New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street stürmte heute wieder Richtung Norden. Eine Flut überraschend guter Unternehmensgewinne, garniert von ermutigenden Konjunkturdaten, steigerten den Appetit auf Aktien. Die Nasdaq machte heute das Dutzend voll: Die technologielastige Computerbörse erzielte den zwölften Gewinntag in Folge. Das war die längste Gewinnstrecke seit 17 Jahren, also seit Frühjahr 1992. Der Rekord wurde im August 1979 erzielt, mit 19 Gewinntagen in einer Reihe.
Der Aufschwung katapultierte außerdem das Blue Chip Barometer Dow Jones über die Marke 9.000, erstmals seit Januar.
Die Aktienmärkte erhielten heute gleich doppelten Schub:
1. Die Reihe überraschend guter Unternehmenszahlen setzte sich fort. Heute beeindruckten etwa Ebay, Ford, der Telekommunikationsriese AT&T, der Mischkonzern 3M. der Pillen-Gigant Bristol-Myers Squibb oder der Schokohersteller Hershey. Zahlreiche Aktien - darunter Microsoft - bekamen deswegen schon mal Vorschusslorbeeren für die heute nacht fälligen Quartalszahlen.
2. Zusätzlichen Schub gab es von der Konjunkturfront: Der Verkauf bestehender Eigenheime stieg den dritten Monat in Folge.
Die heute - wie jeden Donnerstag - gemeldeten wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen entsprachen zumindest den Erwartungen und fielen deutlich besser aus als vor einigen Monaten. Die Zahl der neuen Arbeitslosenmeldungen pendelten zwar auf 557.000 zurück (Vorwoche: 524.000, Konsenserwartung: 604.000). Der gleitende 4-Wochendurchschnitt dieser Größe sank aber auf 566.000 (Vorwoche: 585.000 ).Die Zahl der kontinuierlich gemeldeten Empfänger von Arbeitslosengeld fiel auf 6,22 Millionen (Vorwoche: 6,31 Millionen).
"Die Dinge werden erheblich besser"
"Die Dinge werden erheblich besser und der Markt preist das ein," fasst Phil Orlando, Chef-Aktien-Stratege beim Vermögensverwalter Federated Investors die aktuelle Situation zusammen
Die Konsequenz: Der Dow Jones Industrial Average kletterte 2,12 Prozent auf 9.069 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 gewann 2,33 Prozent auf 976 Punkte (8-Monats-Hoch) und der technologielastige Nasdaq Composite Index stieg 2,45 Prozent auf 1.973 Punkte.
Dow Jones Average: Späte Belohnung
Tops:
Der Top des Dow war 3M mit plus 7,4 Prozent auf 69,43 Dollar. Der Gewinn des Mischkonzern ging zwar zurück, aber weniger als erwartet.
Caterpillar gewann 41,26 Prozent auf Dollar. Der Baumaschinen-Riese wurde wohl wieder für die bereits am Dienstag vorgelegten Q2-Zahlen belohnt. Der Multinational verdiente mehr als dreimal soviel wie von der Wall Street erwartet, außerdem gab der Maschinenbau-Gigant eine recht zuversichtliche Geschäftsprognose ab.
Du Pont stieg 5,9 Prozent auf 30,15 Dollar. Der Spezialchemiekonzern hatte ebenfalls am Dienstag gute Q2-Zahlen aus dem Ärmel geschüttelt, wurde aber zunächst an der Wall Street vernachlässigt.
Flops:
Der Dow hatte heute nur 3 Verlierer:
McDonald's büßte 4,6 Prozent auf 56,09 Dollar. Die „etwas andere“ Restaurantkette machte es ihrem Geschäftspartner Coca Cola nach und enttäuschte beim Umsatz. Wie beim Brauseking belastete der Dollar, der über dem Vorjahrestief notierte und damit die Auslandseinnahmen in US-Währung umgerechnet verringerte.
