Hamburg (BoerseGo.de) - Volkswagen und der VW-Großaktionär Niedersachsen haben dem angeschlagenen Sportwagenbauer Porsche offenbar ein Ultimatum gestellt. Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking und Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche müssten bis Montag entscheiden, ob ein Rettungsangebot von Volkswagen akzeptiert werde, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Samstag. Sollte das Angebot nicht angenommen werden, würde VW einen 700-Millionen-Kredit an Porsche im September zurückfordern. Damit sei auch eine Rettung durch Katar hinfällig und die Finanzlage bei Porsche könnte sich drastisch verschärfen, berichtet der "Spiegel".
Der Vorschlag sieht laut "Spiegel" vor, dass Volkswagen der Porsche-Holding einen Anteil von 49 Prozent an der Porsche AG für drei bis vier Milliarden Euro abkauft. Die Porsche AG umfasst das eigentliche Sportwagengeschäft der Porsche Holding. In einem nächsten Schritt würde das Emirat Katar laut "Spiegel" VW-Aktienoptionen übernehmen, die noch von der Porsche-Holding gehalten werden. Am Ende würden Porsche und VW fusionieren. An dem neuen Konzern würden die Familien Porsche und Piëch über 40 Prozent der Anteile halten, Niedersachsen 20, Katar rund 15 und ein weiterer Staatsfonds fünf Prozent, so der "Spiegel". Unterdessen berichtet auch das Nachrichtenmagazin "Focus" von entsprechenden Plänen.
Seit seinem missglückten Übernahmeversuch hält die Porsche Holding fast 51 Prozent an Volkswagen. Zudem sitzt Porsche auf weiteren VW-Aktienoptionen und einem Schuldenberg von rund 9 Milliarden Euro. Darunter ist auch der "Rettungskredit", den Volkswagen kurzfristig zur Verfügung gestellt hatte. Zuletzt war immer wieder über einen bevorstehenden Einstieg des Emirats Katar berichtet worden. Ein Porsche-Sprecher sagte laut Medienberichten am Freitag, die Gespräche mit Katar befänden sich "auf der Zielgerade". Die Prüfung der Porsche-Bücher durch Katar sei mit Erfolg abgeschlossen worden.