
Der Aufsichtsratschef des
Halbleiter-Konzerns Infineon
"Es wird in der Chipbranche weitere Zusammenschlüsse geben", sagte Kley. Der Bildung eines europäischen Halbleiter-Champions gegen die Übermacht der Asiaten steht Kley indes skeptisch gegenüber. "In Europa gibt es ja im Übrigen auch nicht mehr viele Chipkonzerne. Wir schauen uns natürlich auch in Asien um." Er bestätigte: "Wir haben ja seinerzeit schon mit Freescale und NXP gesprochen. Aber kurz bevor es ernst wurde, platzten die Verhandlungen." Das Problem bei dem US-amerikanischen und dem niederländischen Wettbewerber sei insbesondere die hohe Verschuldung gewesen.
HILFE VOM STAAT GEFORDERT
Kley fordert wie Konzernchef Peter Bauer Hilfe vom Staat: "Die Frage der Förderung ist für die Zukunft der Chipbranche zentral. Wir brauchen mehr öffentliche Mittel, um zu bestehen." Die Forschungsförderung dürfe sich nicht nur auf erneuerbare Energien konzentrieren. "Wir sollten nicht vergessen, dass die Chipindustrie für viele Branchen wie Autohersteller in Deutschland eine Schlüsseltechnologie ist." Bei seinem Besuch im Bundes-Wirtschaftsministerium am Dienstag werde er hierauf hinweisen.
Infineon leidet massiv unter der Wirtschaftsflaute und hier insbesondere unter dem zusammengebrochenen Autozuliefer-Geschäft. Der Umsatz fiel von Oktober bis Dezember um mehr als ein Viertel auf 830 Millionen Euro, der Verlust lag unterm Strich bei 404 Millionen Euro. Daraufhin verschärfte der Konzern seine Sparanstrengungen, bei denen auch 3.000 der ehedem knapp 30.000 Stellen wegfallen. "Sollte die Situation sich verschärfen, sind unterschiedliche Optionen zu prüfen", sagte Kley./das/tw
ISIN DE0006231004
AXC0035 2009-02-09/09:04