Köln (ots) - Der Aufsichtsratsvorsitzende der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, rechnet mit weiteren Abschreibungen bei Banken. Der "Zwang zu neuen Wertberichtigungen" könne zu einer "gefährlichen Abwärtsspirale in den Jahresabschlüssen" führen, sagte Müller am Mittwoch auf dem Tag des Wirtschaftsjournalismus in Köln.
Inzwischen belasten laut Müller nicht nur "toxische Wertpapiere" aus den USA die Bankbilanzen. Auch bei als solide geltenden Staatsanleihen aus wichtigen Mitgliedstaaten des Euro-Raums gebe es massiven Abschreibungsbedarf. "Wenn Sie italienische Staatsanleihen über eine Milliarde Euro in den Büchern haben, haben Sie derzeit einen Wertberichtigungsbedarf von 150 Millionen Euro", sagte Müller. Auf dem Tag des Wirtschaftsjournalismus, einem Kongress in Köln, diskutierten 230 Journalisten am Mittwoch über die "Finanzkrise und ihre Folgen". "Wirtschaftsjournalisten tun - wie Politiker und Unternehmer - gut daran, ihre eigene Rolle in der Krise kritisch zu hinterfragen", sagte Ralf-Dieter Brunowsky, der Vorstandsvorsitzende der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft, die den Kongress veranstaltet. Neben der Finanzkrise steht die Medienkrise im Mittelpunkt des Kongresses. Leitende Redakteure aus den Verlagshäusern Axel Springer, Gruner + Jahr, Holtzbrinck und WAZ-Mediengruppe debattierten über die neuen Redaktionsmodelle der Branche.
Der Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus Peter Müller rechnet nicht mit einem baldigen Ende der Finanzkrise. "Von einer schnellen realwirtschaftlichen Erholung kann keine Rede sein - das gleiche gilt für die Finanzmärkte." Zwar gebe es dort "einige Lichtblicke, aber vom Normalstand sind wir noch weit entfernt." Bei allen Schwierigkeiten gebe es in Deutschland entgegen anders lautender Aussagen aber "noch keine Kreditklemme", betonte Müller. "Das Volumen der Unternehmenskredite lag im vierten Quartal letzten Jahres 7,6 Prozent über dem Vorjahreswert." Er räumte allerdings ein, Kredite seien inzwischen deutlich teurer geworden.
Mit Blick auf das G-20-Treffen in einer Woche, bei dem neue Regeln für das Weltfinanzsystem diskutiert werden, forderte Müller: Künftig müssten alle Marktteilnehmer reguliert werden. "Gerade die Banken wurden bereits vor der Krise reguliert, das hat uns aber nicht vor dieser Krise bewahrt." Für andere Teilnehmer wie Hedge Fonds und Private-Equity-Gesellschaften gebe es dagegen keine Regulierung. "Alle müssen sich an die gleichen Regeln halten", forderte Müller. Er warnte allerdings: "Die Rezepte, die wir jetzt entwickeln, werden uns nicht vor der nächsten Krise schützen. Die nächste Krise wird keine Ähnlichkeit mit der aktuellen Krise haben."
Der "Tag des Wirtschaftsjournalismus", der jährlich in Köln stattfindet, versteht sich als Diskussionsforum für deutschsprachige Wirtschaftsjournalisten. Er bietet ihnen die Möglichkeit zu einem umfassenden Informations- und Erfahrungsaustausch. Zu den beiden ersten Kongressen 2007 und 2008 kamen jeweils rund 200 Teilnehmer, darunter die Chefredakteure der wichtigsten deutschen Wirtschaftsmedien.
