New York (BoerseGo.de) - Viele haben sie befürchtet, manche auch erhofft, die Korrektur an der Wall Street. Heute wurde sie endlich geliefert. Nach der Rallye der vorangegangenen sechs Wochen - vom 10 März bis vergangenen Freitag hatte der S&P 500 29 Prozent gewonnen - war wohl ein Rückschlag fällig. Laut dem Infodienst Bespoke zeigt die Statistik allerdings, dass die auf eine sechswöchige Gewinnstrecke folgende Woche in der Vergangenheit im Durchschnitt noch ein Plus von 0,23 Prozent brachte.
Die Gewitterfront, die heute für einen kalten Guss sorgte, kam natürlich wieder mal von den Banken. Deren Kurse hatten sich allerdings zuvor im Durchschnitt gegenüber den Märztiefs verdoppelt. Viele suchten daher wohl nach einem Vorwand, um etwas Geld vom Tisch zu nehmen.
Anlass für den heutigen Verkaufsdruck gab vor allem die Bank of America. Der Finanzkonzern meldete heute zwar deutlich mehr Gewinn als erwartet, verkündete aber gleichzeitig, die Qualität der Kredite verschlechtere sich weiter. Der Grund: Steigende Arbeitslosigkeit bei den Kreditnehmern und fallende Hauspreise. Daher musste das Kredithaus die Rückstellungen für faule Kredite wieder anheben. Das weckte wieder die Furcht, dass sich die Kreditkrise noch weiter hinzieht.
Dazu trug auch Goldman Sachs bei. Die Analysten der Ex-Investmentbank erklärten, bei der Citigroup, die am vergangenen Freitag berichtet hatte, wüchsen die Kreditverluste rapide.
Gerüchte über den Stresstest
Das Ganze wurde auch noch durch Gerüchte verschlimmert, in die Welt gesetzt von einem amerikanischen Blog. Dessen Autor behauptete, er besitze Kenntnis vom Stresstest, mit dem die US-Regierung die Überlebensfähigkeit der amerikanischen Großbanken bewertet. Der Blog behauptete, der Test sei sehr schlecht ausgefallen und von den 19 führenden Banken seien 16 angeblich bereits pleite. Die Finanzministerium dementierte gleich und erklärte, die definitiven Ergebnisse lägen noch nicht vor. Die Obama-Administration hat die Veröffentlichung der Stress-Test-Ergebnisse für den 4. Mai angekündigt.
Dämpfer bei der Konjunktur
Zur schlechten Stimmung trug auch die heutige Konjunkturmeldung bei: Der Index der Frühindikatoren ging im März stärker zurück als befürchtet und stärker als im Vormonat (minus 0,3 Prozent, Konsenserwartung: minus 0,2 Prozent, Februar: minus 0,2 Prozent). Kommentatoren sehen das als Anzeichen, dass die Rezession mindestens noch den ganzen Sommer lang andauern könnte.
Der Dow Jones Industrial Average verlor 3,56 Prozent auf 7.841 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 rutschte 4,28 Prozent auf 832 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index sank 3,88 Prozent auf 1.608 Punkte.
Dow Jones Average: Gegessen wird immer
Tops:
Fehlanzeige
Am glimpflichsten kam noch IBM mit minus 0,83 Prozent auf 100,43 Dollar. Dort gab es ein bisschen Vorschusslorbeeren für die nach Börsenschluss fälligen Q1-Zahlen
Prozent auf Dollar.
Kraft Foods bröckelte 0,88 Prozent auf 22,47 Dollar. Gegessen wird immer
Flops:
Bank of America rutschte 24,3 Prozent auf 8,02 Dollar. Der Finanzkonzerm meldete zwar deutlich mehr Gewinn als erwartet. Das Management verkündete aber gleichzeitig, die Qualität der Kredite verschlechtere sich weiter. Der Grund: Steigende Arbeitslosigkeit bei den Kreditnehmer, fallende Hauspreise. Daher wurden die Rückstellungen für faule Kredite angehoben.
Citigroup trudelte 19,5 Prozent auf 2,94 Dollar. Dort weckten die Q1-Zahlen vom Freitag wenig Begeisterung. Goldman Sachs erklärte, bei der Citigroup wüchsen die Kreditverluste rapide.
