New York (BoerseGo.de) - Einer der besten Wetten im 6,45 Billionen Dollar schweren Anleihemarkt dürfte der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge nicht mehr als sichere Sache anzusehen sein. Dies betreffe die traditionellen Rückgänge der Renditen auf 10jährige Staatsanleihen zwischen Juni und September. So ist das Zinsniveau während dieser Periode in den vergangenen 20 Jahren um 15 mal um durchschnittlich 35 Basispunkte gesunken, zumal Investoren ihre Mehreinnahmen aus Beteiligungen und Kupons zur Reinvestition brachten. Das letzte Mal ist ein derartiger Zinsrückgang im Jahr 2005 infolge der Zinsanhebungen durch die US-Notenbank ausgeblieben. Damals ist die Rendite um 34 Basispunkte gestiegen.
Investoren, die für Anleihen eine weitere „Sommer-Rally“ erwarten dürften enttäuscht werden. Dies vor allem durch die verstärkten Anleihe-Emissionen in den USA zur Finanzierung des Rekord-Haushaltsdefizits der Regierung. Nach einer Verdoppelung des Emissionsvolumens im ersten Halbjahr auf 963 Milliarden Dollar dürften für das Restjahr weitere 1,1 Billionen schwere Bonds zum Verkauf anstehen. Damit würde allein das Emissionsvolumen während der zweiten Jahreshälfte das Niveau des Gesamtjahres 2008 überschreiten. Experten sehen durch das Überangebot eine Änderung der Spielregeln und damit verbundene Gefahren für die Kurse von Staatsanleihen.