Die Ölpreise haben am Montag im Zuge einer guten Stimmung an den Aktienmärkten und einer größeren Risikobereitschaft der Anleger weiter kräftig zugelegt. Zeitweise sprang der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) auf ein Tageshoch knapp unter der Marke von 65 US-Dollar. Im frühen Handel kostete ein Fass 64,74 Dollar und damit 1,18 Dollar mehr als am Freitag.
Auch an der Rohstoffbörse in London ist der Ölpreis deutlich nach oben gesprungen. Hier kostete ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent 66,51 Dollar und damit 1,13 Dollar mehr als am Freitag. Händler erklärten die Kauflaune mit überraschend positiven Daten vom amerikanischen Immobilienmarkt und mit unerwartet starken Quartalsbilanzen von wichtigen US-Konzernen. Mit dem wachsenden Konjunkturoptimismus gebe es mittlerweile am Markt die Hoffnung, dass auch die Nachfrage nach Rohöl im laufenden Jahr wieder anziehen könnte, sagte der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank.
Im Verlauf der Woche rechnen Fachleute mit einem weiteren Anstieg der Ölpreise. "Die Kauflaune ist ziemlich stark", beschrieb Christopher Bellew vom Handelshaus Bache Commodities die Lage am Ölmarkt. Bei den Anlegern herrsche überwiegend Optimismus, dass die Nachfrage nach Rohöl wieder steigen könnte. Außerdem sei es wieder denkbar, dass auch die großen Fondsgesellschaften in Öl investieren. Vor allem das starke Engagement von Hedge-Fonds hatte zur beispiellosen Preisrallye beim Rohöl im vergangenen Jahr beigetragen mit einem Rekordpreis bei US-Rohöl bei etwa 150 Dollar je Fass.
Unterdessen ist auch der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder weiter gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 63,23 Dollar. Das sind 69 Cent mehr als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/jha/
AXC0099 2009-07-20/13:44