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Eine Steuer ohne Sinn

Jochen Steffens

 

Es ist schon traurig, was sich die Politiker ausdenken und, ohne genauer zu recherchieren, auch noch äußern. Kaum ist die Abgeltungssteuer eingeführt, kommt die SPD auf die Idee, die Steuerausfälle, die durch ihre Wahlkampfidee „Lohnsteuerbonus von 300 Euro“ entstehen könnten, mit einer Börsenumsatzsteuer finanzieren zu wollen. Es geht um satte 3 Mrd. Euro, die finanziert werden müssen. Eigentlich dachte ich bisher, man müsse sich dem Thema „Börsenumsatzsteuer“, das in den letzten Monaten immer mal wieder aufgetaucht ist, nicht widmen, da eine solche Steuer zu unrealistisch, weil absurd ist.

 

Die Aktienanlage in Deutschland wird sowieso schon durch die im internationalen Vergleich relativ hohe Abgeltungssteuer und jetzt auch noch durch den Crash zunehmend unattraktiv. In so einer Situation auch noch eine Börsenumsatzsteuer beschließen zu wollen, kann keiner ernst meinen. Der Aktienmarkt ist schließlich eines der wenigen Medien,  mit dem man die drohende Rentenproblematik in Deutschland zumindest teilweise in den Griff kriegen könnte. Da eine Börsenumsatzsteuer auch Einfluss auf Aktienfonds hätte, wären damit in letzter Konsequenz die bekannten Rentenmodelle betroffen. Das kann auch die SPD nicht wollen.

 

Je kurzfristiger der Anlagehorizont, desto wichtiger sind die Gebühren

 

Deutliche Auswirkungen wird eine solche Steuer auf Trader und Day-Trader haben. Wenn ich bei jedem Trade 1-2 Promille des Kurswertes abführen muss, wird meine Gebührenlast noch größer. Und je kurzfristiger ein Trader orientiert ist, desto wichtiger sind die Gebühren je Trade.

 

Doch gerade diesen Tradern will man ans Leder, so scheint es. Denn eine der Begründungen lautet: Dieses heftige Spekulieren sei schließlich verantwortlich für die Krise und das könne man mit so einer Steuer unterbinden. Das ist natürlich, wie soll man es halbwegs nett ausdrücken, grober Unfug. Dieser Crash wurde durch eine Reihe von anderen Faktoren, die hauptsächlich in den USA anzusiedeln sind, ausgelöst. Aber sicher nicht durch Trader, die von einer Börsenumsatzsteuer in Deutschland betroffen wären. Aber gut, man kann solche Äußerungen nutzen, um Stimmung zu machen – und darum geht es:  Wahlkampfgetöse.

 

Day-Trader und die Effizienz der Märkte

 

Day-Trader und kurzfristige Trader bringen einfach nur mehr Umsatz in den Markt. Und dieser Umsatz ist wichtig, denn er gleicht die Kurse aus. Zudem sind es oft genug Trader, die bei Kurseinbrüchen einsteigen, um auf eine Gegenbewegung zu setzen. Sprich es sind Trader, die in solchen Fällen den längerfristigen Investoren den finanziellen Kollaps ersparen. Mittlerweile kann man empirisch belegen, dass höhere Transaktionskosten die Effizienz der Börsen senken. Ebenfalls belegt ist, dass Transaktionssteuern einen negativen Effekt (aus oben genannten Gründen) auf die Volatilität und Liquidität von Börsen haben.

 

Ein weiterer Grund gegen eine solche Steuer ist, dass die Informationseffizienz beeinträchtigt wird. Darunter ist die Fähigkeit des Markes zu verstehen, Nachrichten zu verarbeiten und somit die jeweilige Informationslage in Form eines „fairen“ Kurswertes gerecht darzustellen. Je mehr man kurzfristige Trader vertreibt, desto weniger wird der Kurs den tatsächlichen Nachrichten und Informationsstand der Aktie darstellen. Das wiederum kann Folgen für Anleger, aber auch die Unternehmen selbst haben. 

 

Die Rache der Trader

 

Doch letzten Endes wissen gerade wir Trader, was wir machen, wenn eine solche Börsenumsatzsteuer kommen sollte. Schließlich sorgen wir uns doch jetzt schon um jeden Cent Gebühren, den wir sparen können. Also, wozu würde eine solche Steuer führen? Die Trader verlegen ihre Tradingkonten einfach ins Ausland und handeln ausländische Aktien. Im Zeitalter des Internets ist das eine Sache von wenigen Minuten. Damit wird aber eine Börsenumsatzsteuer ad absurdum geführt, weil das ganze Geld brav ins Ausland abwandert und den dortigen Brokern schöne Gewinne beschert. Die Gewinne dieser ausländischen Broker werden dann  in den jeweiligen Ländern und nicht in Deutschland versteuert. Dort werden dann auch neue Arbeitsplätze geschaffen, die hier in Deutschland währenddessen wegfallen.

 

Aus diesem und anderen Gründen wird eine solche Steuer auch vielleicht sogar erheblichen Einfluss auf die Börsenumsätze in Deutschland haben und damit auf das Einkommen der davon abhängigen Unternehmen z.B. Deutsche Börse, Fonds, Vermögensverwalter, Vermögensberater, Bankberater, Banken, etc. Und auch hier sind weitere Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gefährdet.

