Frankfurt (BoerseGo.de) - Großartiger Monat, schwacher Abschluss: Der DAX bröckelte heute 0,53 Prozent auf 5.332 Punkte. Im Vergleich zur Vorwoche verbesserte sich der Blue Chip Index aber rund 2 Prozent, in den vergangenen drei Wochen kam sogar ein Plus von 17 Prozent zusammen. Der Juli brachte, trotz schwachem Start, insgesamt einen Gewinn von knapp 11 Prozent. Lang & Schwarz indizieren heute Nacht ein Dax-Niveau von 5.337 Punkten.
Der Monat Juli profitierte vom Start der Unternehmensberichtssaison für das zweite Quartal. Etwa dreiviertel der US-Unternehmen, die bislang berichteten, schlugen die - allerdings stark gedrückten - Erwartungen der Analysen und treiben damit die Börsen weltweit in die Höhe. „Die Quote der Übertreffungen bewegt sich auf dem besten Niveau seit 1994“, kommentierte Steven Ricchiuto, Chef-Ökonom bei Mizuho Securities, gegenüber der Financial Times. Das Ganze wurde mit aktuellen Konjunkturberichten garniert, die eine Erholung signalisieren.
Der heutige Tag litt allerdings wieder einmal unter der Neigung, Gewinne mitzunehmen. Außerdem bremste die Wall Street, die mit wenig Begeisterung auf die erste Schätzung für die US-Wirtschaftsentwicklung im 2. Quartal reagierte (nachfolgender Wall Street Bericht).
Vorschusslorbeeren für Hannover Rück?
Tagessieger wurde der Gesundheitskonzern Fresenius, der zugleich die Holding für den Dialyse-Anbieter Fresenius Medical Care ist. Ein typisches Verhalten für Konsolidierungstage, an denen man gerne „sichere Häfen“, also stark defensive Papiere, anläuft.
Platz 2 ging an die Hannover Rück. Der Versicherer, der wiederum andere Versicherer versichert, bekam wohl Vorschusslorbeeren für seine kommende Woche fällig Q2-Zahlen. Verschiedene US-Assekuranz-Konzerne hatten in den vergangenen Tagen gute Zahlen vorgelegt und schon mal Appetit gemacht.
Beiersdorf (Nivea) schnitt ebenfalls in der Spitzengruppe ab. Dort belebten die Zahlen des Rivalen L'Oreal. Die Franzosen schafften in Q2 - trotz Rezession - einen leichten Umsatzanstieg und erwarten für die jetzt angebrochene zweite Hälfte des Jahres einen weiteren leichten Anstieg ihrer Verkäufe.
Wochensieger wurde dagegen die Commerzbank, die in den vergangenen fünf Tagen per Saldo 5,8 Prozent zulegte, trotz dem heutige Minus von 1,2 Prozent. Dort griffen anscheinend wieder die Schnäppchenjäger zu. Immerhin kostet das Papier rund 70 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Der Flop des Tages hieß K+S. Der Düngemittelproduzent litt unter der HSBC. Die britische Großbank hatte wegen des Preisverfalls im Kalibereich ihr Kursziel für K+S von 46,50 Euro auf 45,00 Euro korrigiert.
Die Aktien der Deutschen Bank litten dagegen unter Josef Ackermann. Der Bankchef verkündete, es würde alles noch viel schlimmer werden, jedenfalls bei vielen Banken.
In der kommenden Woche stehen wieder zahlreiche Q2-Zahlen an: Allianz, BMW, Commerzbank, Deutsche Börse, Deutsche Telekom, Hannover Rück, Münchener Rück und Metro.
Wall Street: Schnee von gestern
New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street warf heute wieder einen Blick in den Rückspiegel und wußte nicht, ob er ihr gefällt oder nicht. Beherrscht wurde der heutige - ansonsten sehr ruhige, weil nachrichtenarme - Handel von einer Meldung, die kurz vor Börsenstart über die Ticker lief, nämlich die erste Schätzung für das BIP im zweiten Quartal (es folgen noch mindesten 2 Revisionen, die erfahrungsgemäß merklich von den heutigen Zahlen abweichen können).
Die US-Wirtschaftsleistung (BIP) schrumpfte im zweiten Quartal um 1 Prozent. Das war eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal, das auf minus 6,4 Prozent revidiert wurde (von minus 5,5 Prozent). Zugleich war das Ergebnis besser als der vom Konsens erwartete Rückgang um 1,5 Prozent.
Die Verbraucherausgaben (Konsum) sanken allerdings in Q2 stärker als befürchtet, nämlich um 1,2 Prozent. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,5 Prozent. Das relativ glimpfliche Ergebnis des zweiten Quartals war also vorwiegend auf die verstärkten Staatsausgaben zurückzuführen.
Der Markt war sich unschlüssig, ob er sich über die Verbesserung des zweiten Quartals (5,4 Prozentpunkte besser als Q1) freuen oder über die negativen Aspekte Sorgen machen sollte, also schwachen Konsum und Herunter-Revision von Q1 auf krasse minus 6,4 Prozent.