Wal-Mart fiel nachrichtenlos 0,8 Prozent auf 48,76 Dollar.
Boeing bröckelte 0,1 Prozent auf 41,95 Dollar. Der Flugzeugbauer war bereits gestern in Ungnade gefallen, obwohl er die offiziellen Gewinn- und Umsatzerwartungen der Wall Street schlug.
S&P 500: Signifikante Fortschritte
Tops:
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR kletterte 2,9 Prozent.
Ford Motor sprang 9,4 Prozent auf 6,98 Dollar. Der Autobauer verlor deutlich weniger Geld als befürchtet und machte mehr Umsatz als erhofft. Der General Motors-Rivale meldete außerdem signifikante Fortschritte bei seinem Umwandlungsprozess und Zugewinne bei den US-Marktanteilen
Hershey versüßte seinen Aktienkurs um 7,3 Prozent auf 41,80 Dollar. Der im gleichnamigen Ort beheimatete Schokoladen-Hersteller meldete heute einen Gewinnsprung um 72 Prozent und hob seinen Ausblick an.
TrueBlue explodierte 40 Prozent auf 12,65 Dollar. Das an der US-Westküste beheimatete Outsourcing-Unternehmen ist ein Zeitarbeits-Anbieter, der kurzfristig Arbeitskräfte für kleine und mittlere Unternehmen bereit stellt. Dazu zählen auch Bauarbeiter und Kräfte für Lagerhaltung und Industrie. Der Namen bezieht sich wohl auf die typische Arbeitsbekleidung (Blaumänner). Der Outsourcing-Spezialist meldete gestern Abend nach Börsenschluss einen überraschenden Gewinn, vor allem dank strikter Kostensenkungen, und stellte ein starkes drittes Quartal in Aussicht. Beides schlug die Erwartungen der Wall Street recht deutlich.
Wie gewohnt reagieren die Analysten darauf. Der Broker BMO Capital Markets beförderte deswegen das papier von „Market Perform“ auf „Outperform“. Das Wertpapierhaus Robert W. Baird ging sogar von „Underperform“ gleich auf „Outperform“ und schraubte das Kursziel von 9 Dollar auf 12 Dollar.
Die Eigenheimbauer wurden natürlich von den heutigen Zahlen zu den Eigenheim-Verkäufen beflügelt:
D.R. Horton gewann 7,6 Prozent auf 11,17 Dollar.
Lennar stieg 6 Prozent auf 11,26 Dollar.
Brystol-Myers Squibb avancierte 2,8 Prozent auf 20,86 Dollar. Der Pharmakonzern zählt konnte - dank starker Pillenverkäufe - seinen Gewinn stärker als erwartet ausbauen
Flops:
Safeway magerte um 8 Prozent auf 18,35 Dollar ab. Der Lebensmittelhändler zählte zur unrühmlichen Minderheit, die ihre Q2-Zahlen verpatzten. Sparen die Amerikaner jetzt am Essen?
Nasdaq: Vorschusslorbeeren
Apple gewann 0,6 Prozent auf 157,90 Dollar. Der Schub der Q2-Zahlen vom Dienstag ließ anscheinend nach.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, kletterte dagegen 4,3 Prozent auf 76,67 Dollar.
Palm bröckelte 1,6 Prozent auf 14,14 Dollar.
SanDisk rutschte 10,9 Prozent auf 16,92 Dollar. Dabei meldete der Speicherchip-Spezialist gestern Abend eine überraschende Rückkehr in die Gewinnzone. Auch der Umsatz schlug die Erwartungen der Analysten. Allerdings entsprach der zurückhaltende Ausblick nicht dem Geschmack der Wall Street und wird heute gnadenlos abgestraft. Die Analysten zeigten heute eine gemischte Reaktion. Vijay Rakesh vom Broker ThinkEquity kappte die Nasdaq-Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ mit Kursziel 19 Dollar. AmTech Research degradierte das Chip-Papier von „Kaufen“ auf „Neutral“. Auriga U.S.A, die US-Tochter einer spanischen Investmentbank, bekräftigte „Verkaufen“, verbesserte allerdings das Kursziel von 10 Dollar auf 11 Dollar.
