie von „Outperform“ auf „Perform“ (etwa: „Neutral“), bleibt aber bei dem Kursziel 50 Dollar. Wegen der Rezession - vor allem wegen der steigenden Arbeitslosigkeit und den Zwangsversteigerungen von Eigenheimen (in den USA) - dürfte weniger Geld für Online-Käufe ausgegeben werden, hieß es. Außerdem unterstellt der Bilanzauswerter ein geringeres Wachstum im Ausland (Amazon ist in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Japan und China jeweils mit eigenen Webseiten vertreten). Beides schmälere die Gewinnmargen. Daher wachse der Amazon-Umsatz im kommenden Jahr nur 12 Prozent und der Gewinn nur um 11 Prozent, orakelt Lindsay (Im 3. Quartal 2008 wuchs der Amazon-Umsatz um 31 Prozent - trotz Rezession, bereinigt um den damaligen Effekt der Dollarschwäche blieben 28 Prozent Wachstum).
Amazon verliert 1,5% auf 51,30 Dollar.
Häufig kommt Ignoranz hinzu. Kürzlich wurden die Gewinnschätzungen der Reihe nach gekappt, weil der damalige Höhenflug des Dollars, die Auslandsumsätze (knapp die Hälfte der Konzernumsatzes) in US-Währung umgerechnet, drastisch verringerte. Inzwischen hat der Dollar gedreht und das Gros seiner Gewinne an den Devisenmärkten wieder abgegeben. Im Vergleich zum Euro fiel der Greenback binnen Monatsfrist um etwa 11 Prozent und steht damit lediglich rund 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau - und das zum Höhepunkt der Weihnachtssaison, der Geschäftsspitze bei allen Einzelhändlern. Bislang hörte man dazu kein Wort eines Analysten.
Die Zunft folgt dem Herdentrieb und reagiert recht kurzsichtig. Weil die Gegenwart schlecht ist, wird auch die Zukunft negativ eingeschätzt, zumal das (fast) alle tun. Daher gibt es derzeit - für die Mehrheit der an der Wall Street gehandelten Papiere - nur Herabstufungen (Downgrades) - trotz massiver und aggressiver Zinssenkungen und Rettungspakete.
Heute folgte Analyst Jeffrey Lindsay vom Broker Bernstein dem pessimistischen Herdentrieb und degradierte die Amazon-Aktie von „Outperform“ auf „Perform“ (etwa: „Neutral“), bleibt aber bei dem Kursziel 50 Dollar. Wegen der Rezession - vor allem wegen der steigenden Arbeitslosigkeit und den Zwangsversteigerungen von Eigenheimen (in den USA) - dürfte weniger Geld für Online-Käufe ausgegeben werden, hieß es. Außerdem unterstellt der Bilanzauswerter ein geringeres Wachstum im Ausland (Amazon ist in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Japan und China jeweils mit eigenen Webseiten vertreten). Beides schmälere die Gewinnmargen. Daher wachse der Amazon-Umsatz im kommenden Jahr nur 12 Prozent und der Gewinn nur um 11 Prozent, orakelt Lindsay (Im 3. Quartal 2008 wuchs der Amazon-Umsatz um 31 Prozent - trotz Rezession, bereinigt um den damaligen Effekt der Dollarschwäche blieben 28 Prozent Wachstum).
Amazon verliert 1,5% auf 51,30 Dollar.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)