Da seit dem Ende des zweiten Quartals bereits wieder ein Monat vergangen ist, sind die BIP-Zahlen zwar nur noch Schnee von gestern, prägten aber dennoch die Stimmung des Nachmittagshandels. Jetzt kommt es darauf, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Wochen entwickelt, zahlreiche Frühindikatoren (darunter Jobmarkt, Eigenheim, Interbankenzinsen) signalisieren Erholung, also Verbesserung gegenüber Q2, wenn nciht gar ein Ende der Rezession.
Tödlicher Schrecken?
Das heutige Börsengeschehen erinnert etwas an die Legende vom Reiter über den Bodensee. Vor vielen Jahren, so will es die Anekdote, ritt ein Ortsfremder über den Bodensee, der in einem extremen Winter völlig zugefroren und zugeschneit war, ohne es zu wissen. Erst als der Reiter im nächsten Ort eintraf, erfuhr er, welcher Gefahr er sich ausgesetzt hatte. Der Reiter sei darüber so erschrocken, dass er tot vom Pferd fiel, berichtet die Legende.
Kaum Beachtung fand ein aktuelleres Wirtschaftsbarometer, nämlich der - kurz nach Börsenstart - veröffentlichte Chicago Einkaufsmanagerindex für den Juli. Danach hat sich die Stimmung im Ballungsgebiet Chicago, einem der Industriezentren der USA, wieder aufgehellt. Der Frühindikator stieg im Berichtsmonat auf 43,4 (Juni: 39,9). Der Konsens ging dagegen von einem Anstieg auf 43,0 aus. Der aktuelle Wert ist das bester Ergebnis des Jahres und liegt deutlich über dem 6-Monats-Durchschnitt von 37,3.
Werte unter 50 signalisieren zwar, dass die Industrie schrumpft, danach hat sich der Rückgang der Industrie aber deutlich verlangsamt. Ermutigend ist die Komponente für neue Aufträge, sie sprang von 41,6 auf 48,3. Der Teilindex für die Beschäftigung verbesserte sich von 28,9 auf 35,3.
Der Dow Jones Industrial Average avancierte magere 0,19 Prozent auf 9.171 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 verbesserte sich anämische 0,07 Prozent auf 987 Punkte. Der technologielastige Nasdaq Composite Index bröckelte dagegen 0,29 Prozent auf 1.978 Punkte.
Vergleich zur Vorwoche:
Dow Jones plus 0,86 Prozent
S&P 500 plus 0,84 Prozent
Nasdaq plus 0,64 Prozent
Veränderung im Juli:
Dow Jones plus 8,6 Prozent
S&P 500 plus 7,4 Prozent
Nasdaq plus 7,8 Prozent
Seit dem Märztief stieg der
Dow Jones plus 40 Prozent
S&P 500 plus 46 Prozent
Nasdaq plus 57 Prozent
Dow Jones Average: Wenig Gnade für Mickey Mouse
Tops:
Der Top des Dow war die Bank of America mit plus 5,9 Prozent auf 14,79 Dollar ohne dass es dafür spezifische Nachrichten gab. Der Nachrichtendienst CNBC verwies allerdings auf die Meldung, dass der Finanzkonzern eine Niederlassung in China eröffnen will.
The Travelers gewann 2,69 Prozent auf 43,07 Dollar. Gestern war der Versicherer noch der Flop des Dow, weil der Gewinn der New Yorker um 20 Prozent gefallen war, etwas stärker als befürchtet. Heute konzentrierte sich der Markt aber anscheinend auf den optimistischen Ausblick des Assekuranzkonzerns.
Alcoa stieg 2,62 Prozent auf 11,76 Dollar. Dort belebte wohl der fallende Dollar, der die Metallpreise in die Höhe trieb.
Chevron verteuerte 2,61 Prozent auf 69,47 Dollar. Dort half wohl der sich wieder in die Höhe schraubende Ölpreis. Die heute gemeldete Gewinnverfehlung im Q2-Ergebnis hatte daher wenig Belang. Da die Aktie zu den Schwergewichten des Dow zählt, ist sie wohl für die leichte Outperformance der Blue Chip Barometers verantwortlich
General Electric avancierte 2,2 Prozent auf 13,40 Dollar.. Gestern profitierte der Mischkonzern (Kraftwerke, Flugzeugturbinen, Universal Hollywood-Studios, Kreditkarten, Plastik, Finanzgeschäfte und vieles mehr) von einem Goldman Sachs-Upgrade (von „Neutral“ auf „Kaufen“).
Heute regte anscheinend auch ein Aussage der Managements an. Die Agentur Dow Jones berichtet jedenfalls, eine Führungskraft der Finanzabteilung (GE Capital) hätte erklärt, das Geschäft mit den Verbrauchern zeige in den jüngsten Wochen „Anzeichen von Leben“.
Margaret Keane, CEO des Bereichs GE Money Retail Consumer Finance, einer Einheit von GE Capital, erklärte laut Dow Jones, es habe den Anschein, dass die Konsumentenausgaben in den ersten Wochen des neuen Quartals gestiegen sind. Ermutigende Anzeichen gäbe es auch beim Thema zahlungsunfähige Kreditkartenschuldner. Dort gäbe es einen leichten Rückgang.
