New York (BoerseGo.de) - Die von der US-Regierung vor möglichen Pleiten geretteten amerikanischen Kreditinstitute haben ihre Bestände an US-Staatsanleihen deutlich aufgestockt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf das Marktforschungsinstitut MKM Parnters LP berichtete, erhöhten die Banken ihre Besitztümer im Bereich von Staatspapieren auf Jahressicht um 15,6 Prozent. Damit hätten die Banken die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von rund 8 Prozent fast verdoppelt und auf das höchste Niveau seit dem Beginn entsprechender Notenbank-Erhebungen im Jahr 1973 gesteigert. Die vermehrten Ankäufe seien als Maßnahmen gegen Anstiege der Renditen bzw. Kreditkosten zu verstehen. Für die nächste Zeit bestehe die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Beschleunigung, zumal die Institute nach Gelegenheiten zur Parkung ihrer anziehenden Einlagen suchen. Während der Verkauf von staatlichen Schuldverschreibungen von Unternehmen wie etwa Fannie Mae weiter steigen dürfte, sei mit dem Abflauen der Nachfrage nach Unternehmensanleihen zu rechnen.
Weiters haben offzielle Daten ergeben, dass die Haushalte in den USA wegen der Wirtschaftskrise und den damit verbundenen Arbeitsplatzverlusten ihre Ausgaben deutlich drosselten, wodurch die Sparrate vergangenen Mai von Null Prozent im April 2008 auf 6,9 Prozent gestiegen ist. Jene Ersparnisse führten neben der Unterstützung des Finanzsystems durch die Fed in den vergangenen 12 Monaten unter den Banken zu Sonderrücklagen von 744 Milliarden Dollar. Dabei handelt es sich unter anderem über Anleihekäufe und Notkredite bereit gestellte Finanzspritzen von einer Billion Dollar. Die Bildung dieser Überschussreserven hätte zur Folge, dass die Banken in der Lage sind, auf einen Mehrbestand an Bareinlagen von jeweils durchschnittlich 1,7 Milliarden Dollar im Vergleich zu den fünf Jahren vor dem Ausbruch der Finanzkrise im August 2007 zurückzugreifen.