New York (BoerseGo.de) - Der Volkswirt John Taylor von der Stanford University richtete an die zur Zinspolitik von US-Notenbankchef Ben Bernanke kritisch gestimmten Kollegen die Botschaft, dass diese auf der falschen Seite liegen. So fordern Experten von Goldman Sachs Group Inc., Macroeconomic Advisers LLC, Deutsche Bank Securities Inc. und sogar von der Federal Reserve Bank San Francisco ein Überdenken des aktuellen Leitzinsniveaus. Der als Verfechter von Zinskorrekturen geltende Taylor erhebt dagegen die Forderung, dass die Fed zur Stimulierung der Konjunktur noch mehr Aktivitäten setzen muss. Nach seiner Ansicht ist die aktuelle Zinspolitik der Fed als angemessen zu bezeichnen. Zudem erwäge die Fed in korrekter Weise den Abzug ihrer jüngsten beispiellosen Liquiditätsschwemme. Dabei werde die beste Formel zur Ankurbelung der Wirtschaft ohne Inflationserzeugung produziert. “Nach meiner These bedarf es noch einer langen Zeit, um die Zinsen zu erhöhen. Aber es zeichnet sich derzeit eine früher als erwartete Anhebung ab”, heißt es weiter von Taylor. Dessen These sieht einen Leitzins vor, dessen Niveau 1,5mal oberhalb der Inflationsrate liegt zuzüglich der 0,5fachen Lücke zwischen dem Wachstumspotenzial der Wirtschaft und dem aktuellen Tempo der Konjunktur. John Taylor diente unter Präsident George W. Bush im Finanzministerium als Unterstaatssekretär.