Flops:
Der Flop des Dow war Walt Disney mit einem Tagesverlust von 4,2 Prozent auf 25,12 Dollar. Der Mischkonzern (Medien, Freizeitparks) meldete zwar gestern Abend etwas mehr Gewinn wie erwartet, patzte aber - wie so viele Unternehmen - beim Umsatz.
JP Morgan reagierte darauf ungnädig. Die Bank degradierte heute die Medienaktie von „Neutral“ auf „Untergewichten“. Das Kursziel - bis Dezember 2010 - wird bei 22 Dollar gesehen. Das Geschäft mit den Freizeitparks und Verbraucherprodukten (etwa DVDs) spüre weiterhin Gegenwind und belaste die Gewinnentwicklung, erklärten die New Yorker.
S&P 500: Mehr Geld für die Klapperkisten
Tops:
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR gewann 1 Prozent.
Ford kletterte 8,3 Prozent auf 8,00 Dollar. Dort beflügelt die Hoffnung, dass das US-Abwrackprämien-Programm „cash-for-clunkers (Geld für Klapperkisten)“ bis September 2010 verlängert und auf 2 Milliarden Dollar aufgestockt wird, meldet Reuters. Die bisher bewilligten 1 Milliarde Dollar waren angeblich schon nach einem Monat aufgebraucht.
MetLife verbesserte sich 1,1 Prozent auf 33,95 Dollar. Der in der vornehmen New Yorker Park Avenue residierende Versicherungs-Riese meldete zwar gestern Abend einen Verlust, der fiel aber merklich glimpflicher aus als befürchtet. Ex- zahlreicher Sonderfaktoren gab es sogar einen Gewinn, nämlich 88 Cents je Aktie, der - von Reuters ermittelte Konsens ging auf dieser Basis nur von 68 Cents aus.
Goodyear Tire & Rubber stieg weitere 7,3 Prozent auf 17,02 Dollar. Der Reifenkonzern war bereits gestern dafür gefeiert worden, dass er die Schätzungen für Q2 lässig schlug. Außerdem half die Hoffnung, dass die Amerikaner ihre Abwrackprämie (etwa eine Kopie der deutschen) verlängern und aufstocken und damit den Autoabsatz ankurbeln.
US Steel avancierte 2,95 Prozent auf 39,75 Dollar. Laut Bloomber zogen die Stahlpreise im Juli um 13 Prozent an, der erste Anstieg seit einem Jahr. Der Grund: Die Abnehmer beginnen wieder ihre Läger aufzustocken.
Eine Gruppe war heute besonders gefragt, nämlich die lange Zeit gebeutelten Zeitungsaktien. Dazu trug auch die Washington Post bei. Das renommierte Haupstadtblatt meldete heute einen überraschenden Gewinn (1,30 Dollar je Aktie, Vorjahr: Verlust von 31 Cents). Der Profit kam allerdings nicht aus dem Zeitungsgeschäft, sondern aus den Abteilungen Kabel-TV und Ausbildung. Allerdings berichtete der Medienkonzern, dass sich der Rückgang der Zeitungswerbung abschwächt. Das beflügelt auch die Kurse der Konkurrenten.
Washington Post kletterte 7,7 Prozent auf 451,50 Dollar.
Gannett (US Today) stieg 5,3 Prozent auf 7,00 Dollar.
New York Times gewann 3,3 Prozent auf 7,87 Dollar.
Flops:
Pitney Bowes rutschte 12 Prozent auf 20,65 Dollar. Der Spezialist, der Unternehmen beim Postversand unterstützt, verpatzte seine Q2-Zahlen sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz.
Las Vegas Sands verlor 16 Prozent auf 9,35 Dollar. Der Casino-Betreiber meldete gestern Abend noch mehr Verlust als befürchtet. Dafür gibt es heute den gewohnten Donwgrade.
Der Broker Wedbush Morgan degradierte den Las Vegas-Konzern von „Neutral“ auf „Underperform“
Nasdaq: Falsches Händeringen
Palm gewann 1,8 Prozent auf 15,73 Dollar. Die Aktie war in den vergangenen Tagen durcheinander geschüttelt worden. Berichte, dass sich der Verkauf des kürzlich gestarteten Smartphones Pre angeblich verlangsamt, übten Druck auf den Börsenkurs aus. Heute kam der Smartphone-Pionier Rückendeckung von der Deutschen Bank. Deren Analyst Jonathan Goldberg bekräftigte seine Kaufempfehlung und verbesserte sein Kursziel von 16 Dollar auf 17 Dollar.
Das „Händeringen“ wegen dem Pre-Absatz sei falsch, erklärt der Analyst. Die Befürchtungen des Marktes über die Rückgaberaten, wöchentliche Trends der Auftragseingänge und Entwicklung der dazu passenden Applications liegen daneben, so Goldberg. Seine Beobachtungen zeigten ein solide Nachfrage. Die Rückgaberate sei nicht höher als bei neuen Geräten üblich. Außerdem berichteten die Hersteller von Komponenten, also die Zulieferer, von wachsenden Aufträgen von Palm.
Apple avancierte 0,4 Prozent auf 163,39 Dollar.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, bröckelte homöopathische 0,18 Prozent auf 76,00 Dollar.