Der Broker Caris & Co. rät abzuwarten und sich die Aktie erst im ersten Quartal 2010 anzuschauen, wenn das Risiko eines Spät-Sommer-Ausverkaufs abgeklungen sei. Den Wert des Papiers sieht er bei 17 Dollar.
Analyst Kevin Cassidy vom Wertpapierhaus Thomas Weisel hob sein Kursziel von 20 Dollar auf 22 Dollar.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, avancierte 1 Prozent auf 304 Punkte, eine deutliche Underperformance.
Microsoft bekam anscheinend Vorschusslorbeeren für die nach Börsenschluss fälligen Zahlen und avancierte 2,8 Prozent auf 25,50 Dollar.
VMware gewann 4,9 Prozent auf 32,77 Dollar. Der Spezialist für Virtualisierungssoftware zählt zur Phalanx der Unternehmen, die die Erwartungen der Wall Street schlugen. Auch die Analysten zeigten sich beeindruckt. Der Broker Needham beförderte das Software-Papier von „Halten“ auf „Kaufen“ mit Kursziel 42 Dollar. RBC Capital Markets bleibt zwar beim Urteil „Sector Perform“, verbessert aber das Kursziel von 30 Dollar auf 34 Dollar.
Der hellste Stern am Firmament der Nasdaq war wohl Intuitive Surgical mit einem Kurssprung um 26,8 Prozent auf 215,37 Dollar. Der Spezialist für sehr kostspielige Medizinroboter, die von Chirurgen eingesetzt werden, war im vergangenen Jahr an der Wall Street in Ungnade gefallen (Kursrutsch von 333 Dollar auf 85 Dollar), jetzt scheint das Medizintechnik-Papier wieder zurückzukehren. Dazu tragen die gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Q2-Zahlen bei, die deutlich über den Erwartungen lagen. Der Broker Brean Murray hob den Medizintechnik-Titel heute von „Halten“ auf Kaufen“ mit Kursziel 235 Dollar.
Internet: Turnaround bei Ebay?
Ebay sprang 10,2 Prozent auf 21,42 Dollar. Der Aktienmarkt scheint Morgenluft zu wittern. Anlass sind die gestern nach Börsenschluss präsentierten Quartalszahlen, die über den Erwartungen der Wall Street lagen. Auch der Ausblick scheint zu überzeugen. Die Investoren scheinen jetzt auf ein Turnaround bei dem schwächelnden Online-Auktionator zu setzen.
Die Analysten reagieren überwiegend wohlwollend.
Analyst Benjamin Schachter von AmTech Research hob die Aktie von „Neutral“ auf „Kaufen“ und das Kursziel von 19 Dollar auf 25 Dollar. Das Kerngeschäft (Auktionen) habe sich stabilisiert. Das sei möglicherweise ein Wendepunkt für das Unternehmen, oder zumindest für die Aktie, glaubt Schachter.
Die BofA-Tochter Merrill Lynch wertete das E-Commerce-Papier von „Underperform“ auf „Neutral“ auf.
Lazard Capital Markets verbesserte von „Halten“ auf „Kaufen“, Kursziel 25 Dollar.
RBC Capital ging von „Sector Perform“ auf „Outperform“.
FBR Capital bleibt bei „Outperform“ und hebt das Kursziel von 20 Dollar auf 24 Dollar. Dort wurde auf die Stärke von PayPal (Internet-Zahlungsvermittlung) verwiesen. Das Umsatz von Skype (Internet-Telefonie) beschleunige sich.
Der Broker Collins Stewart bestätigte seine Kaufempfehlung und verbesserte das Kursziel von 23 Dollar auf 25 Dollar. Dort sieht man die Chance für ein Turnaround.
