Die Ölpreise haben am Montag den dritten Handelstag in Folge kräftig zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im September kostete am Abend 71,58 US-Dollar. Das waren 2,13 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Freitag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent kletterte um 1,80 Dollar auf 73,50 Dollar. Damit sind die Ölpreise seit vergangenem Donnerstag um rund neun Dollar oder gut 14 Prozent gestiegen.
Experten führten die anhaltend gute Stimmung am Ölmarkt einerseits auf gute Konjunkturdaten zurück. So haben die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes sowohl in Europa als auch in den USA ihre Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate fortgesetzt. Die Daten sprächen für eine konjunkturelle Stabilisierung und seien ein gutes Zeichen für die Ölnachfrage, hieß es.
Andererseits warnen Experten aber auch vor einer "Euphorie" am Ölmarkt. So hat die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ihr Öl-Angebot im Juli trotz einer immer noch verhaltenen Nachfrage den vierten Monat in Folge ausgeweitet. "Der Preisanstieg der vergangenen Monate verleitet viele OPEC-Mitglieder dazu, die vorhandenen freien Kapazitäten zu nutzen und die Produktion auf Kosten anderer Mitglieder auszuweiten", kommentiert die Commerzbank. Dies sei ein Grund dafür, warum bis zum Jahresende wieder mit deutlich niedrigeren Ölpreisen zu rechnen sei.
Kräftig gestiegen ist auch der Preis für OPEC-Rohöl. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 68,59 Dollar. Das waren 2,17 Dollar mehr als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./bf/he
AXC0189 2009-08-03/17:27