Motorola bröckelte 0,4 Prozent auf 7,16 Dollar. Dort ebbt die Begeisterung schon wieder ab. Der Technologiekonzern meldete gestern einen überraschenden Gewinn. Heute hob der Broker Broadpoint/Amtech den Nasdaqwert von „Neutral“ auf „Kaufen“ mit Kursziel 12 Dollar. Dort wurde auf das erfolgreiche Kerngeschäft verwiesen. Dabei handelt sich um „Set-Top Boxen“ und ähnliche Geräte für die Kommunikations-Netzwerke von Unternehmen. Außerdem mache Motorola Fortschritte bei den Kostenkürzungen für das kriselnde Handy-Geschäft. CEO Sanjay Jah mache die „richtigen Dinge“, wenn er das Handygeschäft auf Smartphones fokusiert, wo der Wert liegt, hieß es.
Varian Semi sprang 7,4 Prozent auf 32,04 Dollar. Der Halbleiterausrüster schlug bereits gestern Abend die Erwartungen der Wall Street. Das führt heute zu den gewohnten Anpassungsreaktionen der Analysten.
Die UBS wertete den Technologiewert vom schweizerischen „Neutral“ auf „Kaufen“ auf.
Der Broker Stifel Nicolaus, der in seiner weisen Voraussicht bereits schon vorher zum Kauf geraten hatte, bekräftigte sein Urteil und schraubte sein Kursziel von 31 Dollar auf 34 Dollar hoch.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verbesserte sich 0,2 Prozent auf 301 Punkte.
Microsoft verlor 1,2 Prozent auf 23,52 Dollar. Das Freudenfeuer über CEO Steve Ballmers angeblichen Coup, nämlich den Suchmaschinen-Deal mit Yahoo, ist schon wieder abgebrannt.
McAfee gewann 4,8 Prozent auf 44,58 Dollar. Der Spezialist für Sicherheitssoftware schlug gestern Abend die Gewinnerwartungen der Wall Street. Heute applaudierten die Analysten. Der Broker Stifel Nicolaus bekräftigte „Kaufen“ und hob das Kursziel von 49 Dollar auf 51 Dollar. Jefferies & Co. bestätigte ebenfalls „Kaufen“ und verbesserte das Kursziel von 45 Dollar auf 49 Dollar. FBR Capital bleibt zwar bei „Market Perform“, das Kursziel wurde aber von 38 Dollar auf 41 Dollar korrigiert.
Internet: Gestärkt aus der Rezession heraus
Amazon.com bröckelte 0,4 Prozent auf 85,76 Dollar. Die Aktie schien unter den schwachen Konsumdaten von Q2 zu leiden. Allerdings hatte der Onlinehändler schon über Q2 berichtet. Gemessen am US-Konsum-Rückgang um um 1,2 Prozent, sieht Amazons US-Wachstum von 13 Prozent noch besser aus. Gestern hatte die UBS die Beobachtung gestartet mit „Kaufen“ udn Kursziel 105 Dollar. Amazon gehe gestärkt aus der Rezession heraus, hieß es dort.
Der Rivale Ebay verlor 1,9 Prozent auf 21,25 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix avancierte 0,8 Prozent auf 43,94 Dollar.
Google verbilligte 0,6 Prozent auf 443,05 Dollar.
Yahoo büßte weitere 1,9 Prozent auf 14,32 Dollar. Seit Bekanntgabe des Suchmaschinen-Deals mit Microsoft steht die Aktie unter Druck. Anscheinend sieht die Wall Street den Portalbetreiber als den Verlierer des Geschäfts.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, gab 1 Prozent auf 348,14 Dollar ab.
Öl: Gegenbewegung zum Dollar
Der Ölpreis zeigte heute wieder die gewohnte Gegenbewegung zum Dollar. Da der Greenback heute wegen den gemischten US-BIP-Daten unter Druck stand, schraubte sich der Energiepreis in die Höhe. An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich der September-Kontrakt für Crude 2,40 Dollar und schloss auf 69,34 Dollar.
Gold: Schwacher Dollar, starkes Edelmetall
Das Gold profitierte heute vom schwachen Dollar, der negativ auf die US-BIP-Daten reagierte. Der Gold-Kontrakt für August kletterte heute an der New York Mercantile Exchange um 20,60 Dollar und schloss auf 955,50 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 956,15 Dollar.
Ausblick:
Montag:
16:00 Uhr Bauausgaben vom Juni plus ISM Einkaufsmanagerindex vom Juli (Industrieentwicklung USA), 20:00 Autoverkäufe vom Juli
Quartalszahlen: Pulte Homes (Eigenheimbauer), Tyson Foods (Lebensmittel)
Dienstag:
14:30 Uhr Einkommen und Ausgaben privater Haushalte vom Juni (Konsum), 16:00 anstehende Eigenheimverkäufe vom Juni
Quartalszahlen: Kraft Foods (Milka, Jacobs, Miracoli, Philadelphia)
Mittwoch:
16:00 Uhr Auftragseingänge der Industrie vom Juni plus ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen vom Juli (rund 80 Prozent der US-Volkswirtschaft), 16:35 Uhr Ölvorräte der Vorwoche
Quartalszahlen: Cisco (Internet-Infrastruktur), Procter & Gamble Cincinnati (Ariel, Gillette, Pampers, Wella)
Donnerstag:
14:30 Uhr Arbeitslosenmeldungen der Vorwoche
Quartalszahlen: Blue Nile (Online-Juwelier), Chiquita Brands, Nvidia (Chips)
Freitag:
14:30 Uhr Arbeitsmarktbericht für Juli (verlorene Jobs, Arbeitslosenrate).
