DJ Fortis-Verkauf an BNP erfolgt zu geänderten Konditionen
AMSTERDAM (Dow Jones)--Die Fortis Holding hat mit der belgischen Regierung und BNP Paribas eine neue Vereinbarung zum Verkauf der belgischen Fortis-Aktivitäten an die französische Bank getroffen. BNP Paribas werde lediglich für 550 Mio EUR 10% des belgischen Versicherungsgeschäfts von Fortis übernehmen, während der restlichen Anteil dieses Geschäfts bei der Fortis Holding bleibe, teilte die belgische Regierung am Freitag mit. Ursprünglich war vorgesehen, dass BNP 100% der belgischen Versicherungseinheit übernimmt.
Das Engagement Belgiens bei Fortis soll zudem nur noch 11,4 Mrd EUR betragen, nachdem hier bislang die Summe von 14,9 Mrd EUR vorgesehen war. Der Fortis-Verwaltunsgrat habe allen Punkten zugestimmt, teilte Belgien weiter mit.
Die Fortis Holding hatte Gespräche mit der belgischen Regierung und BNP Paribas über ihre Aufspaltung wieder aufgenommen, nachdem ein gerichtlich bestellter Experten-Bericht zur Beurteilung der im Herbst 2008 beschlossenen Aufspaltung der Gruppe den Fortis-Aktionären empfohlen hatte, den Verkauf nur zu geänderten Bedingungen akzeptieren.
Die Experten hatten zu einer Wiedereingliederung von 25% der ehemaligen belgischen Banksparte des Allfinanzkonzerns, Fortis Banque, in die Holding geraten. Außerdem sollte die Gruppe laut den Experten die Kontrolle über mindestens 25% an der belgischen Versicherungssparte von Fortis behalten. Ursprünglich hatten sich die Beteiligten darauf geeinigt, dass BNP Paribas bei der Transaktion 75% an der Fortis Banque und 100% der belgischen Versicherungseinheit übernehmen sollte.
Die belgisch-niederländische Fortis-Gruppe war Anfang Oktober im Zuge der Finanzmarktkrise teilweise verstaatlicht und in einen niederländischen, belgischen und luxemburgischen Teil aufgeteilt worden.
BNP Paribas wollte das belgische und luxemburgische Bankgeschäft sowie die belgische Versicherungssparte von Fortis von der Regierung Belgiens für 14,5 Mrd EUR übernehmen. Die Übernahme wurde im Dezember aber vorübergehend gestoppt, da das Brüsseler Berufungsgericht den Prozess für 65 Tage eingefroren hatte.
Die Richter ordneten an, dass die Fortis-Aktionäre ein Mitspracherecht bei der Zerschlagung der Finanzgruppe haben sollten. Demnach darf die belgische Regierung ihre Fortis-Beteiligung nicht vor der Hauptversammlung des Finanzhauses am 11. Februar verkaufen. Zudem verlangten die Richter eine Beurteilung der Aufspaltung durch unabhängige Experten.
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January 30, 2009 02:36 ET (07:36 GMT)
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