American Express büsste 12,98 Prozent ein und schloss auf 18,98 Dollar. Dort kochte nicht nur die Angst vor säumigen Kreditkarten-Schuldnern hoch. Außerdem belastete die Furcht, dass die Kreditkarten künftig stärker vom Staat reguliert werden.
S&P 500: Auch Jack Daniel muss sparen
Tops:
Pepsi Bottling Group sprang 21,9 Prozent auf 30,73 Dollar. Die Abfüller-Gesellschaft wird von PepsiCo, die bislang schon beteiligt war, jetzt voll übernommen.
Das schien auch die Fantasie für Coca Cola Enterprises anzuregen. Der Abfüller gewann 2,6 Prozent auf 15,27 Dollar.
Saks verteuerte sich 2,8 Prozent auf 3,64 Dollar. Der Fashionhändler wurde bei J.P Morgan von „Neutral“ auf „Übergewichten“ befördert, mit Kursziel 6 Dollar.
Brown Forman stieg 4,4 Prozent auf 44,87 Dollar. Der Schnaps-Brenner (Jack Daniel's Tennessee Whiskey) streicht 250 Jobs um Kosten zu sparen.
Dendreon kletterte 8,5 Prozent auf 19,52 Dollar. Der Pharmahersteller wurde beim Broker Lazard Capital Markets von „Halten“ auf „Kaufen“ befördert. Dort sieht man gute Verkaufschancen für dessen Prostatakrebs-Medikament Provenge
Flops:
Der Banken ETF Financial Spider brach um 11,2 Prozent ein.
PepsiCo verlor 4,4 Prozent auf 49,86 Dollar. Der Getränkekonzern verdiente je Aktie 71 Cents und schlug damit die Konsenserwartung von 67 Cents. Die Wall Street störte sich aber vermutlich daran, dass der Coke-Rivale die Abfüller-Gesellschaften Pepsi Bottling Group (PBG) und PepsiAmericas an denen er schon beteiligt war jetzt voll übernimmt. Bei Übernahmen wird in der Regel der Aufkäufer abgegeben, wegen den mit der Akquisition verbundenen Kosten.
Eli Lilly sank 2,3 Prozent auf 32,99 Dollar. Der Pharmahersteller verdiente mit 1,20 Dollar deutlich mehr als erwartet (0,99 Dollar). Die Wall Street reagierte aber enttäuscht, weil der Ausblick für das Gesamtjahr - trotz gutem Q1 - nicht verändert wurde. Der Konzern warnte vor einem verstärkten Wettbewerbsdruck durch Generika (Nachahmer-Produkte) und Einnahmeneinbußen im Ausland wegen des Kursverfalls von Euro und Pfund Sterling gegenüber dem Dollar.
Nasdaq: Hochzeitsfeier fiel aus
Die technologielastige Computerbörse konnte heute - wegen der wieder hochschwappenden Angst vor dem Risiko - nicht einmal von einer Mega-Fusion profitieren.
Sun Microsystems sprang 36,8 Prozent auf 9,15 Dollar. Der Business-Software-riese und SAP-Rivale Oracle übernimmt den Server-King für 9,50 Dollar (Freitagsschluss: 6,69 Dollar). Kürzlich war eine vermeintliche Übernahme durch IBM geplatzt.
Oracle gab 1,3 Prozent ab und schloss auf 18,82 Dollar.
Apple verlor 2,4 Prozent auf 120,50 Dollar. Dort sind am kommende Mittwoch die Q1-Zahlen fällig. Die Citigroup bekräftigte ihre Kaufempfehlung und Kursziel 147 Dollar. Die Bank glaubt, dass der scharfe Preisrückgang bei den Komponenten (etwa Speicher-Chips) die Gewinnmargen deutlich verbessert. Der Broker Kaufman Brothers wieder holte seine Kaufempfehlung und hob seine Gewinnschätzungen an. Der Broker Gabelii & Co. nahm seine Empfehlung von „Kaufen“ auf „Halten“ zurück. RBC Capital bekräftigte sein Urteil „Underperform“, veränderte aber sein Kursziel von 70 Dollar (!!) auf 95 Dollar (!)
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, rutschte 4,8 Prozent auf 65,10 Dollar.
Palm gewann dagegen 2,4 Prozent auf 10,08 Dollar. Bank of America/Merrill Lynch beförderten den Smartphone-Pionier von „Neutral“ auf „Kaufen“ und katapultierten das Kursziel von 8,70 Dollar auf 14 Dollar.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, trudelte 5,7 Prozent auf 240,19 Punkte.