Der Monat Juli profitierte vom Start der Unternehmensberichtssaison für das zweite Quartal. Etwa dreiviertel der US-Unternehmen, die bislang berichteten, schlugen die - allerdings stark gedrückten - Erwartungen der Analysen und treiben damit die Börsen weltweit in die Höhe. „Die Quote der Übertreffungen bewegt sich auf dem besten Niveau seit 1994“, kommentierte Steven Ricchiuto, Chef-Ökonom bei Mizuho Securities, gegenüber der Financial Times. Das Ganze wurde mit aktuellen Konjunkturberichten garniert, die eine Erholung signalisieren.
Der heutige Tag litt allerdings wieder einmal unter der Neigung, Gewinne mitzunehmen. Außerdem bremste die Wall Street, die mit wenig Begeisterung auf die erste Schätzung für die US-Wirtschaftsentwicklung im 2. Quartal reagierte (nachfolgender Wall Street Bericht).
Vorschusslorbeeren für Hannover Rück?
Tagessieger wurde der Gesundheitskonzern Fresenius, der zugleich die Holding für den Dialyse-Anbieter Fresenius Medical Care ist. Ein typisches Verhalten für Konsolidierungstage, an denen man gerne „sichere Häfen“, also stark defensive Papiere, anläuft.
Platz 2 ging an die Hannover Rück. Der Versicherer, der wiederum andere Versicherer versichert, bekam wohl Vorschusslorbeeren für seine kommende Woche fällig Q2-Zahlen. Verschiedene US-Assekuranz-Konzerne hatten in den vergangenen Tagen gute Zahlen vorgelegt und schon mal Appetit gemacht.
Beiersdorf (Nivea) schnitt ebenfalls in der Spitzengruppe ab. Dort belebten die Zahlen des Rivalen L'Oreal. Die Franzosen schafften in Q2 - trotz Rezession - einen leichten Umsatzanstieg und erwarten für die jetzt angebrochene zweite Hälfte des Jahres einen weiteren leichten Anstieg ihrer Verkäufe.
Wochensieger wurde dagegen die Commerzbank, die in den vergangenen fünf Tagen per Saldo 5,8 Prozent zulegte, trotz dem heutige Minus von 1,2 Prozent. Dort griffen anscheinend wieder die Schnäppchenjäger zu. Immerhin kostet das Papier rund 70 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Der Flop des Tages hieß K+S. Der Düngemittelproduzent litt unter der HSBC. Die britische Großbank hatte wegen des Preisverfalls im Kalibereich ihr Kursziel für K+S von 46,50 Euro auf 45,00 Euro korrigiert.
Die Aktien der Deutschen Bank litten dagegen unter Josef Ackermann. Der Bankchef verkündete, es würde alles noch viel schlimmer werden, jedenfalls bei vielen Banken.
In der kommenden Woche stehen wieder zahlreiche Q2-Zahlen an: Allianz, BMW, Commerzbank, Deutsche Börse, Deutsche Telekom, Hannover Rück, Münchener Rück und Metro.
Wall Street: Schnee von gestern
New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street warf heute wieder einen Blick in den Rückspiegel und wußte nicht, ob er ihr gefällt oder nicht. Beherrscht wurde der heutige - ansonsten sehr ruhige, weil nachrichtenarme - Handel von einer Meldung, die kurz vor Börsenstart über die Ticker lief, nämlich die erste Schätzung für das BIP im zweiten Quartal (es folgen noch mindesten 2 Revisionen, die erfahrungsgemäß merklich von den heutigen Zahlen abweichen können).
Die US-Wirtschaftsleistung (BIP) schrumpfte im zweiten Quartal um 1 Prozent. Das war eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal, das auf minus 6,4 Prozent revidiert wurde (von minus 5,5 Prozent). Zugleich war das Ergebnis besser als der vom Konsens erwartete Rückgang um 1,5 Prozent.
Die Verbraucherausgaben (Konsum) sanken allerdings in Q2 stärker als befürchtet, nämlich um 1,2 Prozent. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,5 Prozent. Das relativ glimpfliche Ergebnis des zweiten Quartals war also vorwiegend auf die verstärkten Staatsausgaben zurückzuführen.
Der Markt war sich unschlüssig, ob er sich über die Verbesserung des zweiten Quartals (5,4 Prozentpunkte besser als Q1) freuen oder über die negativen Aspekte Sorgen machen sollte, also schwachen Konsum und Herunter-Revision von Q1 auf krasse minus 6,4 Prozent.
Da seit dem Ende des zweiten Quartals bereits wieder ein Monat vergangen ist, sind die BIP-Zahlen zwar nur noch Schnee von gestern, prägten aber dennoch die Stimmung des Nachmittagshandels. Jetzt kommt es darauf, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Wochen entwickelt, zahlreiche Frühindikatoren (darunter Jobmarkt, Eigenheim, Interbankenzinsen) signalisieren Erholung, also Verbesserung gegenüber Q2, wenn nciht gar ein Ende der Rezession.
