Die amerikanische Notenbank (Fed) erwartet einen langsamen wirtschaftlichen Aufschwung bei einer niedrigen Inflation. Die zuletzt eingegangenen Daten signalisierten, dass der Abschwung bald beendet sei und die Wirtschaft wieder im zweiten Halbjahr wachsen werde, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) der Notenbanksitzung vom 12. August. Der wirtschaftliche Ausblick habe sich im Vergleich zum Treffen im Juni nicht grundlegend geändert, die Abwärtsrisiken hätten jedoch nachgelassen. Die Konsumausgaben würden sich offenbar stabilisieren und die Aktivität am Häusermarkt nehme etwas zu.
Die Wirtschaft bleibe aber weiterhin für externe Schocks anfällig, schreibt die Fed. So sei die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin schwach. Die Unternehmen seien weiterhin vorsichtig bei Einstellungen. Gestützt werde die Wirtschaft jedoch durch die expansive Geld- und Fiskalpolitik. Zudem verbessere sich der Ausblick für die Weltwirtschaft, was sich positiv auf die Exporte auswirken sollte.
KEINE AUSWEITUNG VON WERTPAPIERKÄUFEN
Da die Konjunkturerholung nur verhalten sein werde, ist laut keine Ausweitung oder Verringerung der Wertpapierkäufe notwendig. Man habe jedoch darüber diskutiert ob auch Hypothekenpapiere mit einem variablen Zinssatz von der Fed als Hinterlegung für Refinanzierungsgeschäfte akzeptiert werden. Es wurde darüber aber keine Entscheidung getroffen.
Die Inflation dürfte nach der tiefen Rezession verhalten bleiben, schreibt die Fed. Die niedrige Kapazitätsauslastung dürfte den Lohn- und Preisdruck in den nächsten Jahren niedrig halten. Die US-Notenbank werde ihre expansiven Maßnahmen rechtzeitig zurückführen um einen anhaltenden Inflationsanstieg zu verhindern.
LEITZINS AUF NIEDRIGEM NIVEAU
Der Leitzins werde wahrscheinlich für geraume Zeit auf einem sehr niedrigen Niveau verharren. Die US-Notenbank hatte auf ihrer Sitzung am 12. August ihren Leitzins in der Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent belassen. Die Finanzmärkte wurden durch die Veröffentlichung kaum bewegt. Nach Einschätzung von Volkswirten sind in den Aussagen wenig überraschend./js/fn
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