Internet: Geänderte Meinung
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets litten natürlich unter den gesunkenen Risikobereitschaft
Amazon.com kam aber mit minus 0,6 Prozent auf 77,57 Dollar noch glimpflich davon. Der E-Commerce-Pionier legt am Donnerstag seine Q1-Zahlen vor. Analyst Mark Mahaney von Citigroup wertete die Aktie heute von „Halten“ auf „Kaufen“ auf und schraubte das Kursziel von 67,50 Dollar auf 97 Dollar hoch. Im November hatte Mahaney das Kursziel noch auf 52 Dollar reduziert. Seine Meinungsänderung begründet der Analyst mit der Erwartung, dass sich die Gewinnmarge bei Amazon schneller als erwartet erholt. Außerdem werde der Onlinehändler in diesem Jahr vermutlich ein organisches Umsatzwachstum (also ohne Firmenzukäufe) von 23 Prozent erreichen, etwa doppelt so schnell wie Google und im Vergleich zu Yahoo und Ebay weit überlegene Ergebnisse erzielen. Außerdem sollte sich das Umsatzwachstum nachhaltiger entwickeln als erwartet, dank „Amazon Prime“ (schnelle Lieferungen ohne Versandkosten bei Zahlung einer Grundgebühr), mehr Produkt-Angebot im Ausland und dem Erfolg des E-Book-Readers Kindle.
Der Rivale Ebay verlor 2,3 Prozent auf 14,06 Dollar.
Die Online Videothek Netflix trotze dem Abwärtssog und gewann 1,6 Prozent auf 49,61 Dollar. Der Broker Merriman startete die Beobachtung mit „Kaufen“. Der Internet-Dienstleister profitiere davon, dass die Kunden von den traditionellen Videoanbieterna bwandern und zunehmend Online-Dienste abonnieren.
Der von der Werbung abhängige Bereich Portale/Suchmaschinen und Content war stärker betroffen:
Google verlor 3,3 Prozent auf 379,30 Dollar. Die Quartalszahlen vom vergangenen Donnerstag weckten wenig Begeisterung.
Yahoo rutschte 5,1 Prozent auf 13,66 Dollar. Der Portalbetreiber legt morgen seine Q1-Zahlen vor
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, sank 4,8 Prozent auf 200,00 Dollar. Die Aktie litt unter der UBS. Die Schweizer starteten mit „Verkaufen“ und Kursziel 150 Dollar. Angeblich wächst in China der Konkurrenzdruck durch Google
Die Gewitterfront, die heute für einen kalten Guss sorgte, kam natürlich wieder mal von den Banken. Deren Kurse hatten sich allerdings zuvor im Durchschnitt gegenüber den Märztiefs verdoppelt. Viele suchten daher wohl nach einem Vorwand, um etwas Geld vom Tisch zu nehmen.
Anlass für den heutigen Verkaufsdruck gab vor allem die Bank of America. Der Finanzkonzern meldete heute zwar deutlich mehr Gewinn als erwartet, verkündete aber gleichzeitig, die Qualität der Kredite verschlechtere sich weiter. Der Grund: Steigende Arbeitslosigkeit bei den Kreditnehmern und fallende Hauspreise. Daher musste das Kredithaus die Rückstellungen für faule Kredite wieder anheben. Das weckte wieder die Furcht, dass sich die Kreditkrise noch weiter hinzieht.
Dazu trug auch Goldman Sachs bei. Die Analysten der Ex-Investmentbank erklärten, bei der Citigroup, die am vergangenen Freitag berichtet hatte, wüchsen die Kreditverluste rapide.
Gerüchte über den Stresstest
Das Ganze wurde auch noch durch Gerüchte verschlimmert, in die Welt gesetzt von einem amerikanischen Blog. Dessen Autor behauptete, er besitze Kenntnis vom Stresstest, mit dem die US-Regierung die Überlebensfähigkeit der amerikanischen Großbanken bewertet. Der Blog behauptete, der Test sei sehr schlecht ausgefallen und von den 19 führenden Banken seien 16 angeblich bereits pleite. Die Finanzministerium dementierte gleich und erklärte, die definitiven Ergebnisse lägen noch nicht vor. Die Obama-Administration hat die Veröffentlichung der Stress-Test-Ergebnisse für den 4. Mai angekündigt.
