DJ Scoach/Scoach (Frankfurt) - Ein neuer Tag, ein neuer Verkaufsvorwand
Ein neuer Tag, ein neuer Verkaufsvorwand Wie gewohnt steht der deutsche Aktienmarkt wieder unter Druck und folgt den schwachen Vorgaben aus Asien und den USA. Wie gewohnt werden die massiven wirtschaftspolitischen Maßnahmen gegen den Abschwung ignoriert. Wie gewohnt werden auch die positiven Zukunftsaussichten der Wirtschaft ausgeblendet. Wie gewohnt fixiert sich der Markt stattdessen auf das aktuelle Missgeschick der Banken. Heute nehmen die Spieler einen empfindlichen Gewinneinbruch der in London ansässigen HSBC als Vorwand zum Verkaufen. Weil der Finanzkonzern wegen seiner Probleme auch noch frisches Kapital braucht wird erst recht verkauft. Der niederländische Supermarktbetreiber Ahold, der seinen Gewinn um mehr als 8 Prozent steigerte und trotz dem allgemeinen Krisengerede keine signifikanten Änderungen des Konsumentenverhaltens beobachtet, findet natürlich keine Beachtung. Der DAX verliert momentan 2,9 Prozent auf 3.732 Punkte. Wie gewohnt können sich nur wenige Papiere dem Schlamassel entziehen. Etwas überraschend ist allerdings die Stärke von Infineon, ohne dass es dafür Nachrichten gibt. Allerdings kostet das Papier nur noch wenige Cents und ist daher sehr spekulativ. Weniger überrascht dagegen die Stärke von Fresenius Medical Care. Der Dialyse-Anbieter wird an solchen Tagen stets als "sicherer Hafen" aufgesucht. Tapfer schlagen sich auch die Anteile von Adidas. Möglicherweise hilft hier die Erkenntnis, das sich der Konsum weiterhin stabil entwickelt, die heute auch wieder von Ahold bestätigt wurde. SAP fällt etwas langsamer als der restliche Markt. Die Deutsche Bank beförderte den Software-Titel auf "Kaufen" mit Kursziel 31 Euro und lobt die "fundamentalen Stärken" des Geschäfts. Wie gewohnt stehen natürlich wieder die Finanzwerte unter Druck, die heute für die HSBC in Sippenhaft genommen werden. Besonders betroffen ist die Commerzbank. Deren Vorstandsvorsitzender erklärte gegenüber der Presse, man verfüge zwar über eine "angemessene Kapitalausstattung", könne aber den Bedarf für eine weitere Staatshilfen nicht völlig ausschließen. Das wird natürlich in dem heutigen Klima gleich wieder negativ ausgelegt. Rohstoffe: Wieder billiger Der Kontrakt für Brent Crude kostet 44,16 Dollar. Der Future für die US-Sorte WTI ist 42,48 Dollar teuer. Der Gold-Kontrakt wird bei 953,65 Dollar gehandelt. Vorliebe für Zinsen Angesichts der Schwäche am Aktienmarkt ziehen viele Anleger an der Plattform Scoach verzinsliche Produkte vor. Umsatzspitzenreiter bei den Strukturierten Produkten ist heute ein Discount-Zertifikat auf den DJ Euro STOXX 50, emittiert von der BNP Paribas (WKN: BN0Y6N). Das Produkt ist bereits am 20.3.2009 fällig, der letzte Handelstag ist schon der 18.3.2009 Platz 2 belegt eine Aktienanleihe auf die Deutsche Bank, emittiert von der Deutschen Bank selbst (WKN: DB16XD). Das Derivat ist am 24.6.2009 fällig. Auf dem 3. Platz liegt ein Discount-Zertifikat auf den DAX, emittiert wieder von der BNP Paribas (WKN: BN1DA9). Das Produkt ist am 18.9.2009. fällig. Umsatzstark ist auch eine Aktienanleihe auf Allianz, emittiert wieder von der Deutschen Bank (WKN: DB15XP). Das Produkt ist am 24.6.2009 fällig. Ausblick Termine USA Die US-Futures stehen ebenfalls stark unter Druck und lassen einen sehr schwachen Start der amerikanischen Aktienmärkte befürchten. Um 14:30 Uhr werden Einkommen und Ausgaben (Konsum) der privaten Haushalte vom Januar erwartet, um 16:00 Uhr folgen die Bauausgaben ebenfalls vom Januar sowie der ISM Einkaufsmanagerindex Industrieentwicklung vom Februar. Disclaimer Die nachfolgenden News werden Ihnen direkt von der Redaktion von Scoach bereitgestellt. Die hierin enthaltenen Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Keine der hierin enthaltenen Informationen begründet ein Angebot zum Verkauf oder die Werbung von Angeboten zum Kauf eines Wertpapiers.
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March 02, 2009 07:47 ET (12:47 GMT)
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