DJ Bund will Mehrheit der HRE übernehmen - Handelsblatt
BERLIN/MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Pläne der Bundesregierung zum Einstieg bei der angeschlagenen Hypo Real Estate (HRE) werden offenbar konkreter. Union und SPD seien sich einig, dass der Bund eine "Beherrschungsmehrheit" von 50% plus einer Aktie an dem Münchener Immobilienfinanzierer übernehmen soll, erfuhr das "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) aus Regierungskreisen.
Nur für den Notfall, dass die Gespräche mit HRE-Großaktionär J.C. Flowers über eine direkte Staatsbeteiligung erfolglos blieben, behalte sich die Bundesregierung vor, die bisherigen Aktionäre zwangsweise zu enteignen.
Die Hypo Real Estate Holding AG wollte den Bericht gegenüber Dow Jones Newswires am Montagabend nicht kommentieren. Im Bundesfinanzministerium war am Abend kurzfristig niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Das Bundesfinanzministerium arbeite derzeit an entsprechenden Änderungen des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes, das bisher einen Staatseinstieg auf 33% beschränkt, schreibt die Zeitung. Darin soll auch geregelt werden, dass der Bund trotz einer möglichen Beherrschungsmehrheit von mehr als 50% der Aktien kein Übernahmeangebot machen muss, wie es das Aktienrecht vorsieht. "Niemand in der Regierung hat ein Interesse an einer Vollverstaatlichung einer Bank", sagte eine mit den Plänen vertraute Person dem Blatt. Die Gesetzesänderungen könnten bereits in der nächsten Bundestags-Sitzungswoche Anfang Februar beschlossen werden, hieß es.
Finanzkreise erwarten, dass sich die Probleme der HRE im vierten Quartal verschärft haben. Es sei gut möglich, dass der Verlust die Prognose einiger Analysten von bis zu 1 Mrd EUR übertreffen könne, schreibt die Zeitung. Bei einem hohen Minus müsse allerdings schnell das Eigenkapital der Bank gestärkt werden, hieß es weiter.
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(END) Dow Jones Newswires
January 26, 2009 14:00 ET (19:00 GMT)
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