DJ Europäische Börsen schließen etwas leichter - Im Verlauf erholt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Mittwoch zwar etwas leichter, aber deutlich über den Tagestiefs geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,3% bzw 8 Punkte auf 2.623. Im Tagestief von 2.587 war der Blue-Chip-Index auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen gefallen. Der Stoxx-50 gab um 0,3% bzw 7 Punkte auf 2.307 nach.
Hohe Kursverluste an den chinesischen Aktienmärkten hatten zunächst für Abgaben gesorgt. Im Handelsverlauf kam es dann aber zu einer Stabilisierung. Hierfür zeichneten am frühen Nachmittag die wöchentlichen Daten des Verbandes der US-Hypothekenbanken verantwortlich, die für die Woche zum 14. August ein saisonbereinigten Anstieg bei der Zahl der Hypothekenanträge ergaben. Die US-Börsen blieben im frühen Geschäft ebenfalls von stärkeren Abgaben verschont, was die Lage stabilisierte.
Telekomwerte uneinheitlich - Telekom Austria optimistisch
Telekomwerte entwickelten sich uneinheitlich. Positiv wurde im Handel gewertet, dass Telekom Austria mit Vorlage der Zahlen den Ausblick für 2009 bestätigt hatte. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass Umsatz und Ergebnis minimal unter der Erwartung ausfielen. Die Dividendenaussage von 0,75 EUR je Aktie bis 2012 sei gut, aber nicht neu, meinten Händler. Telekom Austria stiegen um 5% auf 11,23 EUR. Der Sektor insgesamt verlor 0,3%.
Nomura sieht beim Bausektor keine großen Chancen mehr
Beim Bausektor, der 0,3% abgab, sehen Analysten nur noch begrenzte Möglichkeiten. Nach Ansicht von Nomura dürfte die Branche zwar das Schlimmste überstanden haben, doch die Bewertung des Sektors rechne die Erwartung erheblich steigender Gewinne schon ein, was zu einem Aufschlag von 29% im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre führe. Das Chance-Risiko-Verhältnis der Aktien sei aktuell nicht mehr so attraktiv.
Hochstufungen der Gewinnprognosen seien vor Veröffentlichung der Drittquartalsergebnisse unwahrscheinlich, meinen die Analysten. Daher senken sie den Sektor auf "Neutral" von "Bullish". Vinci gaben 2,2% auf 34,81 EUR nach.
Bankentitel schwach - Kompromiss bei UBS
Die Banken neigten mehrheitlich zur Schwäche und fielen um 1,2%. Als "Kompromissergebnis" bezeichnete ein Analyst die Einigung der Schweiz und der USA zu den US-Kunden der UBS. Wie die Eidgenössische Justizbehörde mitteilte, verzichtet die USA auf die Offenlegung der Identität der insgesamt 52.000 Kontoinhaber, denen das eidgenössische Institut mutmaßlich bei der Hinterziehung von Steuern behilflich gewesen ist. Im Gegenzug verpflichtet sich die Schweiz dazu, die Details von rund 4.450 Konten innerhalb eines Jahres zu übermitteln.
Mit dem Abkommen zwischen der Schweiz und den USA sei der drohende Konflikt zwischen den Rechtsordnungen der beiden Staaten beilegt, hieß es weiter. "Das ist sicher ein Schlag für das Schweizer Bankgeheimnis", so der Analyst. Andererseits sei es ein Ergebnis, mit dem die UBS leben könne. Hier sei wohl auch der hohen Zahl von Arbeitsplätzen bei der Schweizer Bank in den USA und ihrer Systemrelevanz Rechnung getragen worden. "Maximale Abschreckung für Steuersünder bei minimaler Belastung der UBS war letztlich das Ziel", meint der Analyst. UBS gaben nach zwischenzeitlichem Plus um 1% auf 16,74 CHF nach.
Versorger legen zu
Mit einem Aufschlag von 0,9% waren die Versorgertitel gesucht. Ein Marktteilnehmer sprach von Nachholpotenzial der bislang eher mäßig gelaufenen Werte. Bei RWE kam hinzu, dass die Banken ihren Greenshoe für den Kauf von Aktien des US-Versorgers American Water voll ausgeschöpft und 5,25 Mio Titel des Unternehmens von RWE übernommen hätten. Der Erlös von 674 Mio USD fließe vollständig dem Versorger zu, war am Morgen mitgeteilt worden. RWE stiegen um 1,5% auf 59,78 EUR und Suez um 2,6% auf 27,94 EUR.
Europäische Aktienindizes vom Mittwoch, 19. August:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2622,88 -7,72 -0,3 7,0 Stoxx-50 2306,86 -6,91 -0,3 11,7 Stoxx-600 226,45 -0,78 -0,3 15,0 Frankfurt XETRA-DAX 5231,98 -18,76 -0,4 8,8 London FTSE-100 4689,67 3,89 0,1 5,8 Paris CAC-40 3450,34 -0,35 0,0 7,2 Amsterdam AEX 284,05 -0,41 -0,1 15,5 Athen ATHEX-20 1229,37 12,49 1,0 31,8 Brüssel BEL-20 2263,26 2,62 0,1 18,6 Budapest BUX 18213,59 153,60 0,9 48,8 Helsinki OMXH-25 1793,94 0,11 0,0 18,4 Istanbul NAT30 58289,15 2030,82 3,6 66,5 Kopenhagen OMXC-20 316,53 -4,69 -1,5 27,8 Madrid IBEX-35 10695,50 -12,80 -0,1 16,3 Mailand FTSE-MIB 21132,22 -115,58 -0,5 8,6 Moskau RTS 993,57 -7,95 -0,8 57,2 Oslo OBX 266,98 0,06 0,0 34,1 Prag PX 1123,60 -17,70 -1,6 30,9 Stockholm OMXS-30 869,23 -3,87 -0,4 31,2 Warschau WIG-20 2081,54 27,28 1,3 16,3 Wien ATX 2346,54 -11,53 -0,5 34,0 Zürich SMI 5980,79 27,04 0,5 8,1 === DJG/mif/reh Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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August 19, 2009 12:38 ET (16:38 GMT)
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