DJ Lufthansa wünscht sich einfachere Kartellverfahren
Von Kirsten Bienk DOW JONES NEWSWIRES
HAMBURG (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt, hat für eine Vereinfachung von Kartellverfahren plädiert. Es wäre wünschenswert, dass sich bei geplanten multinationalen Zusammenschlüssen oder Kooperationen die beteiligten Kartellbehörden abstimmen würden, sagte Lufthansa-Vorstand Stefan Lauer am Dienstag während einer Kartellkonferenz in Hamburg. Dies würde viel vereinfachen.
Lauer verwies in diesem Zusammenhang auf das von Lufthansa geplante Joint Venture "Atlantik Plus-Plus". Deutschlands größte Airline will mit den Fluggesellschaften Air Canada, Continental Airlines und United Airlines auf Altantikrouten zusammen arbeiten. Während das US-Verkehrsministerium das geplante Gemeinschaftsunternehmen bereits genehmigt habe, habe die Europäische Kommission nun eine Prüfung des Vorhabens eingeleitet, sagte Lauer und fügte an, dies verwirre.
Die Europäische Union prüft, ob die Kooperation der Fluggesellschaften auf den Transatlantik-Routen ein illegales Kartell darstellt und den Wettbewerb beschränkt. Sie vermutet, dass die in dem Verbund Star Alliance zusammen geschlossenen Airlines bei Preisen und Kapazitäten zu stark kooperieren. "Hier sehen wir unterschiedliche Betrachtungsweisen, die es nicht einfach machen", sagte Lauer. Besser wäre ein koordinierter Prozess der Kartellbehörden anstelle der beiden unterschiedlichen Prozesse. Das US-Verkehrsministerium hatte dieses Vorhaben bereits Anfang April unter Auflagen genehmigt. Gefordert wurde aber, dass das Joint Venture zum einen innerhalb von 18 Monaten umgesetzt sein und zum anderen jährlich Rechenschaft ablegen muss. Zugleich hatte die US-Behörde Continental Airlines den Beitritt zum Luftfahrtbündnis Star Alliance bewilligt.
Lufthansa hält trotz der Prüfung an ihren Plänen fest, das Gemeinschaftsunternehmen so schnell wie möglich umzusetzen. Die Airline hatte die Gründung des Joint Ventures bereits 2008 angemeldet.
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April 28, 2009 08:57 ET (12:57 GMT)
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