Die SolarWorld AG
Der Trend hin zur Solartechnik sei ungebrochen, betonte Asbeck. So sei der Umsatz zu Jahresbeginn weiter gestiegen. "Und das, obwohl es in diesem Januar viel kälter als üblich war", sagte der SolarWorld-Chef. Viele Hausbesitzer zögen es derzeit vor, ihr Geld in Solaranlagen zu investieren, als es auf der Bank zu lassen. "Die Menschen investieren derzeit lieber in die eigene Dachsparkasse als in die Lehmans dieser Welt."
DIVIDENDE WIRD LEICHT ANGEHOBEN
Im vergangenen Jahr steigerte das Solarunternehmen trotz der Wirtschaftskrise Umsatz und Gewinn deutlich, verfehlte aber trotzdem die Markterwartungen. Die Erlöse stiegen nach Unternehmensangaben um mehr 30 Prozent auf 900 Millionen Euro. Die sechs von dpa-AFX befragten Experten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 908,9 Millionen Euro gerechnet. Der operative Gewinn (EBIT) stieg ebenfalls um mehr als 30 Prozent auf 260 Millionen Euro. Analysten hatten mit 271,80 Millionen Euro gerechnet. Der Jahresüberschuss stieg um 33 Prozent auf 150 Millionen Euro, erwartet wurden 163,6 Millionen. Asbeck kündigte an, die Dividende von 14 auf 15 Cent je Aktie zu erhöhen.
Die Börse reagierte ernüchtert. SolarWorld-Aktien verloren nach
anfänglichen Gewinnen bis zum Mittag gut 4,5 Prozent und rangierten
damit im leicht schwächeren TecDAX
Vorstandschef Asbeck äußerte sich hingegen sehr zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. "Wir haben immer gesagt, dass wir zwischen 25 und 30 Prozent zulegen wollen. Das haben wir auch geschafft." Seit Jahren erfülle sein Unternehmen die selbst gesetzten Wachstumsziele. "Wir haben das auch diesmal erreicht, obwohl die Preise sinken." SolarWorld werde es auch weiterhin schaffen, die Produktionskosten zu senken und so die Preise für Solar-Module analog zu den fallenden Einspeisevergütungen für Solarstrom zu senken.
UNTERNEHMEN PROFITIERT VON DIVERSIFIZIERTEM GESCHÄFT
Asbeck räumte ein, dass es bei den Wafer-Großkunden von SolarWorld zu Verschiebungen wegen der Krise komme. "Dieses nicht angenommene Material können wir aber im eigenen Unternehmen immer nutzen, weil wir die ganze Wertschöpfungskette bedienen", erklärte Asbeck. Zudem gebe es weiter lukrative Preise für Wafer an den Spotmärkten. Mit dem diversifizierten Geschäftsmodell sei SolarWorld besser aufgestellt als die Konkurrenz, die im ersten Quartal eine unterdurchschnittliche Geschäftsentwicklung befürchten müsse, erklärte auch Analystin Alla Gorelova von Steubing.
Von der Kreditklemme ist der Hersteller von Solar-Anlagen selbst nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden nicht betroffen. "Wir haben einen Liquiditätsrahmen von fast einer Milliarde Euro", sagte Asbeck. Akquisitionen schloss der Unternehmenschef allerdings aus. "Wir wollen organisch wachsen." Als weltweiter Technologieführer seien Zukäufe nicht sinnvoll./nl/gr/stb
ISIN DE0005108401
AXC0082 2009-02-13/12:29