JP Morgan bleibt dagegen bei „Neutral“, korrigierte aber das Kursziel von 15 Dollar (Jahresende 2009) auf 19 Dollar (Jahresende 2010). Dort wurde auf die rückläufigen Gewinnmargen verwiesen.
Der E-Commerce Rivale Amazon.com kletterte 5,5 Prozent auf 93,63 Dollar. Dort lief heute Nachmittag eine heiße Wette auf den heutigen Abend, nämlich die dann fälligen Q2-Zahlen. Im Vorfeld schraubte sich die E-Commerce-Aktie auf ein 52-Wochen-Hoch.
Schub gab auch die Zahlenvorlage des Konkurrenten Ebay, der Hoffnungen weckte für den gesamten Onlinehandel, zumindest für heute. Zusätzliche Fantasie weckte Amazon selbst, ebenfallls gestern Abend. Die Westküstler meldeten den Zukauf eines weiteren Unternehmens: Zappos.com. Das ist ein in den USA sehr populärer Onlinehändler für Schuhe, einem wachsenden E-Commerce-Segment.
Die Online-Videothek Netflix stieg - im Vorfeld der ebenfalls nach Börsenschluss fälligen Zahlen - 2,6 Prozent auf 46,45 Dollar.
Google gewann 2,3 Prozent auf 437,34 Dollar.
Yahoo bröckelte 0,06 Prozent auf 17,36 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, avancierte 2,5 Prozent auf 332,64 Dollar.
Öl: Konjunkturoptimismus treibt Energiepreis
Wie in jüngster Zeit gewohnt, bewegte sich der Ölpreis mit dem Aktienmarkt und folgte daher der Rallye. Beide wurden vom wachsenden Konjunkturoptimismus in die Höhe getrieben. An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich der September-Kontrakt für Crude um 1,64 Dollar und schloss auf 67,04 Dollar.
Gold: Im Gleichschritt mit dem Aktienmarkt
Das Gold schloss sich heute dem Aktienmarkt an. Der Gold-Kontrakt für August verteuerte sich heute an der New York Mercantile Exchange um 1,50 Dollar und schloss auf 954,80 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 950,85 Dollar.
Der Aufschwung katapultierte außerdem das Blue Chip Barometer Dow Jones über die Marke 9.000, erstmals seit Januar.
Die Aktienmärkte erhielten heute gleich doppelten Schub:
1. Die Reihe überraschend guter Unternehmenszahlen setzte sich fort. Heute beeindruckten etwa Ebay, Ford, der Telekommunikationsriese AT&T, der Mischkonzern 3M. der Pillen-Gigant Bristol-Myers Squibb oder der Schokohersteller Hershey. Zahlreiche Aktien - darunter Microsoft - bekamen deswegen schon mal Vorschusslorbeeren für die heute nacht fälligen Quartalszahlen.
2. Zusätzlichen Schub gab es von der Konjunkturfront: Der Verkauf bestehender Eigenheime stieg den dritten Monat in Folge.
Die heute - wie jeden Donnerstag - gemeldeten wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen entsprachen zumindest den Erwartungen und fielen deutlich besser aus als vor einigen Monaten. Die Zahl der neuen Arbeitslosenmeldungen pendelten zwar auf 557.000 zurück (Vorwoche: 524.000, Konsenserwartung: 604.000). Der gleitende 4-Wochendurchschnitt dieser Größe sank aber auf 566.000 (Vorwoche: 585.000 ).Die Zahl der kontinuierlich gemeldeten Empfänger von Arbeitslosengeld fiel auf 6,22 Millionen (Vorwoche: 6,31 Millionen).
