New York (BoerseGo.de) - Der von staatlicher Seite vor dem Zusammenbruch gerettete US-Versicherungsriese American International Group Inc. (AIG) verwendete 2,4 Milliarden Dollar schwere Mehreinnahmen aus Vermögensverkäufen zur Stärkung der Kapitaldecke des Sach-und Haftpflichtgeschäfts anstelle zur Rückzahlung einer Kreditlinie der Regierung. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach habe sich einem Unternehmenssprecher zufolge AIG zur Stärkung der eigenen Finanzkraft gezwungen gesehen, um den Anforderungen durch Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen gerecht zu werden und die Fähigkeit zur Begleichung von Versicherungsansprüchen zu behalten.
Die Zurückhaltung der Verkaufserlöse für eigene Zwecke werfe Fragen auf, ob AIG zur Rückzahlung der für die staatliche Rettung gewährten 182,5 Milliarden Dollar-Kredite überhaupt in der Lage ist. Im Rahmen einer von der Federal Reserve zur Verfügung gestellten Kreditlinie betragen die Verbindlichkeiten mehr als 40 Milliarden Dollar. Dies trotz des vergangenen September erfolgten Startschusses für Vermögensverkäufe und damit verbundener Mehreinnahmen von bislang 6,7 Milliarden Dollar und dem gleichzeitigen Beginn staatlicher Rettungsaktionen.
CEO Edward Liddy hat die Bereitschaft zur Rückzahlung der staatlichen Notkredite bekundet. Die Tilgung soll innerhalb der nächsten fünf Jahre vonstatten gehen, falls sich die Konjunktur nicht erneut verschlechtert. Der Konzern plant weiters die Übergabe von Anteilen im Bereich von zwei US-Versicherungssparten an den Staat. Im Gegenzug würden die Verbindlichkeiten gegenüber der Fed um 25 Milliarden Dollar reduziert.