DJ Europas Börsen auf Jahreshoch - Gute Konjunkturdaten beflügeln
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rally an Europas Aktienbörsen hat sich auch zum Wochenstart fortgesetzt und die Indizes auf neue Jahreshochs getrieben. Der Euro-Stoxx-50 sprang um 1,4% oder 36 auf 2.674 Punkte, der Stoxx-50 legte dank sehr fester Minenwerte sogar um 1,6% oder 37 auf 2.328 Zähler zu. Vor allem die hervorragenden Konjunkturdaten aus Europa, China und den USA verstärkten den Konjunkturoptimismus. Der Ölpreis übersprang zudem deutlicher das Niveau von 71 USD. Stärkste Branche waren demnach die rohstoffnahen "Basic Ressources", dicht gefolgt von Auto- und Finanztiteln. Mit einem leichten Minus schlossen dagegen die defensiven Werte aus der Nahrungsmittel- und Gesundheitsbranche.
Die wichtigen US-Indizes wie der S&P-500 und der Nasdaq-Composite sprangen zeitweise sogar über die Marken von 1.000, bzw 2.000 Punkten. Jedoch kam auch Kritik aus dem Aktienhandel, der die geringen Umsätze bemängelte. "Ich weiss nicht, wer hier kaufen soll", sagte der Händler einer großen europäischen Investmentbank: "Wir haben hier keine Kundenorders". Technisch unterstützt gesehen wird der Euro-Stoxx-50 rund um 2.580 Punkte.
Globale Konjunkturdaten treiben die Märkte
Gute Konjunkturnachrichten aus allen Teilen des Erdballs sorgten für Stimmung an den Märkten. So waren die chinesischen Einkäuferindizes auf Vier- bzw- Fünfmonatshochs gestiegen sind wiesen mit Werten über 50 auf einen neuerlichen Wachstumskurs hin.
Auch die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe der Eurozone verbesserten sich im Juli. Besonders die Indikatoren aus Deutschland, Italien und Frankreich legten kräftig gegenüber dem Vormonat zu. Überraschend gut fiel auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA im Juli aus. "Die Daten deuten jetzt sogar auf eine Rückkehr zum Wachstum in den USA im dritten Quartal", sagte ein Händler. Die Auftragseingänge stiegen auf 55,3 nach 49,2 und damit über die Expansionsschwelle. Auch die Produktion zog kräftig an. Der Gesamtindex stieg auf 48,9 nach einer Prognose von lediglich 46,5. Selbst die Beschäftigung zog kräftig an auf 45,6 nach 40,7 im Juni.
Daneben verbesserten sich auch die US-Bauausgaben. Sie legten überraschend um 0,3% zu, wogegen Volkswirte mit einem um 0,5% Rückgang gerechnet hatten. Dies untermauerte die Hoffnung auf eine Bodenbildung bei den US-Immobilien.
China treibt Basic Ressource - Stahl und Minen vorn
Die besseren Einkaufsmanager-Indizes aus China, der Anstieg des Ölpreises über 71 USD und die allgemeine Lust auf konjunkturzyklische Aktien machten den Minen-Sektor zum Tagessieger. Der Sektor-Index stieg um 5,3%. XStrata sprangen um 7,1% auf 866 p und Rio Tinto erhöhten sich um 4,9% auf 2.610 p. Bei den Stahlwerten stiegen ArcelorMittal um 5,3% auf 26,60 EUR, ThyssenKrupp um 4,2% auf 22,50 EUR und Salzgitter legten um 2,8% auf 73,16 EUR zu.
Besser als befürchtete Berichte befeuern britische Banken
Der Banken-Sektor legte nach den besser als befürchteten Quartalszahlen von britischen Banken um 3% zu. Trotz leicht unter Erwartung liegender Zahlen stiegen Barclays 6,7% auf 323 p. Positiv wurden Berichte über eine Abschwächung beim Wachstum notleidender Kredite aufgenommen. "Damit gewinnen die hohen Abschreibungen und die Risikovorsorge im ersten Halbjahr eine weniger hässliche Note, denn die Lage scheint sich zu stabilisieren", sagte ein Händler.
Auch HSBC stiegen nach Quartalszahlen um 4,8% auf 635 p. Auf Ergebnisseite seien die Erwartungen signifikant überschritten worden, hieß es zur Begründung. UBS profitierten von Berichten, wonach die Bank im Zuge des mit der US-Steuerbehörde IRS erzielten Vergleichs offenbar keine Strafzahlung leisten muss. Die Aktien stiegen um 2,5% auf 16 CHF glatt.
Gute Nachrichten für Autowerte - Renault haussieren
Autowerte profitierten ebenfalls von der Konjunkturhoffnung und eigenen, guten Nachrichten. Der Sektor-Index legte um 3,6% zu, Renault haussierten. Unter anderem ist die Abwrackprämie in den USA so populär, dass dem staatlichen Programm wenige Tage nach seiner Einführung das Geld auszugehen droht. Zudem hat Daihatsu den Ausblick für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres nach oben genommen.
Renault stiegen um 14% auf 34,11 EUR und profitierten damit von der Rally ihrer Beteiligung Nissan. Die Aktie des japanischen Automobilherstellers hatte deutlich angezogen, nachdem ein Prototyp für ein massentaugliches Elektroauto vorgestellt worden war. Zudem fielen die französischen Zulassungszahlen im ersten Halbjahr besser als erwartet aus und HSBC erhöhte die Papiere auf "Overweight" von "Neutral". Auch Peugeot-Citroen stiegen um 5,4% und Fiat um 7,3%.
Einzelhändler von Metro gebremst
Ausgebremst von Metro zeigte sich dagegen der Sektor der Einzelhändler. Der Branchen-Index stieg lediglich um 0,1%. Händler führten dies vor allem auf unbefriedigende Quartalszahlen von Metro zurück. Deren Aktien gaben um 1% auf 40,24 EUR nach. Auch Carrefour, Tesco und Ahold gaben um bis zu 1% nach. Nur das Plus von PPR zog den Sektor-Index in positives Terrain.
Europäische Schlussindizes am Montag, den 3. August: === Index Schluss- Veränd. Veränd. Veränd. stand abs. in % seit Jahresbeginn DJ Europe EuroSTOXX50 2674,07 35,94 1,36 +9,08 STOXX 50 2328,09 36,70 1,60 +12,72 STOXX 600 228,46 3,55 1,58 +16,03 London FTSE 100 4682,46 74,10 1,61 +5,60 Frankfurt Xetra DAX 5426,85 94,71 1,78 +12,82 Paris CAC40 3477,80 51,53 1,50 +8,07 Amsterdam AEX 287,49 4,32 1,53 +16,89 Athen ASE 2423,96 61,61 2,61 +35,68 Brüssel BEL-20 2177,77 8,63 0,40 +14,10 Kopenhagen OMXC20 318,78 7,55 2,42 +28,69 Dublin ISEQ 2865,73 74,63 2,67 +22,30 Helsinki OMX Helsinki 5873,71 122,24 2,13 +8,70 Istanbul IMKB-100 44613,74 1972,48 4,63 +66,07 Mailand FTSE MIB 20914,44 338,92 1,65 +7,47 FTSE Italia 21483,50 337,05 1,59 +8,26 Oslo OBX Stock 277,08 7,69 2,85 +39,15 OBX Stock 356,06 8,45 2,43 +31,78 Prag PX 1093,30 27,50 2,58 +27,39 === DJG/mod/ros Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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August 03, 2009 12:40 ET (16:40 GMT)
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