"Die Dinge werden erheblich besser"
"Die Dinge werden erheblich besser und der Markt preist das ein," fasst Phil Orlando, Chef-Aktien-Stratege beim Vermögensverwalter Federated Investors die aktuelle Situation zusammen
Die Konsequenz: Der Dow Jones Industrial Average kletterte 2,12 Prozent auf 9.069 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 gewann 2,33 Prozent auf 976 Punkte (8-Monats-Hoch) und der technologielastige Nasdaq Composite Index stieg 2,45 Prozent auf 1.973 Punkte.
Dow Jones Average: Späte Belohnung
Tops:
Der Top des Dow war 3M mit plus 7,4 Prozent auf 69,43 Dollar. Der Gewinn des Mischkonzern ging zwar zurück, aber weniger als erwartet.
Caterpillar gewann 41,26 Prozent auf Dollar. Der Baumaschinen-Riese wurde wohl wieder für die bereits am Dienstag vorgelegten Q2-Zahlen belohnt. Der Multinational verdiente mehr als dreimal soviel wie von der Wall Street erwartet, außerdem gab der Maschinenbau-Gigant eine recht zuversichtliche Geschäftsprognose ab.
Du Pont stieg 5,9 Prozent auf 30,15 Dollar. Der Spezialchemiekonzern hatte ebenfalls am Dienstag gute Q2-Zahlen aus dem Ärmel geschüttelt, wurde aber zunächst an der Wall Street vernachlässigt.
Flops:
Der Dow hatte heute nur 3 Verlierer:
McDonald's büßte 4,6 Prozent auf 56,09 Dollar. Die „etwas andere“ Restaurantkette machte es ihrem Geschäftspartner Coca Cola nach und enttäuschte beim Umsatz. Wie beim Brauseking belastete der Dollar, der über dem Vorjahrestief notierte und damit die Auslandseinnahmen in US-Währung umgerechnet verringerte.
Wal-Mart fiel nachrichtenlos 0,8 Prozent auf 48,76 Dollar.
Boeing bröckelte 0,1 Prozent auf 41,95 Dollar. Der Flugzeugbauer war bereits gestern in Ungnade gefallen, obwohl er die offiziellen Gewinn- und Umsatzerwartungen der Wall Street schlug.
S&P 500: Signifikante Fortschritte
Tops:
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR kletterte 2,9 Prozent.
Ford Motor sprang 9,4 Prozent auf 6,98 Dollar. Der Autobauer verlor deutlich weniger Geld als befürchtet und machte mehr Umsatz als erhofft. Der General Motors-Rivale meldete außerdem signifikante Fortschritte bei seinem Umwandlungsprozess und Zugewinne bei den US-Marktanteilen
Hershey versüßte seinen Aktienkurs um 7,3 Prozent auf 41,80 Dollar. Der im gleichnamigen Ort beheimatete Schokoladen-Hersteller meldete heute einen Gewinnsprung um 72 Prozent und hob seinen Ausblick an.
TrueBlue explodierte 40 Prozent auf 12,65 Dollar. Das an der US-Westküste beheimatete Outsourcing-Unternehmen ist ein Zeitarbeits-Anbieter, der kurzfristig Arbeitskräfte für kleine und mittlere Unternehmen bereit stellt. Dazu zählen auch Bauarbeiter und Kräfte für Lagerhaltung und Industrie. Der Namen bezieht sich wohl auf die typische Arbeitsbekleidung (Blaumänner). Der Outsourcing-Spezialist meldete gestern Abend nach Börsenschluss einen überraschenden Gewinn, vor allem dank strikter Kostensenkungen, und stellte ein starkes drittes Quartal in Aussicht. Beides schlug die Erwartungen der Wall Street recht deutlich.
Wie gewohnt reagieren die Analysten darauf. Der Broker BMO Capital Markets beförderte deswegen das papier von „Market Perform“ auf „Outperform“. Das Wertpapierhaus Robert W. Baird ging sogar von „Underperform“ gleich auf „Outperform“ und schraubte das Kursziel von 9 Dollar auf 12 Dollar.