Informationen zum Kongress: http://www.tag-des-wirtschaftsjournalismus.de
Die Kölner Journalistenschule bildet Journalisten für Politik und Wirtschaft aus. Die achtsemestrige Ausbildung ist mit einem VWL-Studium an der Universität Köln verbunden. Die Schule wird getragen vom Verein Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V. Sie finanziert sich unter anderem aus Studiengebühren, Sponsoring, Spenden und Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.
http://www.koelnerjournalistenschule.de
Originaltext: Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65880 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65880.rss2
Kontakt:
Ingeborg Hilgert Geschäftsführende Direktorin Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V. Im MediaPark 6 50670 Köln hilgert@koelnerjournalistenschule.de Tel.: 0221/99 55 87 - 0 www.koelnerjournalistenschule.de
Inzwischen belasten laut Müller nicht nur "toxische Wertpapiere" aus den USA die Bankbilanzen. Auch bei als solide geltenden Staatsanleihen aus wichtigen Mitgliedstaaten des Euro-Raums gebe es massiven Abschreibungsbedarf. "Wenn Sie italienische Staatsanleihen über eine Milliarde Euro in den Büchern haben, haben Sie derzeit einen Wertberichtigungsbedarf von 150 Millionen Euro", sagte Müller. Auf dem Tag des Wirtschaftsjournalismus, einem Kongress in Köln, diskutierten 230 Journalisten am Mittwoch über die "Finanzkrise und ihre Folgen". "Wirtschaftsjournalisten tun - wie Politiker und Unternehmer - gut daran, ihre eigene Rolle in der Krise kritisch zu hinterfragen", sagte Ralf-Dieter Brunowsky, der Vorstandsvorsitzende der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft, die den Kongress veranstaltet. Neben der Finanzkrise steht die Medienkrise im Mittelpunkt des Kongresses. Leitende Redakteure aus den Verlagshäusern Axel Springer, Gruner + Jahr, Holtzbrinck und WAZ-Mediengruppe debattierten über die neuen Redaktionsmodelle der Branche.
Der Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus Peter Müller rechnet nicht mit einem baldigen Ende der Finanzkrise. "Von einer schnellen realwirtschaftlichen Erholung kann keine Rede sein - das gleiche gilt für die Finanzmärkte." Zwar gebe es dort "einige Lichtblicke, aber vom Normalstand sind wir noch weit entfernt." Bei allen Schwierigkeiten gebe es in Deutschland entgegen anders lautender Aussagen aber "noch keine Kreditklemme", betonte Müller. "Das Volumen der Unternehmenskredite lag im vierten Quartal letzten Jahres 7,6 Prozent über dem Vorjahreswert." Er räumte allerdings ein, Kredite seien inzwischen deutlich teurer geworden.
Mit Blick auf das G-20-Treffen in einer Woche, bei dem neue Regeln für das Weltfinanzsystem diskutiert werden, forderte Müller: Künftig müssten alle Marktteilnehmer reguliert werden. "Gerade die Banken wurden bereits vor der Krise reguliert, das hat uns aber nicht vor dieser Krise bewahrt." Für andere Teilnehmer wie Hedge Fonds und Private-Equity-Gesellschaften gebe es dagegen keine Regulierung. "Alle müssen sich an die gleichen Regeln halten", forderte Müller. Er warnte allerdings: "Die Rezepte, die wir jetzt entwickeln, werden uns nicht vor der nächsten Krise schützen. Die nächste Krise wird keine Ähnlichkeit mit der aktuellen Krise haben."
Der "Tag des Wirtschaftsjournalismus", der jährlich in Köln stattfindet, versteht sich als Diskussionsforum für deutschsprachige Wirtschaftsjournalisten. Er bietet ihnen die Möglichkeit zu einem umfassenden Informations- und Erfahrungsaustausch. Zu den beiden ersten Kongressen 2007 und 2008 kamen jeweils rund 200 Teilnehmer, darunter die Chefredakteure der wichtigsten deutschen Wirtschaftsmedien.
Informationen zum Kongress: http://www.tag-des-wirtschaftsjournalismus.de
Die Kölner Journalistenschule bildet Journalisten für Politik und Wirtschaft aus. Die achtsemestrige Ausbildung ist mit einem VWL-Studium an der Universität Köln verbunden. Die Schule wird getragen vom Verein Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V. Sie finanziert sich unter anderem aus Studiengebühren, Sponsoring, Spenden und Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.
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