DJ XETRA-VORBERICHT/Leichter - Quartalszahlen belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem ersten Rücksetzer im DAX nach neun Tagen Plus in Folge rechnen Marktteilnehmer vor der Sitzung am Freitag. Der DAX wird gegen 8.10 Uhr um 0,4% oder 21 Punkte tiefer gesehen bei 5.226 Punkte. "Nach dem Spurt auf neue Jahreshochs dürften Anleger Gewinne einloggen", so ein Händler. Nach Börsenschluss hätten Microsoft und American Express enttäuschende Ergebnisse vorgelegt. Im Verlauf dürfte dann der ifo-Geschäftsklima-Index die Weichen neu stellen, heißt es. "Mit einem guten ifo im Rücken könnte der DAX die Gewinne sogar weiter ausbauen", so ein weiterer Marktteilnehmer. Allerdings rechnet der Markt bereits mit einem Anstieg auf 86,5, das wäre der beste Stand seit vergangenem Oktober.
Zuvor stehen bereits die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor des Euroraums im Juli auf der Agenda. Darüber hinaus wird die erste Veröffentlichung des britischen BIP im zweiten Quartal erwartet. Aus den USA ist für 15.55 Uhr die zweite Umfrage der Universität Michigan zur Stimmung der US-Verbraucher im Juli avisiert.
Aus technischer Sicht liege beim ehemaligen Jahreshoch bei 5.177 Punkten eine erste Unterstützung. Solange der DAX dieses nicht mehr nachhaltig unterschreite, bleibe die technische Situation "bullisch", so ein Marktteilnehmer. Oberhalb liege noch bei etwa 5.300 ein Widerstand aus dem vergangenen November. Sollte der DAX die 5.300 überwinden, sei ein Anstieg in den Bereich um 5.800 und damit ein Wettmachen der "Lehman-Baisse" möglich. Ein nachhaltiger Rückschlag deutlich unter das ehemalige Jahreshoch würde den jüngsten Anstieg dagegen als "Bullenfalle" entlarven und zu deutlich tieferen Kursen führen.
Merck verlieren vorbörslich 5%. Die Gewinnkennziffern für das zweite Quartal enttäuschten, so ein Marktteilnehmer. Der Konzern habe sowohl operativ als auch nach Steuern unter den Erwartungen abgeschnitten. Der Umsatz sei "in line" ausgefallen. "Außerdem könnte die Entwicklung um Erbitux den Kurs belasten", so ein Händler. Ein Komittee der European Medicine Agency hat empfohlen, Erbitux nicht gegen bestimmte Lungenkrebsarten einzusetzen. "Das ist bitterer für Merck als die Zahlen", meint ein anderer Händler.
Daneben verlieren Daimler, Henkel, Lufthansa und Bayer vorbörslich etwa 1,5%. Commerzbank fallen um 0,7%, obwohl die Bank laut Bankenrettungsfonds SoFFin vermutlich keine weiteren Gelder der Steuerzahler benötigt. Das bewerten Marktteilnehmer als positiv.
-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/raz Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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July 24, 2009 02:18 ET (06:18 GMT)
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