Der US-Ölpreis ist am Dienstag nach einer neuen Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA) zeitweise unter die Marke von 50 US-Dollar gesunken. Laut dem jüngsten Monatsbericht habe die IEA ihre Einschätzung für die Ölnachfrage im laufenden Jahr deutlich nach unten revidiert, hieß es von Experten. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Mai rutschte zeitweise auf ein Tagestief von 48,96 Dollar. Im späten Vormittagshandel setzte dann aber wieder eine Erholung ein und ein Fass US-Öl kostete am frühen Nachmittag 50,51 Dollar und damit 46 Cent mehr als am Vortag.
Unterdessen verharrte der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent nach wie vor deutlich über der Marke von 50 Dollar. An der Rohstoffbörse in London kostete ein Fass 53,98 Dollar und damit 97 Cent mehr als am Vortag. Laut der jüngsten Prognose erwartet die Internationale Energieagentur (IEA) im laufenden Jahr einen Ölverbrauch von 83,4 Millionen Barrel pro Tag. Das sind 2,4 Millionen Barrel pro Tag weniger als im Vorjahr. "Das ist eine sehr negative Überraschung", sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank.
Mit der IEA-Schätzung werde es für die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) sehr schwer, den Ölmarkt zu stabilisieren und die Preise in Richtung von 70 Dollar zu bewegen, sagte Weinberg weiter. Die Experten der Commerzbank erwarten aber dennoch, dass die bisherigen Kürzungen der OPEC-Fördermenge an Rohöl und eine Stabilisierung der Weltwirtschaft zum Jahresende ausreichen, die Ölpreise im Verlauf des Jahres wieder in die Nähe der Marke von 70 Dollar steigen zu lassen.
Unterdessen ist der Preis für OPEC-Rohöl erneut gesunken. Nach Berechnung des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag 51,92 US-Dollar und damit 0,34 Dollar weniger als am vergangenen Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/js
AXC0082 2009-04-14/13:16