Dämpfer bei der Konjunktur
Zur schlechten Stimmung trug auch die heutige Konjunkturmeldung bei: Der Index der Frühindikatoren ging im März stärker zurück als befürchtet und stärker als im Vormonat (minus 0,3 Prozent, Konsenserwartung: minus 0,2 Prozent, Februar: minus 0,2 Prozent). Kommentatoren sehen das als Anzeichen, dass die Rezession mindestens noch den ganzen Sommer lang andauern könnte.
Der Dow Jones Industrial Average verlor 3,56 Prozent auf 7.841 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 rutschte 4,28 Prozent auf 832 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index sank 3,88 Prozent auf 1.608 Punkte.
Dow Jones Average: Gegessen wird immer
Tops:
Fehlanzeige
Am glimpflichsten kam noch IBM mit minus 0,83 Prozent auf 100,43 Dollar. Dort gab es ein bisschen Vorschusslorbeeren für die nach Börsenschluss fälligen Q1-Zahlen
Prozent auf Dollar.
Kraft Foods bröckelte 0,88 Prozent auf 22,47 Dollar. Gegessen wird immer
Flops:
Bank of America rutschte 24,3 Prozent auf 8,02 Dollar. Der Finanzkonzerm meldete zwar deutlich mehr Gewinn als erwartet. Das Management verkündete aber gleichzeitig, die Qualität der Kredite verschlechtere sich weiter. Der Grund: Steigende Arbeitslosigkeit bei den Kreditnehmer, fallende Hauspreise. Daher wurden die Rückstellungen für faule Kredite angehoben.
Citigroup trudelte 19,5 Prozent auf 2,94 Dollar. Dort weckten die Q1-Zahlen vom Freitag wenig Begeisterung. Goldman Sachs erklärte, bei der Citigroup wüchsen die Kreditverluste rapide.
American Express büsste 12,98 Prozent ein und schloss auf 18,98 Dollar. Dort kochte nicht nur die Angst vor säumigen Kreditkarten-Schuldnern hoch. Außerdem belastete die Furcht, dass die Kreditkarten künftig stärker vom Staat reguliert werden.
S&P 500: Auch Jack Daniel muss sparen
Tops:
Pepsi Bottling Group sprang 21,9 Prozent auf 30,73 Dollar. Die Abfüller-Gesellschaft wird von PepsiCo, die bislang schon beteiligt war, jetzt voll übernommen.
Das schien auch die Fantasie für Coca Cola Enterprises anzuregen. Der Abfüller gewann 2,6 Prozent auf 15,27 Dollar.
Saks verteuerte sich 2,8 Prozent auf 3,64 Dollar. Der Fashionhändler wurde bei J.P Morgan von „Neutral“ auf „Übergewichten“ befördert, mit Kursziel 6 Dollar.
Brown Forman stieg 4,4 Prozent auf 44,87 Dollar. Der Schnaps-Brenner (Jack Daniel's Tennessee Whiskey) streicht 250 Jobs um Kosten zu sparen.
Dendreon kletterte 8,5 Prozent auf 19,52 Dollar. Der Pharmahersteller wurde beim Broker Lazard Capital Markets von „Halten“ auf „Kaufen“ befördert. Dort sieht man gute Verkaufschancen für dessen Prostatakrebs-Medikament Provenge
Flops:
Der Banken ETF Financial Spider brach um 11,2 Prozent ein.
PepsiCo verlor 4,4 Prozent auf 49,86 Dollar. Der Getränkekonzern verdiente je Aktie 71 Cents und schlug damit die Konsenserwartung von 67 Cents. Die Wall Street störte sich aber vermutlich daran, dass der Coke-Rivale die Abfüller-Gesellschaften Pepsi Bottling Group (PBG) und PepsiAmericas an denen er schon beteiligt war jetzt voll übernimmt. Bei Übernahmen wird in der Regel der Aufkäufer abgegeben, wegen den mit der Akquisition verbundenen Kosten.
Eli Lilly sank 2,3 Prozent auf 32,99 Dollar. Der Pharmahersteller verdiente mit 1,20 Dollar deutlich mehr als erwartet (0,99 Dollar). Die Wall Street reagierte aber enttäuscht, weil der Ausblick für das Gesamtjahr - trotz gutem Q1 - nicht verändert wurde. Der Konzern warnte vor einem verstärkten Wettbewerbsdruck durch Generika (Nachahmer-Produkte) und Einnahmeneinbußen im Ausland wegen des Kursverfalls von Euro und Pfund Sterling gegenüber dem Dollar.