Die Eigenheimbauer wurden natürlich von den heutigen Zahlen zu den Eigenheim-Verkäufen beflügelt:
D.R. Horton gewann 7,6 Prozent auf 11,17 Dollar.
Lennar stieg 6 Prozent auf 11,26 Dollar.
Brystol-Myers Squibb avancierte 2,8 Prozent auf 20,86 Dollar. Der Pharmakonzern zählt konnte - dank starker Pillenverkäufe - seinen Gewinn stärker als erwartet ausbauen
Flops:
Safeway magerte um 8 Prozent auf 18,35 Dollar ab. Der Lebensmittelhändler zählte zur unrühmlichen Minderheit, die ihre Q2-Zahlen verpatzten. Sparen die Amerikaner jetzt am Essen?
Nasdaq: Vorschusslorbeeren
Apple gewann 0,6 Prozent auf 157,90 Dollar. Der Schub der Q2-Zahlen vom Dienstag ließ anscheinend nach.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, kletterte dagegen 4,3 Prozent auf 76,67 Dollar.
Palm bröckelte 1,6 Prozent auf 14,14 Dollar.
SanDisk rutschte 10,9 Prozent auf 16,92 Dollar. Dabei meldete der Speicherchip-Spezialist gestern Abend eine überraschende Rückkehr in die Gewinnzone. Auch der Umsatz schlug die Erwartungen der Analysten. Allerdings entsprach der zurückhaltende Ausblick nicht dem Geschmack der Wall Street und wird heute gnadenlos abgestraft. Die Analysten zeigten heute eine gemischte Reaktion. Vijay Rakesh vom Broker ThinkEquity kappte die Nasdaq-Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ mit Kursziel 19 Dollar. AmTech Research degradierte das Chip-Papier von „Kaufen“ auf „Neutral“. Auriga U.S.A, die US-Tochter einer spanischen Investmentbank, bekräftigte „Verkaufen“, verbesserte allerdings das Kursziel von 10 Dollar auf 11 Dollar.
Der Broker Caris & Co. rät abzuwarten und sich die Aktie erst im ersten Quartal 2010 anzuschauen, wenn das Risiko eines Spät-Sommer-Ausverkaufs abgeklungen sei. Den Wert des Papiers sieht er bei 17 Dollar.
Analyst Kevin Cassidy vom Wertpapierhaus Thomas Weisel hob sein Kursziel von 20 Dollar auf 22 Dollar.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, avancierte 1 Prozent auf 304 Punkte, eine deutliche Underperformance.
Microsoft bekam anscheinend Vorschusslorbeeren für die nach Börsenschluss fälligen Zahlen und avancierte 2,8 Prozent auf 25,50 Dollar.
VMware gewann 4,9 Prozent auf 32,77 Dollar. Der Spezialist für Virtualisierungssoftware zählt zur Phalanx der Unternehmen, die die Erwartungen der Wall Street schlugen. Auch die Analysten zeigten sich beeindruckt. Der Broker Needham beförderte das Software-Papier von „Halten“ auf „Kaufen“ mit Kursziel 42 Dollar. RBC Capital Markets bleibt zwar beim Urteil „Sector Perform“, verbessert aber das Kursziel von 30 Dollar auf 34 Dollar.
Der hellste Stern am Firmament der Nasdaq war wohl Intuitive Surgical mit einem Kurssprung um 26,8 Prozent auf 215,37 Dollar. Der Spezialist für sehr kostspielige Medizinroboter, die von Chirurgen eingesetzt werden, war im vergangenen Jahr an der Wall Street in Ungnade gefallen (Kursrutsch von 333 Dollar auf 85 Dollar), jetzt scheint das Medizintechnik-Papier wieder zurückzukehren. Dazu tragen die gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Q2-Zahlen bei, die deutlich über den Erwartungen lagen. Der Broker Brean Murray hob den Medizintechnik-Titel heute von „Halten“ auf Kaufen“ mit Kursziel 235 Dollar.
