DJ XETRA-MITTAG/DAX vor US-Arbeitsmarktdaten sehr schwach
FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr schwach zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagmittag. Der DAX verliert gegen 12.55 Uhr 1,7% oder 84 Punkte auf 4.822 Punkte. "Der Markt geht vor den US-Arbeitsmarktdaten in Deckung", sagt ein Händler. Vom US-Arbeitsmarktbericht erwarten sich Marktteilnehmer nicht viel Gutes, nachdem der ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittwoch bereits schwächer als erwartet ausfiel.
Dem ADP-Arbeitsmarktbericht zufolge sind in den USA im Juni 473.000 Jobs im Privaten Sektor verloren gegangen. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang um 400.000 Stellen erwartet. Nach einer Modifizierung der Methodik gelten die ADP-Zahlen nunmehr als vergleichsweise guter Indikator für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht. "Daher ist an Nachmittag eine negative Überraschung wahrscheinlich", sagt der Marktteilnehmer.
Volkswirte rechnen nun beim offiziellen US-Bericht mit einem Verlust von 350.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Die Spanne der Schätzungen ist allerdings breit. Nach dem ADP-Bericht haben zahlreiche Bankanalysten ihre Schätzungen erhöht, die Spanne der Erwartungen schwankt nun zwischen 350.000 und 450.000 Stellen. "Der Joker sind wie immer die Staatlichen Stellen, weil sie vom ADP nicht erfasst werden", so der Händler.
Nur wenige Impulse dürften dagegen von der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgehen. Es wird allgemein damit gerechnet, dass die Zentralbank den Leitzins bei 1% bestätigen wird. Spannender könnten aber Aussagen werden zu den geplanten Ankäufen von Covered Bonds. Technische Analysten sehen den DAX bei 4.800 unterstützt.
Im Blick stehen vor allem die Automobiltitel. Die Analysten von Credit Suisse haben den Sektor auf "Marketweight" von "Overweight" gesenkt. Die Absatzzahlen der deutschen Kfz-Hersteller in den USA sind uneinheitlich ausgefallen. "BMW und Daimler haben im Vergleich zum Mai den Abwärtstrend gebremst, bei VW und viel stärker noch bei Porsche hat sich die Absatzentwicklung eingetrübt", sagt ein Händler. Daimler verlieren 3%, BMW fallen um 0,6%, VW geben um 4,3% nach und Porsche verlieren 2,7%. Die nicht im DAX notierten Vorzugsaktien von VW legen indes um 2% zu.
Auch andere zyklische Werte stehen unter Druck. ThyssenKrupp verlieren 3,1%, K+S fallen um 2,8% und verlieren BASF 2,4%. Finanztitel schließen sich wie so oft den Verlusten der Zykliker an. Allianz verzeichnen einen Abschlag von 2,8% und Commerzbank kommen nach der Hausse vom Vortag um 3,8% zurück.
Von guten Vorlagen für Continental und die Kunststoffbranche sprechen Händler nach den Kursgewinnen der Kunststoff- und Reifenhersteller in Tokio. Dort stiegen unter anderem Bridgestone um 3,9%. "Der stark gefallene Ölpreis hat die Branche gestützt", meint ein Händler. Dieser ist an der Nymex vom Hoch bei knapp 72 USD am Mittwochnachmittag im Tief bis auf 68,52 USD gefallen. Continental legen um 1,7% zu auf 21,24 EUR zu.
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July 02, 2009 07:04 ET (11:04 GMT)
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