DJ XETRA-START/Etwas leichter - Merck nach Quartalsbilanz minus 13%
FRANKFURT (Dow Jones)--Moderate Gewinnmitnahmen prägen den frühen Freitagshandel am deutschen Aktienmarkt. Gegen 9.40 Uhr verliert der DAX 0,2% bzw 12 Punkte auf 5.236, zeigt sich damit aber schon wieder erholt vom Tagestief, das bei 5.211 Punkten gelegen hat. In der Eröffnung seien viele Marktteilnehmer short gegangen, erklärt ein Händler. Diese Leerverkaufspositionen müssten nun wieder eingedeckt werden.
Belastet wird der DAX vor allem von Merck KGaA, die nach einem enttäuschenden Quartalsbericht regelrecht einbrechen. Neben den Merck-Geschäftszahlen dämpfen die am Vorabend nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalsausweise von Microsoft und American Express die Stimmung. Die Wende könnte der für 10.00 Uhr angekündigte ifo-Geschäftsklimaindex bringen. Volkswirte schätzen, dass der Index im Juli auf 86,5 gestiegen ist, nachdem im Vormonat ein Stand von 85,9 verzeichnet wurde. Ebenfalls für 10.00 Uhr ist der Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe in der Eurozone angekündigt.
Merck fallen um 12,3% auf 64,40 EUR. Zu Handelsbeginn waren die Titel um 13% eingebrochen. Zu den Quartalszahlen des Unternehmens heißt es im Handel, der Konzern habe sowohl operativ als auch nach Steuern unter den Erwartungen abgeschnitten. Der Umsatz sei "in line" ausgefallen. "Außerdem könnte die Entwicklung um Erbitux den Kurs belasten", so ein Händler. Ein Komittee der European Medicine Agency hat empfohlen, Erbitux nicht gegen bestimmte Lungenkrebsarten einzusetzen. "Das ist bitterer für Merck als die Zahlen", meint ein anderer Händler. Einige Analysten habe die Merck-Aktien in Reaktion auf die Geschäftszahlen schon zurückgestuft.
Gegen den Trend stemmen sich die Aktien von ThyssenKrupp, die nach einem positiven Analystenkommentar um 3,1% auf 20,39 EUR zulegen. Die UBS hatte das Kursziel für Thyssen auf 30 von 23 EUR erhöht und die Kauf-Empfehlung bekräftigt. Auf der Gewinnseite stehen ferner K+S, die um 2,4% auf 40,85 EUR zulegen, und Daimler mit plus 1,7% auf 31,51 EUR.
Commerzbank verlieren 0,6% auf 5,03 EUR, obwohl die Bank nach Einschätzung des Bankenrettungsfonds SoFFin keine neuerliche Hilfe des Steuerzahlers benötigt. Deutsche Post verlieren 1,2% auf 10,24 EUR; die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat eine Wandelanleihe auf Aktien der Deutschen Post im Volumen von 750 Mio EUR platziert. Bayer büßen 1,3% auf 40,45 EUR. Hier belasten wohl die enttäuschenden Quartalszahlen der Schweizer Syngenta.
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July 24, 2009 03:46 ET (07:46 GMT)
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