New York (BoerseGo.de) - Bei Goldman Sachs haben Volkswirte rund um Chefökonom Jan Hatzius die unkonventionelle Geldpolitik der Federal Reserve in Zinsschritte zu übersetzen versucht. Demnach sei die jüngste Entscheidung über den direkten Ankauf von Staatsanleihen im Volumen von 300 Milliarden Dollar und die Aufstockung des Ankaufs von Hypothekenanleihen um 750 Milliarden Dollar mit einer Leitzinssenkung von einem Prozentpunkt gleichzusetzen. Über das Anwerfen der Notenpresse komme daher viel Geld für relativ wenig Effekt zum Einsatz. Es benötige eine massive Ausweitung der Fed-Bilanz, um die Bedingungen für den Finanzmarkt spürbar zu verbessern. Eine Billion Dollar sei zwar in Relation zu den bislang eingesetzten Geldern viel Geld, aber zu gering, um den 50 Billionen Dollar schweren Kreditmarkt entscheidend zu beeinflussen.
Seit dem Herbst 2008 hat sich die Fed-Bilanz infolge der zunehmend unkonventionellen Geldpolitik der Notenbank bereits um mehr als eine Billion Dollar verdoppelt. Die Hinzufügung einer weiteren Billion sei bereits beschlossen. Rechnerisch gesehen stünde der US-Leitzins bei minus 3 Prozent. Damit die US-Wirtschaft wieder entscheidend an Fahrt gewinnt bedürfe es jedoch eines Leitzinses von minus 6 Prozent. Gemäß dieser Prognose müsse daher die Notenbank ihre unkonventionelle Geldpolitik nochmals verdoppeln. Dabei würden aber Sorgen über staatlich diktierte Preise am Kapitalmarkt wachsen. Zudem würde die Fed mit ihren Ankäufen von den Geschäftsbanken getragene bisherige Risiken voll übernehmen.