DJ UPDATE: K+S-Aktie verliert nach Gerüchten um teueren Zukauf
(NEU: Analystenstimmen, Aktienkurs, Sprecher-Statement)
Von Heide Oberhauser-Aslan
Dow Jones Newswires
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Düngemittellhersteller K+S AG will einem Pressebericht zufolge den US-Salzkonzern Compass Minerals übernehmen. K+S bereite aktuell eine Barofferte für den Betreiber der größten Steinsalzmine in Großbritannien im Volumen von 2,4 Mrd USD vor, schreibt die britische Tageszeitung "Daily Telegraph" unter Berufung auf nicht genannte Kreise. Einige Analysten bezeichneten den genannten Preis in ersten Einschätzungen als sehr hoch. Die K+S-Aktie reagierte negativ auf die Gerüchte und gibt am frühen Mittag fast 6% auf 32,00 EUR nach. Das Papier war damit der zweit schwächste Wert im leichter tendierenden DAX.
Dem Pressebericht zufolge wird K+S von der US-Bank Morgan Stanley beraten. Die Investmentbanken Dresdner Kleinwort und BNP Paribas SA hätten eine Finanzierungszusage über jeweils 500 Mio EUR gemacht. Auch Morgan Stanley wolle grundsätzlich mit diesem Betrag zur Finanzierung beitragen, die Bank wolle allerdings zuerst abwarten, welche Folgen eine mögliche Transaktion auf das Kreditrating von K+S habe, so der "Daily Telegraph".
Das Management von K+S wird sich nach Informationen der Zeitung am 15. März treffen, um zu entscheiden, ob die Übernahme vorangetrieben werden soll. K+S werde zuerst ein Angebot über 78 USD je Compass-Minerals-Aktie ablegen. Sollte dieses abgelehnt werde, sei eine feindliche Übernahmeofferte von 88 US je Anteilsschein möglich, schreibt der "Daily Telegraph" weiter.
K+S-Sprecher Ulrich Göbel sagte dazu auf Anfrage, das Unternehmen kommentiere grundsätzlich keine Marktgerüchte. Es gebe eine ganze Reihe von Möglichkeiten die K+S prüfe, um das Geschäft auszubauen. Dazu zählten grundsätzlich alle Aktivitäten die zum Geschäft von K+S passten und die dazu geeignet seien, den Marktanteil von K+S in wachsenden Märkten zu stärken oder eine Position in bestimmten Regionen auszubauen.
Nach Angaben der Analysten von Merck Finck & Co würde K+S mit dem Zukauf des US-Unternehmens zum größten Salzanbieter weltweit aufsteigen. Das Verschuldungsniveau halten sie nach einer möglichen Transaktion für noch akzeptabel.
Andere Analysten bezeichneten den genannten Preis als viel zu hoch. "Der kolportierte Preis von 2,4 Mrd USD wäre viel zu hoch, da er Compass mit dem rund 7,8-Fachen des geschätzten 2008er EV/EBITDA-Niveaus bewertet", sagte ein Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte. K+S seien aktuell mit dem knapp 4-fachen bewertet.
Kritisch zeigte sich auch Sal-Oppenheim-Analyst Marcus Konstanti. Er bezeichnete eine mögliche Übernahme der Compass Group zwar als eine interessante Investmentmöglichkeit für K+S, um sich geographisch breiter aufzustellen. "Ein solcher Zukauf würde durchaus in die Unternehmensstrategie passen und wäre daher strategisch interessant", meinte er. Auch das Finanzierungsvolumen wäre darstellbar.
Allerdings müsse man sich den Preis kritisch anschauen, sagte der Analyst. Der in den Medien kursierende Preis sei auf einem relativ hohen Niveau. Geld habe K+S zwar, aber im derzeitigen Umfeld eine Akquisitionen zu tätigen, und dafür einen hohen Preis zu zahlen, dürfte die Investoren eher verschrecken. Mit einer weiteren Verstärkung im Salzbereich könnte K+S allerdings ihre große Abhängigkeit vom Kalidüngergschäft verringern, sagte er.
Webseite: http://www.k-plus-s.com -Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com DJG/hoa/ncs Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de
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March 03, 2009 05:35 ET (10:35 GMT)
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