DJ Wall Street schließt mit Konjunkturhoffnungen kaum verändert
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienkurse an Wall Street haben am Freitag den Monat Juli mit der besten Entwicklung seit vielen Jahren abgeschlossen. Am Berichtstag selbst gab es trotz weiterhin negativer BIP-Daten kaum Bewegung. "Der Markt setzt unverdrossen auf eine konjunkturelle Erholung im kommenden Jahr und preist diese Hoffnung bereits jetzt ein", sagte ein Händler.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte stieg um 0,2% bzw 17 Punkte auf 9.172 und weist eine Monatsbilanz von von plus 8,6% aus. Für den S&P-500-Index ging es um 0,1% bzw einen Punkt auf 987,5 nach oben, für Juli steht ein Plus von 7,4% zu Buche. Der Nasdaq-Composite-Index fiel dagegen um 0,3% bzw 6 Punkte auf 1.978,5. Umgesetzt wurden 1,59 (Donnerstag: 1,26) Mrd Aktien. Dabei standen 1.738 Kursgewinnern 1.137 Verlierer gegenüber, 66 Titel gingen unverändert aus der Sitzung.
Im zweiten Vierteljahr ist das US-BIP um annualisiert 1,0% gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen indessen mit einer noch stärkeren Kontraktion der Wirtschaftsleistung um 1,5% gerechnet. "Die negative Nachricht steckt aber in der Entwicklung des Privaten Verbrauchs, der um 1,2% zurückgegangen ist, nachdem er im Auftaktvierteljahr noch um 0,6% zugelegt hatte", sagte ein Händler. Dieses breite Spektrum an Interpretationen erkläre auch die geringen Kursgewinne an Wall Street.
Gefragt waren unter den Branchen vor allem Zykliker und Finanzwerte. Bank of America stiegen als Tagessieger im Dow um 5,9% auf 14,79 USD. Für Alcoa ging es um 2,6% auf 11,76 USD nach oben, General Electric verteuerten sich um 2,2% auf 13,40 USD. Schwächer als der Gesamtmarkt entwickelten sich hingegen als eher defensiv geltende Aktien. So fielen Johnson & Johnson um 1,5% auf 60,89 USD und Verizon Communications um 0,7% auf 32,07 USD.
Chevron waren im Verlauf ins Plus gedreht und gewannen 2,6% auf 69,47 USD. Dabei hatte der Ölkonzern wegen des kräftig gesunkenen Ölpreises im zweiten Quartal lediglich 0,87 USD je Aktie verdient. Der Analystenkonsens hatte auf 0,95 USD je Aktie gelautet. Gleichwohl hat der Konzern auch einen Produktionsanstieg gemeldet. Exxon Mobil gaben dagegen um 0,5% auf 70,39 USD nach.
Walt Disney fielen als Dow-Schlusslicht um 4,2% auf 25,12 USD. Der Betreiber von Vergnügungsparks hatte im dritten Geschäftsquartal mit einem Gewinn von 0,51 USD je Aktie zwar die Erwartungen von 0,50 USD je Aktie übertroffen. Mit 8,6 Mrd USD blieb der Umsatz jedoch hinter der Konsensprognose von 8,8 Mrd EUR zurück.
First Solar brachen um 11,3% auf 154,38 USD ein. Das Unternehmen hatte im zweiten Quartal zwar 2,11 USD je Aktie verdient und damit die Analystenerwartungen von 1,62 USD je Aktie deutlich übertroffen. Allerdings räumte First Solar gleichzeitig ein, sich dem Preisdruck innerhalb der Solarbranche nicht entziehen zu können. So werde in Deutschland, einem der wichtigsten Märkte, ein Rabattprogramm aufgelegt. Noch dazu hat die Credit Suisse die Aktien auf "Neutral" von "Outperform" herabgestuft.
DJG/DJN/reh
(END) Dow Jones Newswires
July 31, 2009 17:14 ET (21:14 GMT)
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