Tödlicher Schrecken?
Das heutige Börsengeschehen erinnert etwas an die Legende vom Reiter über den Bodensee. Vor vielen Jahren, so will es die Anekdote, ritt ein Ortsfremder über den Bodensee, der in einem extremen Winter völlig zugefroren und zugeschneit war, ohne es zu wissen. Erst als der Reiter im nächsten Ort eintraf, erfuhr er, welcher Gefahr er sich ausgesetzt hatte. Der Reiter sei darüber so erschrocken, dass er tot vom Pferd fiel, berichtet die Legende.
Kaum Beachtung fand ein aktuelleres Wirtschaftsbarometer, nämlich der - kurz nach Börsenstart - veröffentlichte Chicago Einkaufsmanagerindex für den Juli. Danach hat sich die Stimmung im Ballungsgebiet Chicago, einem der Industriezentren der USA, wieder aufgehellt. Der Frühindikator stieg im Berichtsmonat auf 43,4 (Juni: 39,9). Der Konsens ging dagegen von einem Anstieg auf 43,0 aus. Der aktuelle Wert ist das bester Ergebnis des Jahres und liegt deutlich über dem 6-Monats-Durchschnitt von 37,3.
Werte unter 50 signalisieren zwar, dass die Industrie schrumpft, danach hat sich der Rückgang der Industrie aber deutlich verlangsamt. Ermutigend ist die Komponente für neue Aufträge, sie sprang von 41,6 auf 48,3. Der Teilindex für die Beschäftigung verbesserte sich von 28,9 auf 35,3.
Der Dow Jones Industrial Average avancierte magere 0,19 Prozent auf 9.171 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 verbesserte sich anämische 0,07 Prozent auf 987 Punkte. Der technologielastige Nasdaq Composite Index bröckelte dagegen 0,29 Prozent auf 1.978 Punkte.
Vergleich zur Vorwoche:
Dow Jones plus 0,86 Prozent
S&P 500 plus 0,84 Prozent
Nasdaq plus 0,64 Prozent
Veränderung im Juli:
Dow Jones plus 8,6 Prozent
S&P 500 plus 7,4 Prozent
Nasdaq plus 7,8 Prozent
Seit dem Märztief stieg der
Dow Jones plus 40 Prozent
S&P 500 plus 46 Prozent
Nasdaq plus 57 Prozent
Dow Jones Average: Wenig Gnade für Mickey Mouse
Tops:
Der Top des Dow war die Bank of America mit plus 5,9 Prozent auf 14,79 Dollar ohne dass es dafür spezifische Nachrichten gab. Der Nachrichtendienst CNBC verwies allerdings auf die Meldung, dass der Finanzkonzern eine Niederlassung in China eröffnen will.
The Travelers gewann 2,69 Prozent auf 43,07 Dollar. Gestern war der Versicherer noch der Flop des Dow, weil der Gewinn der New Yorker um 20 Prozent gefallen war, etwas stärker als befürchtet. Heute konzentrierte sich der Markt aber anscheinend auf den optimistischen Ausblick des Assekuranzkonzerns.
Alcoa stieg 2,62 Prozent auf 11,76 Dollar. Dort belebte wohl der fallende Dollar, der die Metallpreise in die Höhe trieb.
Chevron verteuerte 2,61 Prozent auf 69,47 Dollar. Dort half wohl der sich wieder in die Höhe schraubende Ölpreis. Die heute gemeldete Gewinnverfehlung im Q2-Ergebnis hatte daher wenig Belang. Da die Aktie zu den Schwergewichten des Dow zählt, ist sie wohl für die leichte Outperformance der Blue Chip Barometers verantwortlich
General Electric avancierte 2,2 Prozent auf 13,40 Dollar.. Gestern profitierte der Mischkonzern (Kraftwerke, Flugzeugturbinen, Universal Hollywood-Studios, Kreditkarten, Plastik, Finanzgeschäfte und vieles mehr) von einem Goldman Sachs-Upgrade (von „Neutral“ auf „Kaufen“).
Heute regte anscheinend auch ein Aussage der Managements an. Die Agentur Dow Jones berichtet jedenfalls, eine Führungskraft der Finanzabteilung (GE Capital) hätte erklärt, das Geschäft mit den Verbrauchern zeige in den jüngsten Wochen „Anzeichen von Leben“.
Margaret Keane, CEO des Bereichs GE Money Retail Consumer Finance, einer Einheit von GE Capital, erklärte laut Dow Jones, es habe den Anschein, dass die Konsumentenausgaben in den ersten Wochen des neuen Quartals gestiegen sind. Ermutigende Anzeichen gäbe es auch beim Thema zahlungsunfähige Kreditkartenschuldner. Dort gäbe es einen leichten Rückgang.
Flops:
Der Flop des Dow war Walt Disney mit einem Tagesverlust von 4,2 Prozent auf 25,12 Dollar. Der Mischkonzern (Medien, Freizeitparks) meldete zwar gestern Abend etwas mehr Gewinn wie erwartet, patzte aber - wie so viele Unternehmen - beim Umsatz.