Nasdaq: Hochzeitsfeier fiel aus
Die technologielastige Computerbörse konnte heute - wegen der wieder hochschwappenden Angst vor dem Risiko - nicht einmal von einer Mega-Fusion profitieren.
Sun Microsystems sprang 36,8 Prozent auf 9,15 Dollar. Der Business-Software-riese und SAP-Rivale Oracle übernimmt den Server-King für 9,50 Dollar (Freitagsschluss: 6,69 Dollar). Kürzlich war eine vermeintliche Übernahme durch IBM geplatzt.
Oracle gab 1,3 Prozent ab und schloss auf 18,82 Dollar.
Apple verlor 2,4 Prozent auf 120,50 Dollar. Dort sind am kommende Mittwoch die Q1-Zahlen fällig. Die Citigroup bekräftigte ihre Kaufempfehlung und Kursziel 147 Dollar. Die Bank glaubt, dass der scharfe Preisrückgang bei den Komponenten (etwa Speicher-Chips) die Gewinnmargen deutlich verbessert. Der Broker Kaufman Brothers wieder holte seine Kaufempfehlung und hob seine Gewinnschätzungen an. Der Broker Gabelii & Co. nahm seine Empfehlung von „Kaufen“ auf „Halten“ zurück. RBC Capital bekräftigte sein Urteil „Underperform“, veränderte aber sein Kursziel von 70 Dollar (!!) auf 95 Dollar (!)
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, rutschte 4,8 Prozent auf 65,10 Dollar.
Palm gewann dagegen 2,4 Prozent auf 10,08 Dollar. Bank of America/Merrill Lynch beförderten den Smartphone-Pionier von „Neutral“ auf „Kaufen“ und katapultierten das Kursziel von 8,70 Dollar auf 14 Dollar.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, trudelte 5,7 Prozent auf 240,19 Punkte.
Internet: Geänderte Meinung
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets litten natürlich unter den gesunkenen Risikobereitschaft
Amazon.com kam aber mit minus 0,6 Prozent auf 77,57 Dollar noch glimpflich davon. Der E-Commerce-Pionier legt am Donnerstag seine Q1-Zahlen vor. Analyst Mark Mahaney von Citigroup wertete die Aktie heute von „Halten“ auf „Kaufen“ auf und schraubte das Kursziel von 67,50 Dollar auf 97 Dollar hoch. Im November hatte Mahaney das Kursziel noch auf 52 Dollar reduziert. Seine Meinungsänderung begründet der Analyst mit der Erwartung, dass sich die Gewinnmarge bei Amazon schneller als erwartet erholt. Außerdem werde der Onlinehändler in diesem Jahr vermutlich ein organisches Umsatzwachstum (also ohne Firmenzukäufe) von 23 Prozent erreichen, etwa doppelt so schnell wie Google und im Vergleich zu Yahoo und Ebay weit überlegene Ergebnisse erzielen. Außerdem sollte sich das Umsatzwachstum nachhaltiger entwickeln als erwartet, dank „Amazon Prime“ (schnelle Lieferungen ohne Versandkosten bei Zahlung einer Grundgebühr), mehr Produkt-Angebot im Ausland und dem Erfolg des E-Book-Readers Kindle.
Der Rivale Ebay verlor 2,3 Prozent auf 14,06 Dollar.
Die Online Videothek Netflix trotze dem Abwärtssog und gewann 1,6 Prozent auf 49,61 Dollar. Der Broker Merriman startete die Beobachtung mit „Kaufen“. Der Internet-Dienstleister profitiere davon, dass die Kunden von den traditionellen Videoanbieterna bwandern und zunehmend Online-Dienste abonnieren.
Der von der Werbung abhängige Bereich Portale/Suchmaschinen und Content war stärker betroffen:
Google verlor 3,3 Prozent auf 379,30 Dollar. Die Quartalszahlen vom vergangenen Donnerstag weckten wenig Begeisterung.
Yahoo rutschte 5,1 Prozent auf 13,66 Dollar. Der Portalbetreiber legt morgen seine Q1-Zahlen vor
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, sank 4,8 Prozent auf 200,00 Dollar. Die Aktie litt unter der UBS. Die Schweizer starteten mit „Verkaufen“ und Kursziel 150 Dollar. Angeblich wächst in China der Konkurrenzdruck durch Google
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)