DJ RHJ räumt GM keine Option auf Opel-Rückkauf ein - Handelsblatt
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Im Bieterwettbewerb um die Adam Opel GmbH hat der Finanzinvestor RHJ International dem Mutterkonzern General Motors keine Option auf einen Rückkauf der deutschen Tochter eingeräumt. "Es gibt keinerlei Verpflichtung, dass RHJ zu irgendeinem Zeitpunkt seinen Anteil an Opel an General Motors wieder verkauft", sagte der RHJ-Verhandlungsführer Gerd Häusler dem Handelsblatt (Freitagausgabe).
"Solange die staatlichen Hilfen nicht vollständig zurückgezahlt wurden, ist ein Ausstieg oder Weiterverkauf der Opel-Anteile ohnehin ausgeschlossen." Für die Zeit danach sei sowohl ein Verkauf an einen dritten Investor oder ein Börsengang denkbar. Auch das aktuelle Konzept, das die Beteiligungsgesellschaft am Mittwoch der Regierung vorgestellt hat und das dem Handelsblatt vorliege, sehe keine Rückkaufverpflichtung an GM vor.
Arbeitnehmervertreter von Opel hatten RHJ in den vergangenen Tagen vorgeworfen, nur ein Steigbügelhalter für GM zu sein und zu planen, das Unternehmen so schnell wie möglich wieder an die alte US-Muttergesellschaft zu verkaufen.
Häusler sagte dem Handelsblatt: "Ziel ist, dass das neue Management von New Opel eigenständig agieren kann." "New Opel wird keine Tochter von GM sein", fügte er hinzu.
So will der Finanzinvestor nach dem neuen Konzept das Management-Team gemeinsam mit GM besetzen. RHJ bedingt sich dabei auch das Recht aus, einzelne Mitglieder ohne Zustimmung von GM abzuberufen, falls das Vertrauen in die Manager verloren gehen sollte.
Auch im geplanten Kontrollgremium der neuen Opel-Gesellschaft beansprucht RHJ die Hälfte der zehn Sitze der Kapitalseite für sich, inklusive den Anspruch auf den Aufsichtsratsvorsitz. "Wir sehen uns bei Opel als einen strategischen Investor mit langfristigem Horizont", betonte Häusler. "RHJ hat kein Interesse, wie uns manchmal unterstellt wird, Opel kurzfristig weiterzuverkaufen."
RHJ komme allerdings bei Opel um schmerzhafte Einschnitte nicht herum. Dem aktuellen Konzept des Finanzinvestors zufolge solle das belgische Opel-Werk Antwerpen bereits im Frühjahr 2010 geschlossen und der thüringische Standort Eisenach für zwei Jahre stillgelegt werden, bevor 2012 dort die Produktion wieder anlaufe, schreibt die Zeitung. Die Arbeitsplätze in Eisenach sollen demnach vollständig erhalten bleiben.
In Bochum, Rüsselsheim und Kaiserslautern sollten die Kapazitäten verkleinert werden. Insgesamt plane RHJ einen Abbau von rund 9.900 Arbeitsplätzen in Europa, davon 3.900 in Deutschland.
RHJ strebe eine Mehrheit von 50,1% an Opel an und wolle GM an der neuen Gesellschaft 39,9% einräumen. Die restlichen 10% sollten die Mitarbeiter erhalten. Bereits 2011 wolle RHJ mit Opel bereits wieder operativ schwarze Zahlen schreiben, unter dem Strich solle erst zwei Jahre später wieder ein Nettogewinn stehen.
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July 16, 2009 14:08 ET (18:08 GMT)
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