JP Morgan reagierte darauf ungnädig. Die Bank degradierte heute die Medienaktie von „Neutral“ auf „Untergewichten“. Das Kursziel - bis Dezember 2010 - wird bei 22 Dollar gesehen. Das Geschäft mit den Freizeitparks und Verbraucherprodukten (etwa DVDs) spüre weiterhin Gegenwind und belaste die Gewinnentwicklung, erklärten die New Yorker.
S&P 500: Mehr Geld für die Klapperkisten
Tops:
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR gewann 1 Prozent.
Ford kletterte 8,3 Prozent auf 8,00 Dollar. Dort beflügelt die Hoffnung, dass das US-Abwrackprämien-Programm „cash-for-clunkers (Geld für Klapperkisten)“ bis September 2010 verlängert und auf 2 Milliarden Dollar aufgestockt wird, meldet Reuters. Die bisher bewilligten 1 Milliarde Dollar waren angeblich schon nach einem Monat aufgebraucht.
MetLife verbesserte sich 1,1 Prozent auf 33,95 Dollar. Der in der vornehmen New Yorker Park Avenue residierende Versicherungs-Riese meldete zwar gestern Abend einen Verlust, der fiel aber merklich glimpflicher aus als befürchtet. Ex- zahlreicher Sonderfaktoren gab es sogar einen Gewinn, nämlich 88 Cents je Aktie, der - von Reuters ermittelte Konsens ging auf dieser Basis nur von 68 Cents aus.
Goodyear Tire & Rubber stieg weitere 7,3 Prozent auf 17,02 Dollar. Der Reifenkonzern war bereits gestern dafür gefeiert worden, dass er die Schätzungen für Q2 lässig schlug. Außerdem half die Hoffnung, dass die Amerikaner ihre Abwrackprämie (etwa eine Kopie der deutschen) verlängern und aufstocken und damit den Autoabsatz ankurbeln.
US Steel avancierte 2,95 Prozent auf 39,75 Dollar. Laut Bloomber zogen die Stahlpreise im Juli um 13 Prozent an, der erste Anstieg seit einem Jahr. Der Grund: Die Abnehmer beginnen wieder ihre Läger aufzustocken.
Eine Gruppe war heute besonders gefragt, nämlich die lange Zeit gebeutelten Zeitungsaktien. Dazu trug auch die Washington Post bei. Das renommierte Haupstadtblatt meldete heute einen überraschenden Gewinn (1,30 Dollar je Aktie, Vorjahr: Verlust von 31 Cents). Der Profit kam allerdings nicht aus dem Zeitungsgeschäft, sondern aus den Abteilungen Kabel-TV und Ausbildung. Allerdings berichtete der Medienkonzern, dass sich der Rückgang der Zeitungswerbung abschwächt. Das beflügelt auch die Kurse der Konkurrenten.
Washington Post kletterte 7,7 Prozent auf 451,50 Dollar.
Gannett (US Today) stieg 5,3 Prozent auf 7,00 Dollar.
New York Times gewann 3,3 Prozent auf 7,87 Dollar.
Flops:
Pitney Bowes rutschte 12 Prozent auf 20,65 Dollar. Der Spezialist, der Unternehmen beim Postversand unterstützt, verpatzte seine Q2-Zahlen sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz.
Las Vegas Sands verlor 16 Prozent auf 9,35 Dollar. Der Casino-Betreiber meldete gestern Abend noch mehr Verlust als befürchtet. Dafür gibt es heute den gewohnten Donwgrade.
Der Broker Wedbush Morgan degradierte den Las Vegas-Konzern von „Neutral“ auf „Underperform“
Nasdaq: Falsches Händeringen
Palm gewann 1,8 Prozent auf 15,73 Dollar. Die Aktie war in den vergangenen Tagen durcheinander geschüttelt worden. Berichte, dass sich der Verkauf des kürzlich gestarteten Smartphones Pre angeblich verlangsamt, übten Druck auf den Börsenkurs aus. Heute kam der Smartphone-Pionier Rückendeckung von der Deutschen Bank. Deren Analyst Jonathan Goldberg bekräftigte seine Kaufempfehlung und verbesserte sein Kursziel von 16 Dollar auf 17 Dollar.
Das „Händeringen“ wegen dem Pre-Absatz sei falsch, erklärt der Analyst. Die Befürchtungen des Marktes über die Rückgaberaten, wöchentliche Trends der Auftragseingänge und Entwicklung der dazu passenden Applications liegen daneben, so Goldberg. Seine Beobachtungen zeigten ein solide Nachfrage. Die Rückgaberate sei nicht höher als bei neuen Geräten üblich. Außerdem berichteten die Hersteller von Komponenten, also die Zulieferer, von wachsenden Aufträgen von Palm.
Apple avancierte 0,4 Prozent auf 163,39 Dollar.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, bröckelte homöopathische 0,18 Prozent auf 76,00 Dollar.
Motorola bröckelte 0,4 Prozent auf 7,16 Dollar. Dort ebbt die Begeisterung schon wieder ab. Der Technologiekonzern meldete gestern einen überraschenden Gewinn. Heute hob der Broker Broadpoint/Amtech den Nasdaqwert von „Neutral“ auf „Kaufen“ mit Kursziel 12 Dollar. Dort wurde auf das erfolgreiche Kerngeschäft verwiesen. Dabei handelt sich um „Set-Top Boxen“ und ähnliche Geräte für die Kommunikations-Netzwerke von Unternehmen. Außerdem mache Motorola Fortschritte bei den Kostenkürzungen für das kriselnde Handy-Geschäft. CEO Sanjay Jah mache die „richtigen Dinge“, wenn er das Handygeschäft auf Smartphones fokusiert, wo der Wert liegt, hieß es.
