
Im Ringen um eine Wiedererteilung der Fluglizenz für die deutsche Airline Blue Wings erhält das Unternehmen aus dem münsterländischen Bocholt jetzt Unterstützung aus den Arabischen Emiraten. Die Unternehmensgruppe Elite Aviation aus Abu Dhabi habe mit der Blue Wings AG einen Chartervertrag abgeschlossen. Dieser bedeute kurzfristig die Auslastung von zwei Airbus A 320-Maschinen von Blue Wings, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Bocholt (Kreis Borken) mit.
Zugleich sei eine Wiederzulassung des Flugbetriebs in greifbare Nähe gerückt, sagte ein Sprecher auf dpa-Anfrage. Das Luftfahrt- Bundesamt in Braunschweig, das eine befristete Blue-Wings-Betriebsgenehmigung zunächst nicht verlängert hatte, habe eine "weitere Kapitalzusicherung" verlangt, sagte der Sprecher weiter. Diese werde geleistet. Mit Elite Aviation werde zudem über eine langfristige Kooperation verhandelt - auch eine direkte Beteiligung an Blue Wings sei nicht ausgeschlossen. "Damit dürfte die Zukunft von Blue Wings gesichert sein", sagte der Sprecher.
Bei der weiter ausstehenden Betriebsgenehmigung ging es laut Blue Wings in erster Linie um den Nachweis finanzieller Rücklagen. Beanstandungen bei Flugsicherheit oder Instandhaltung der Flotte habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben.
Über die Zukunft der Airline mit rund 400 Beschäftigten und Heimatflughafen in Düsseldorf war zuletzt viel spekuliert worden. Nach Einstellung des kommerziellen Flugverkehrs hatte der russische Blue Wings-Eigner Alexander Lebedew den deutschen Behörden Willkür vorgeworfen und auch ein Konkursverfahren ins Gespräch gebracht. Der russische Unternehmer hält nach Informationen aus Moskau über die in der Schweiz eingetragene Gesellschaft Alpstream 48 Prozent an Blue Wings. Zu den Spekulationen aus Russland wollte sich der Blue-Wings- Sprecher am Donnerstag neuerlich nicht äußern./al/DP/edh
AXC0235 2009-04-23/17:52