Die Titel von Arcandor haben sich am
Montag dank neuer Hoffnungen auf eine Rettung des Handels- und
Touristikkonzerns deutlich an die Spitze des MDAX gesetzt. Gegen
11.25 Uhr gewannen die Papiere
Presseberichte vom Wochenende schürten wieder Hoffnung auf eine Rettung und diese "treiben das reine Zockerpapier nach oben", meinte ein Händler. Die Bundesregierung sagte dem insolventen Handels- und Touristikkonzern Unterstützung zu und auch Großaktionärin Madeleine Schickedanz sprach sich für den Erhalt des Unternehmens als Ganzes aus. Schickedanz werde ihr Aktienpaket nicht verkaufen, meinte ihr Ehemann und Arcandor-Aufsichtsrat, Leo Herl, gegenüber der "Bild am Sonntag".
Bei der möglichen staatlichen Hilfe geht es um einen sogenannten Massekredit, der in der Insolvenz ein Instrument ist, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Der Bund könnte einen solchen Kredit mit einer Bürgschaft absichern. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete, die Regierung sei bereit, einen möglichen Arcandor-Antrag wohlwollend zu prüfen. Unternehmenssprecher Gerd Koslowski sagte am Sonntag, Arcandor prüfe zurzeit, ob ein Antrag gestellt werde: "Das ist ja ein ganz normales Instrument in dieser Situation".
Laut "Euro am Sonntag" führt Arcandor derweil neben den
Gesprächen mit METRO
Dennoch zeigten sich einige Marktteilnehmer weiterhin zuversichtlich, dass das Unternehmen Arcandor als Ganzes erhalten werden kann, sagte Sebastian Hein, Analyst beim Düsseldorfer Bankhaus Lampe. Denn dies könnte die Voraussetzung für die Erteilung einer staatlichen Bürgschaft sein, meinte der Experte. Auch er erklärte die Gewinne bei den Arcandor-Aktien mit Positionierungen von Spekulanten in den Papieren. Diese Anleger seien nach dem Insolvenzantrag vom vergangenen Dienstag oder sogar schon davor eingestiegen und setzten nun auf weiter steigende Kurse./la/sf
ISIN DE0006275001
AXC0055 2009-06-15/11:31