Die Wirtschaftsministerin der Vereinigten
Arabischen Emirate, Scheicha Lubna Al-Qasimi, hat die Investitionen
von Staatsfonds in ausländische Unternehmen verteidigt. "Fonds wie
ADIA sind Langfrist-Investoren, die wollen kein schnelles
Schnäppchen machen", sagte sie dem "Handelsblatt" (Dienstag). Ihre
Motive und Strategien würden vielfach missverstanden. Der
Staatsfonds Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) ist einer der
weltgrößten Investoren und war jüngst bei der von der Kreditkrise
stark belasteten Citigroup
Scheicha Lubna betonte, es gehe den Fonds nicht darum, übernommene Firmen zu schwächen, sie schrumpfen zu lassen oder Stellen abzubauen. "Vielmehr setzen wir als Investoren auf Käufe von Firmen, die wachsen, und wir haben einen großen Anteil an der Schaffung von Arbeitsplätzen in den Ländern der übernommenen Unternehmen." Die Fonds kauften immer nur kleine Anteile von 4,5 bis 5 Prozent und mischten sich normalerweise nicht in die Unternehmensführung ein, sondern seien stille Teilhaber.
Die Staatsfonds hätten kein Geld zu verschenken. "Wir stecken uns klare Ziele, klare Gewinnvorgaben vor jedem einzelnen Investment. Wir verpulvern kein Geld für Pläne, die über unseren Preisvorstellungen liegen", sagte die Wirtschaftsministerin. Bei der Entscheidung über eine Investition gehe es zunächst um einen guten Deal, "um Wert fürs Geld". Zudem werde darauf geachtet, welche Länder sich gut entwickeln, welche eine gute Wachstumsstory haben. Dabei werde von Schwellenländern bis zu traditionellen Industriestaaten alles unter die Lupe genommen.
Die Vorbehalte gegen die Staatsfonds wies sie zurück. Ihnen werde politische Einflussnahme in den Ländern unterstellt, in denen sie anlegen. "Um es klar zu sagen: Unsere Staatsfonds haben keine politischen Aufgaben, sie mischen sich nicht in den Ländern ein, in denen sie investieren."/sb/tw
AXC0089 2008-02-05/11:57