4x report kw 31-2009
US-Börsen konsolidieren auf hohem Niveau Nikkei225 notiert auf Jahreshoch HangSeng über 20.000 Punkten
Im Vergleich zu den anderen Börsen rund um den Globus trat der amerikanische Aktienmarkt auf der Stelle. Sämtliche Indizes notierten am Mittwoch zum Ende des Handels auf dem Niveau des vergangenen Freitags.
Dabei war der Wochenbeginn recht freundlich. Doch während der Handelssitzung nahmen einige Marktteilnehmer erste Gewinne mit und verhinderten dadurch einen deutlicheren Anstieg des Aktienmarktes. Besser als der Gesamtmarkt konnten sich die Kreditkartenunternehmen Mastercard (WKN: A0F602) und Visa (WKN: A0NC7B) behaupten. Sie profitierten davon, dass Analysten für beide Aktien das Kursziel heraufgesetzt hatten. Nach Handelsschluss überraschte Amgen (WKN: 867900) mit dem veröffentlichten Zahlenwerk. Das Unternehmen hob die Prognose für das Gesamtjahr an, nach dem man das vergangene Quartal besser als erwartet beenden konnte. Im nachbörslichen Handel gewann die Aktie drei Prozent an Wert.
Am Dienstag war keine klare Tendenz erkennbar. Einzig der NASDAQ Composite konnte sich leicht ins Plus retten, was an der guten Stimmung bei den Biotechnologiewerten lag. Branchenführer und Indexschwergewicht Amgen (WKN: 867900) konnte um weitere zwei Prozent zulegen. Bei den Standardwerten waren überwiegend negative Vorzeichen zu erkennen. Das Schlusslicht im Dow Jones war Pfizer (WKN: 852009) mit einem Minus von drei Prozent. Die Meldung des Tages kam von big blue IBM (WKN: 851399). Das Unternehmen gab eine weitere Übergabe bekannt. Für jede SPSS-Aktie (WKN: 894216) ist IBM bereit, 50 Dollar zu zahlen, was einer Prämie von etwa 40 Prozent zum Schlusskurs am Montag entsprach.
Leichte Verluste musste der Markt zur Wochenmitte hinnehmen. Die Konjunkturdaten fielen eher enttäuschend aus, sodass es am Mittwoch keine guten Argumente für Käufe gab. Deutliche Kursverluste erlitten die Ölwerte, nach dem der Ölpreis über drei Dollar verlor. Sprint Nextel (WKN: 857165) meldete erschreckende Zahlen und schickte die Aktie um zwölf Prozent auf Talfahrt. Die Rakete des Tages war die Aktie von Inovio Biomedical (WKN: A0D90W) mit einem Tagesgewinn von 330 Prozent. Der Kurs schoss von 74 Cent auf 3,18 Dollar in die Höhe. Das Unternehmen gab bekannt, dass eine Versuchsreihe positive Ergebnisse erbracht hätte, in der ein Mittel gegen die Schweinegrippe getestet worden sei. Vor dem Handelsstart am Donnerstag nutzte das Unternehmen die Gunst der Stunde und gab eine Kapitalerhöhung bekannt.
Eine äußerst positive Woche hat der japanische Aktienmarkt hinter sich. Der Nikkei225 schloss am Donnerstag bei 10.165 Punkten auf einem neuen Jahreshoch. Angetrieben von positiv ausgefallenen Quartalsergebnissen, von einem sich abschwächenden Yen und von der Hoffnung, dass die gesamte Weltwirtschaft auf dem Weg aus der Rezession ist, konnte der japanische Leitindex 373 Zähler hinzugewinnen. Im Automobilsektor verbesserten sich Honda Motor (WKN: 853226) um fast 15 Prozent im Wochenvergleich und Nissan Motor (WKN: 853686) verteuerten sich ebenfalls um knapp 15 Prozent. Die japanischen Automobilhersteller konnten ihren Marktanteil in den USA ausweiten und profitierten somit überproportional von den wieder langsam ansteigenden Verkaufszahlen in ihrem wichtigsten Absatzmarkt. Sony Corp. (WKN: 853687) überraschte die Analysten mit einem Quartalsverlust, der "nur" halb so groß war wie befürchtet und die Aktie stieg um fast acht Prozent. Nomura Holdings Inc. (WKN: 857054) hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres das erste Mal seit knapp zwei Jahren wieder einen Gewinn ausgewiesen. Die Aktie konnte davon leider nicht profitieren und ging so gut wie unverändert aus dem Markt.
Der HangSeng konnte sich in dieser Woche über die 20.000er-Marke hieven und schloss bei 20.234 Punkten mit einem Zugewinn von 2,1 Prozent. Dem HSCE blieb die magische 12.000er Marke verwährt. Mit dem Schlussstand von 11.991 Punkten scheiterte er knapp daran, verbuchte aber trotzdem ein Plus von 1,4 Prozent. Dem chinesischen Anleger bleibt das IPO der China State Construction vorbehalten. Trotz des überaus erfolgreichen Börsengangs in Shanghai mit einem Plus von 70 Prozent ist bisher kein Börsengang in HongKong geplant. Im Energiesektor sorgte am Donnerstag der CFO von China Resources Power (WKN: 784581) für eine Stabilisierung, nachdem die Ölwerte zuerst aufgrund des schwächeren Ölpreises Verluste verzeichneten. Wang Xiaobin rechnet mit besseren Erträgen in 2009, die auch für die Expansionspläne mit einem 25-Prozent-Anteil an einem Nuklearprojekt und einer Investition von 10 Milliarden Yuan in regenerative Energie bis 2011 benötigt werden.
Die Erste Bank Group verzeichnete im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang. Der Gewinn sank um 61 Millionen Euro auf 260 Millionen Euro. Analysten gingen von einem noch schlechteren Ergebnis aus. Hauptgrund für den Rückgang war die Erhöhung der Risikovorsorge auf jetzt 521,9 Millionen Euro. Die Aktie reagierte mit einem Aufschlag von knapp vier Prozent und notierte zuletzt bei 22,20 Euro. Die österreichische Verbundgesellschaft hat im ersten Halbjahr 2009 ein Betriebsergebnis (Ebit) von 533,7 Millionen Euro erzielt. Das Ergebnis sank infolge des rückläufigen Strompreises um 5,4 Prozent. Des Weiteren hat sich die Abwertung auf Öl- und Kohlevorräte negativ ausgewirkt. Die Gesellschaft geht jedoch weiter von einem stabilen operativen Geschäft im Restjahr aus. Die Aktie verlor daraufhin um rund fünf Prozent an Wert und liegt nun bei 34,20 Euro.
Video Center: Interviews mit Experten zum aktuellen Marktgeschehen und Berichte über die neuesten Anlegertrends an der Börse Stuttgart finden Sie auf der Internetseite https://www.boerse-stuttgart.de/videocenter.
Quelle: boerse-stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
AXC0056 2009-07-31/09:22