Ein überraschender Rückgang der US-Rohölbestände hat die Ölpreise am Mittwochnachmittag kräftig in die Höhe getrieben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte am späten Nachmittagshandel in der Spitze über die Marke von 71 US-Dollar. Zuletzt kostete ein Fass noch 70,20 Dollar und damit 1,01 Dollar mehr als am Vortag. An der Rohstoffbörse in London pendelte sich der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent bei 73 Dollar ein. Ein Fass verteuerte sich um 60 Cent, auf 72,97 Dollar.
Das Abschmelzen der Ölreserven in den USA trieb den US-Ölpreis kräftig an. Auch die Erholung an den Aktienmärkten sorgte für eine bessere Stimmung am Ölmarkt, hieß es am Markt. Experten beobachten derzeit starke Schwankungen bei den Ölpreisen. So stieg der US-Ölpreis in der Nacht zum Mittwoch in wenigen Stunden zeitweise um mehr als fünf Dollar. "Das ist alarmierend", sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank.
Die starken Schwankungen zeigen laut Weinberg, dass "der Ölmarkt gerade uneins ist über die künftige Preisentwicklung". Er stehe "im Bann externer Faktoren, wie zum Beispiel der Aktienmärkte". Trotz einer schwachen Nachfrage im Zuge der Wirtschaftskrise sei Rohöl dennoch vergleichsweise teuer. Damit sei die Gefahr eines Einbruchs der Ölpreise gewachsen, sagte Weinberg.
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 69,47 Dollar. Das waren 1,43 Dollar mehr als am Montag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jha/js
AXC0178 2009-08-19/17:05