New York (BoerseGo.de) - Die Notierungen von US-Staatsanleihen steuern im Juli auf den vierten Monatsverlust in Folge zu. Damit befindet sich der Anleihemarkt in seiner längsten Schwächephase seit 1996. Für die Durstperiode zeigt sich vor allem die von der Regierung in Gang gesetzte Überschwemmung des Marktes mit neuen Staatspapieren zur Finanzierung der gigantischen Konjunkturprogramme verantwortlich. Gemäß Bloomberg hat die Regierung im zweiten Quartal Anleihen im Volumen von 446 Milliarden Dollar zur Platzierung gebracht und das Emissionsvolumen gegenüber dem Vorquartal um 30 Prozent gesteigert.
Die heute um 14.30 Uhr MEZ mit Spannung erwartete Veröffentlichung von Konjunkturdaten über das Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft wird von Experten als potenziell impulsgebender Faktor für den Anleihemarkt angesehen. Der Londoner Commerzbank-Stratege Peter Schaffrik sieht für die Anleihekurse einen weiteren Knick nach unten, falls die Bruttoinlandsprodukt-Daten die Erwartungen deutlich übertreffen. Die bisherige Woche sei für die Notierungen nicht allzu schlimm gewesen, aber anhand der fundamentalen Bedingungen hätten die Sorgen für Anleihen deutlich zugenommen.
Die USA wird bis Ende September 2010 gemäß dem Händlerriesen Goldman Sachs innerhalb von zwei Jahren Anleihen im Volumen von rund 2,9 Billionen Dollar verkaufen. Dieser Betrag liegt 28 Prozent unter der ursprünglichen Schätzung, zumal sich die Perspektiven für die Konjunktur verbessert hätten. Der Finanzierungsbedarf sei jedoch nach wie vor sehr groß. Die USA hängt bei der Finanzierung ihrer Schulden vor allem von ausländischen Investoren ab.