Internet: Turnaround bei Ebay?
Ebay sprang 10,2 Prozent auf 21,42 Dollar. Der Aktienmarkt scheint Morgenluft zu wittern. Anlass sind die gestern nach Börsenschluss präsentierten Quartalszahlen, die über den Erwartungen der Wall Street lagen. Auch der Ausblick scheint zu überzeugen. Die Investoren scheinen jetzt auf ein Turnaround bei dem schwächelnden Online-Auktionator zu setzen.
Die Analysten reagieren überwiegend wohlwollend.
Analyst Benjamin Schachter von AmTech Research hob die Aktie von „Neutral“ auf „Kaufen“ und das Kursziel von 19 Dollar auf 25 Dollar. Das Kerngeschäft (Auktionen) habe sich stabilisiert. Das sei möglicherweise ein Wendepunkt für das Unternehmen, oder zumindest für die Aktie, glaubt Schachter.
Die BofA-Tochter Merrill Lynch wertete das E-Commerce-Papier von „Underperform“ auf „Neutral“ auf.
Lazard Capital Markets verbesserte von „Halten“ auf „Kaufen“, Kursziel 25 Dollar.
RBC Capital ging von „Sector Perform“ auf „Outperform“.
FBR Capital bleibt bei „Outperform“ und hebt das Kursziel von 20 Dollar auf 24 Dollar. Dort wurde auf die Stärke von PayPal (Internet-Zahlungsvermittlung) verwiesen. Das Umsatz von Skype (Internet-Telefonie) beschleunige sich.
Der Broker Collins Stewart bestätigte seine Kaufempfehlung und verbesserte das Kursziel von 23 Dollar auf 25 Dollar. Dort sieht man die Chance für ein Turnaround.
JP Morgan bleibt dagegen bei „Neutral“, korrigierte aber das Kursziel von 15 Dollar (Jahresende 2009) auf 19 Dollar (Jahresende 2010). Dort wurde auf die rückläufigen Gewinnmargen verwiesen.
Der E-Commerce Rivale Amazon.com kletterte 5,5 Prozent auf 93,63 Dollar. Dort lief heute Nachmittag eine heiße Wette auf den heutigen Abend, nämlich die dann fälligen Q2-Zahlen. Im Vorfeld schraubte sich die E-Commerce-Aktie auf ein 52-Wochen-Hoch.
Schub gab auch die Zahlenvorlage des Konkurrenten Ebay, der Hoffnungen weckte für den gesamten Onlinehandel, zumindest für heute. Zusätzliche Fantasie weckte Amazon selbst, ebenfallls gestern Abend. Die Westküstler meldeten den Zukauf eines weiteren Unternehmens: Zappos.com. Das ist ein in den USA sehr populärer Onlinehändler für Schuhe, einem wachsenden E-Commerce-Segment.
Die Online-Videothek Netflix stieg - im Vorfeld der ebenfalls nach Börsenschluss fälligen Zahlen - 2,6 Prozent auf 46,45 Dollar.
Google gewann 2,3 Prozent auf 437,34 Dollar.
Yahoo bröckelte 0,06 Prozent auf 17,36 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, avancierte 2,5 Prozent auf 332,64 Dollar.
Öl: Konjunkturoptimismus treibt Energiepreis
Wie in jüngster Zeit gewohnt, bewegte sich der Ölpreis mit dem Aktienmarkt und folgte daher der Rallye. Beide wurden vom wachsenden Konjunkturoptimismus in die Höhe getrieben. An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich der September-Kontrakt für Crude um 1,64 Dollar und schloss auf 67,04 Dollar.
Gold: Im Gleichschritt mit dem Aktienmarkt
Das Gold schloss sich heute dem Aktienmarkt an. Der Gold-Kontrakt für August verteuerte sich heute an der New York Mercantile Exchange um 1,50 Dollar und schloss auf 954,80 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 950,85 Dollar.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)