DJ XETRA-SCHLUSS/DAX schließt schwächer auf Zehn-Wochen-Tief
FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX ist am Montag auf den niedrigsten Stand seit zehn Wochen gefallen. Sorgen um eine möglicherweise enttäuschende Berichtsaison der Unternehmen zum ersten Halbjahr schickten die Kurse auf Talfahrt. Auch robuste Zahlen aus dem Dienstleistungsgewerbe in den USA konnten die Kurse am Nachmittag nicht nachhaltig befeuern.
Am Ende des Xetra-Handels stand für den DAX ein Minus von 1,2% bzw 56 Punkten auf 4.652 zu Buche. Die Umsätze zogen etwas an: Auf dem Handelssystem Xetra wurden insgesamt 79,3 Mio DAX-30-Aktien im Volumen von 1,92 Mrd EUR umgesetzt. Am Freitag waren es 63,4 Mio Aktien im Gesamtwert von 1,54 Mrd EUR. Technisch unterstützt ist der DAX nun bei 4.560 Punkten. Ein Widerstand liegt bei 4.670 Punkten.
Als am Nachmittag der ISM-Index für das nichtverarbeitende US-Gewerbe im Juni mit 47,0 die Konsensprognose von 46,0 übertraf, erholte sich der DAX vorübergehend etwas. Anschließend gaben die Kurse aber wieder nach. "Wohin die Reise geht, zeigt die Alcoa-Aktie", meinte ein Händler. Die Aktien des US-Schwergewichts, das am Mittwoch den Auftakt der US-Berichtssaison einläutet, gaben an Wall Street um mehr als 7% nach.
Wie so oft in den vergangenen Monaten traf es in der Abwärtsbeschleunigung vor allem die Finanztitel und die von der Konjunktur abhängigen Aktien. Die jüngst stark gestiegenen Commerzbank-Titel verloren 5,2% auf 4,79 EUR, sie waren größter Verlierer im DAX. Deutsche Bank gaben um 2,3% auf 41,31 EUR nach.
Mit den Automobilherstellern BMW, Daimler und VW, den Stahlproduzenten Salzgitter und ThyssenKrupp sowie K+S verloren die "Zykliker" im DAX zwischen 1,7% und 3,5%. BASF schlossen 0,2% leichter bei 27,60 EUR, nachdem die Bank of America Merrill Lynch die Aktie auf "Kaufen" von "Neutral" erhöht hat.
Lufthansa verteuerten sich um 2,2% auf 8,92 EUR. Nachdem am Freitag bereits Nomura zum Kauf der Aktie geraten hatte, soll sich laut Händlern nun auch Bank of America Merrill Lynch positiv zu dem Titel geäußert haben. Mit Deutsche Telekom und Fresenius Medical Care gingen zwei als defensiv geltende Aktien mit leichten Aufschlägen aus dem Handel.
Hannover Rück schlossen 1,3% niedriger bei 26,04 EUR, nachdem die Aktien lange Zeit sehr fest tendiert hatten. Händler taten sich schwer mit einer plausiblen Begründung für die vorübergehenden Kursgewinne, die sich erst im späten Handel auflösten. Ein Händler verwies darauf, dass europaweit die Rückversicherer besser abgeschnitten hätten als der Gesamtmarkt. Münchener Rück legten um 0,4% auf 95,59 EUR zu.
Die Deutsche Post hat eigenen Angaben zufolge den Verkauf ihrer Deutsche-Bank-Aktien abgeschlossen und dabei rund 100 Mio EUR mehr erlöst als ursprünglich geplant. Dies bewegte den Post-Kurs jedoch nicht, die Papiere schlossen 1,2% leichter bei 9,245 EUR.
Ein vorsichtiger Ausblick des Finanzchefs von Demag Cranes, Rainer Beaujean, in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ließ die Aktien des Kranherstellers um 4,3% auf 14,99 EUR nachgeben.
Die deutsche Bundeswehr hat bei einem Konsortium um Rheinmetall 405 Schützenpanzer des Typs "Puma" im Volumen von insgesamt 3,1 Mrd EUR bestellt. Davon entfallen 50% auf Rheinmetall. Die Aktie gab dennoch um 4,1% auf 30,31 EUR nach.
Nach einer Abstufung durch die französische Bank BNP-Exane verloren IVG-Aktien 8,1% auf 4,11 EUR. Conergy büßten 6,6% auf 0,57 EUR ein. Infineon profitierten mit einem Plus von 1,2% auf 2,46 EUR etwas von optimistischen Aussagen des Wettbewerbers Samsung zum zweiten Quartal.
DJG/bek/reh
(END) Dow Jones Newswires
July 06, 2009 11:58 ET (15:58 GMT)
Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.