Varian Semi sprang 7,4 Prozent auf 32,04 Dollar. Der Halbleiterausrüster schlug bereits gestern Abend die Erwartungen der Wall Street. Das führt heute zu den gewohnten Anpassungsreaktionen der Analysten.
Die UBS wertete den Technologiewert vom schweizerischen „Neutral“ auf „Kaufen“ auf.
Der Broker Stifel Nicolaus, der in seiner weisen Voraussicht bereits schon vorher zum Kauf geraten hatte, bekräftigte sein Urteil und schraubte sein Kursziel von 31 Dollar auf 34 Dollar hoch.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verbesserte sich 0,2 Prozent auf 301 Punkte.
Microsoft verlor 1,2 Prozent auf 23,52 Dollar. Das Freudenfeuer über CEO Steve Ballmers angeblichen Coup, nämlich den Suchmaschinen-Deal mit Yahoo, ist schon wieder abgebrannt.
McAfee gewann 4,8 Prozent auf 44,58 Dollar. Der Spezialist für Sicherheitssoftware schlug gestern Abend die Gewinnerwartungen der Wall Street. Heute applaudierten die Analysten. Der Broker Stifel Nicolaus bekräftigte „Kaufen“ und hob das Kursziel von 49 Dollar auf 51 Dollar. Jefferies & Co. bestätigte ebenfalls „Kaufen“ und verbesserte das Kursziel von 45 Dollar auf 49 Dollar. FBR Capital bleibt zwar bei „Market Perform“, das Kursziel wurde aber von 38 Dollar auf 41 Dollar korrigiert.
Internet: Gestärkt aus der Rezession heraus
Amazon.com bröckelte 0,4 Prozent auf 85,76 Dollar. Die Aktie schien unter den schwachen Konsumdaten von Q2 zu leiden. Allerdings hatte der Onlinehändler schon über Q2 berichtet. Gemessen am US-Konsum-Rückgang um um 1,2 Prozent, sieht Amazons US-Wachstum von 13 Prozent noch besser aus. Gestern hatte die UBS die Beobachtung gestartet mit „Kaufen“ udn Kursziel 105 Dollar. Amazon gehe gestärkt aus der Rezession heraus, hieß es dort.
Der Rivale Ebay verlor 1,9 Prozent auf 21,25 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix avancierte 0,8 Prozent auf 43,94 Dollar.
Google verbilligte 0,6 Prozent auf 443,05 Dollar.
Yahoo büßte weitere 1,9 Prozent auf 14,32 Dollar. Seit Bekanntgabe des Suchmaschinen-Deals mit Microsoft steht die Aktie unter Druck. Anscheinend sieht die Wall Street den Portalbetreiber als den Verlierer des Geschäfts.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, gab 1 Prozent auf 348,14 Dollar ab.
Öl: Gegenbewegung zum Dollar
Der Ölpreis zeigte heute wieder die gewohnte Gegenbewegung zum Dollar. Da der Greenback heute wegen den gemischten US-BIP-Daten unter Druck stand, schraubte sich der Energiepreis in die Höhe. An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich der September-Kontrakt für Crude 2,40 Dollar und schloss auf 69,34 Dollar.
Gold: Schwacher Dollar, starkes Edelmetall
Das Gold profitierte heute vom schwachen Dollar, der negativ auf die US-BIP-Daten reagierte. Der Gold-Kontrakt für August kletterte heute an der New York Mercantile Exchange um 20,60 Dollar und schloss auf 955,50 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 956,15 Dollar.
Ausblick:
Montag:
16:00 Uhr Bauausgaben vom Juni plus ISM Einkaufsmanagerindex vom Juli (Industrieentwicklung USA), 20:00 Autoverkäufe vom Juli
Quartalszahlen: Pulte Homes (Eigenheimbauer), Tyson Foods (Lebensmittel)
Dienstag:
14:30 Uhr Einkommen und Ausgaben privater Haushalte vom Juni (Konsum), 16:00 anstehende Eigenheimverkäufe vom Juni
Quartalszahlen: Kraft Foods (Milka, Jacobs, Miracoli, Philadelphia)
Mittwoch:
16:00 Uhr Auftragseingänge der Industrie vom Juni plus ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen vom Juli (rund 80 Prozent der US-Volkswirtschaft), 16:35 Uhr Ölvorräte der Vorwoche
Quartalszahlen: Cisco (Internet-Infrastruktur), Procter & Gamble Cincinnati (Ariel, Gillette, Pampers, Wella)
Donnerstag:
14:30 Uhr Arbeitslosenmeldungen der Vorwoche
Quartalszahlen: Blue Nile (Online-Juwelier), Chiquita Brands, Nvidia (Chips)
Freitag:
14:30 Uhr Arbeitsmarktbericht für Juli (verlorene Jobs, Arbeitslosenrate).
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)