Die Ölpreise haben am Mittwoch nach gestiegenen Benzinlagerbeständen in den USA der Marke von 60 Dollar angenähert. Damit setzten sie ihre seit sechs Tagen anhaltende Talfahrt fort. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im August sank auf 60,58 US-Dollar. Das sind 2,34 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Am vergangenen Mittoch hatte WTI-Öl noch zeitweise 71,85 Dollar gekostet. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August fiel um 2,33 Dollar auf 60,92 Dollar.
Die in den USA gestiegenen Lagerbeständen von Ölprodukten habe den Ölpreis unter Druck gebracht, sagten Händler. Die Benzinvoräte kletterten in der vergangenen Woche laut US-Energieministerium um 1,9 Millionen Barrel, während die Heizöl- und Diesellager um 3,7 Millionen Barrel stiegen. Verantwortlich für diesen Anstieg sei die extrem schwache Nachfrage, die um rund 25 Prozent unter dem saisonüblichen 5-Jahresdurchschnitt liege, schreibt Dora Borély, Rohstoffexpertin von der DekaBank in einem Kommentar. Damit würden bei Heizöl und Diesel inzwischen Niveaus erreicht die es seit den Datenaufzeichnungen nicht gegeben habe. Ein Anzeichen für die schwache Nachfrage sei auch die niedrige Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien, die auf 86,8 Prozent gesunken sei.
Der Ölmarkt werde weiter durch pessimistische Konjunkturerwartungen belastet, sagten Händler. Zudem hat die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ihre Prognosen für die mittel- und langfristige Rohölnachfrage weiter zurückgenommen. Es könnte laut OPEC Jahre dauern bis die Nachfrage nach Rohöl sich von der Finanzkrise erhole./js/dr
AXC0187 2009-07-08/19:37