 

In England führte die Börsenumsatzsteuer, die dort noch Stempelsteuer heißt, übrigens zu der Erfindung des „Contract for Difference“ den CFDs. Damit wurde zwar der Staat um die Steuer gebracht aber der Handel wurde wieder für Trader interessanter. Es bringt also alles nichts.

 

Nein, die Trader werden sie nicht kriegen.

 

Und selbst wenn sie daraufhin eine Ersatzsteuer für die entgangene Börsenumsatzsteuer bei der Rückführung des Geldes nach Deutschland verlangen, gibt es noch eine Möglichkeit: Als Trader ist es eigentlich sowieso unsinnig, hier in diesem verregneten Deutschland zu bleiben. Warum nicht auch unter Palmen am Meer traden. Sprich, wir werden uns spätestens dann vom Acker machen und Deutschland mit seiner Börsenumsatzsteuer alleine untergehen lassen. So brauchen wir auch in Deutschland keine Steuern mehr zu zahlen - perfekt.

 

Eine Steuer ohne Sinn

 

Es mag sein, dass ich mit diesem letzten Absatz etwas über das Ziel hinausschieße, keine Frage. Aber vielleicht sollten die Politiker, die eine solche Steuer fordern, noch einmal vorsichtig nachlesen, aus welchen Gründen eigentlich damals im Jahr 1990 das „Gesetz zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Finanzmärkte“ eingeführt wurde. In diesem wurde die Börsenumsatzsteuer abgeschafft.

 

Ein beeindruckendes Beispiel dazu:  In Schweden wurde Mitte der 80er eine Börsenumsatzsteuer eingeführt. Der Staat rechnete damit, bis zu 1,5 Mrd. schwedische Kronen einzunehmen. Schlussendlich wurden es  50 bis 80 Mio. Kronen. Die Steuer wurde schnell wieder abgeschafft. Ein beachtlicher Teil des Börsenhandels verlagerte sich damals ins Ausland. Und damals gab es noch nicht die Möglichkeit für Kleinanleger in wenigen Minuten den Broker zu wechseln.  Das wird heute, im Zeitalter des Internets, wesentlich schneller und umfangreicher passieren.

 

Ob das vielleicht auch der Grund dafür ist, warum diese Steuer direkt in so vielen Ländern abgeschafft wurde? Wer weiß, wer weiß...  

 

Doch auch ohne zynisch zu werden, ich halte die Wette: Für den Fall, dass eine Börsenumsatzsteuer eingeführt werden sollte, gebe ich dieser höchstens eine Legislaturperiode. Dann hat sie sich als großer Flop herausgestellt und wird wieder abgeschafft werden. Das Geld wird man in diesem Fall allerdings nur noch schwer von den ausländischen Brokern zurück nach Deutschland holen können.

 

Zum Markt

 

Zunächst unterstützten gute Geschäftszahlen von General Electric und der Citigroup den Markt. Im weiteren Verlauf gaben die US-Indizes jedoch nach. Offensichtlich wird immer mehr Marktteilnehmern bewusst, wie konsequent von den Verantwortlichen in den USA alle Register gezogen werden, um die positivere Stimmung zu unterstützen. Die Lockerung der Bilanzregeln für die Banken ist da nur ein Puzzlestein. Doch ein Markt lässt sich niemals lange vorführen. Es müssen also deutlich erkennbare Verbesserungen in den wirtschaftlichen Indikatoren der USA zu erkennen sein, damit dieser aktuellen Rally ein tragfähiges Fundament gebaut werden kann.

 

Gemischte Zahlen

 

In dieser Woche haben wir zwar ein gemischtes Bild an Konjunkturzahlen gesehen, dass aber gerade die Daten vom Immobilienmarkt wie auch die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung enttäuschten, ist kein gutes Signal. Auch der positiv aufgenommene Rückgang bei den Erstanträgen zur Arbeitslosenhilfe stellt sich auf den zweiten Blick als wenig überzeugend dar. Wichtiger wird sein, wie sich die Stellensituation in den USA entwickelt. Doch bis zu diesen Zahlen müssen wir noch warten, sie werden wie immer am ersten Freitag des neuen Monats vermeldet.

 

Nasdaq100 zwischen den Linien

 

Der Nasdaq100 hängt ein wenig zwischen den Linien. Er konnte die 1.385-Punkte-Marke noch nicht erreichen, hat aber auch die 1.268er Linie nicht genau getestet. Immer noch ist ein altes Gap bei 1.260 Punkten offen. Zudem hat er am Mittwoch, den 15.04.2009, ein neues Gap bei  1.320 Punkten gerissen.

 

 

Da Charts einen gewissen Hang zur Symmetrie haben, steht auch immer noch die Möglichkeit im Raum, dass es zu einem dynamischen Kursrutsch kommen könnte,  der bis an die 1.200er- Marke reichen kann (rote Linie). Dieser Kursrutsch kann allerdings auch jederzeit vorher bereits beendet werden, da oft im Bodenbereich die rechte Schulter einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation etwas verhungert.

 

Die bullishe Variante wäre ein weiterer volatiler Anstieg wie in den letzten Wochen. Dieser sollte sich dann spätestens oberhalb der 1.385er Marke in eine sehr dynamische Aufwärtsbewegung auflösen.


Viele Grüße

 

Jochen Steffens

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