Die Übernahme des Konkurrenten debitel
scheint sich für Freenet
Ohne die jüngst veräußerte debitel Nederlands und dem zum Verkauf stehenden DSL-Geschäft verdoppelte sich das Konzernergebnis aus fortgeführtem Geschäft von 60,9 auf 148,4 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte von 1,7 Milliarden auf 2,8 Milliarden Euro. Operativ verdiente Freenet etwas weniger als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich im abgelaufenen Jahr um 3,1 Prozent auf 207,1 Millionen Euro. Die Aktie legte bis zum Mittag als einer der festen Werte im TecDAX um rund drei Prozent zu.
Marktbeobachter taten sich nach der Übernahme im vergangenen Quartal schwer mit der Bewertung der Zahlen, da die beiden zusammengeschlossenen Unternehmen teilweise unterschiedliche Bilanzierungsmodelle verwendet hatten. Freenet wies nun darauf hin, dass in den Kennziffern für 2008 keine Kundengewinnungs- und Kundenbindungskosten mehr enthalten sind. Die Vergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.
ELEFANTENHOCHZEIT
Nach der Elefantenhochzeit mit debitel im April 2008 war Freenet
eigenen Angaben zufolge auf Platz 3 der deutschen Mobilfunkanbieter
vorgerückt. Doch das Unternehmen ist mit dem Umbau noch längst nicht
fertig. Rund 1.000 Stellen sollen abgebaut werden, zuletzt gab
Freenet den Verkauf von rund 80 Ladengeschäften an die
Telefonica-Tochter
Unklar ist außerdem weiterhin, wie es um den Verkauf des
verlustreichen DSL-Geschäfts steht. Mit dessen Hilfe sollte nach der
ursprünglichen Planung des ehemaligen Vorstandschefs Eckhard Spoerr
der Schuldenberg aus der debitel-Übernahme abgetragen werden.
Freenet führt jüngsten Angaben zufolge weiter Gespräche, diese seien
"nie unterbrochen worden". Marktbeobachter zweifeln aber inzwischen
an der Darstellung: Freenet habe überzogene Preisvorstellungen für
den Bereich, dessen Wert inzwischen nur noch auf 200 bis 300
Millionen Euro geschätzt wird, heißt es in Branchenkreisen. Mit
Vodafone
ISIN DE000A0EAMM0 DE0005089031 GB00B16GWD56
AXC0132 2009-02-19/12:36