
Bonds Weekly, KW 37-2009
Aktienmärkte belasten Bund-Future
In der vergangenen Woche musste das Anleihenbarometer Bund-Future leichte Kursverluste hinnehmen. Neben einigen Konjunkturdaten, gaben insbesondere die Aktienmärkte den Ton bei den verzinslichen Wertpapieren an.
Zum Wochenauftakt verlief der Handel in ruhigen Bahnen. Die US-Börsen hatten aufgrund des Feiertags Labor Day geschlossen und insofern fehlten dem Markt in Deutschland wichtige Impulse. Die Kursgewinne am Aktienmarkt sorgten zwischenzeitlich für eine Belastung der verzinslichen Wertpapiere. Im Laufe des Tages erholten sich die Anleihen aber von ihren Verlusten, und das Anleihenbarometer Bund-Future schloss nahezu unverändert.
Am Dienstag kam es zu Kursabschlägen am Anleihenmarkt. Der nach dem Kontraktwechsel nun aktive Bund-Future mit Fälligkeit Dezember verlor 30 Zähler. Anleihen litten damit etwas unter der anhaltenden Stärke der Aktienmärkte, berichtet die Anleihenhändlerin Claudia Smetko.
Mit deutlichen Kursverlusten ging der Bund-Future zur Wochenmitte aus dem Handel. Dabei machte dem Anleihenbarometer ein neues Jahreshoch des DAX deutlich zu schaffen. Mit dem Kursanstieg war der sichere Hafen der Anleihen nicht mehr gesucht. Insbesondere bei institutionellen Anlegern kommt es an solchen Tagen zu Umschichtungen von Anleihen in Aktien, so die Rentenhändlerin. Wie am Morgen bereits bekannt wurde, ist die Industrieproduktion in Deutschland im Juli um 0,9 Prozent zurückgegangen und lag damit unter den Prognosen. Dagegen wurden die Juni-Zahlen nach oben revidiert.
Am Donnerstag war der Datenkalender wieder etwas praller gefüllt. Bei der Sitzung der Bank of England wurde erwartungsgemäß keine Veränderung der Leitzinsen beschlossen. In ihrem Statement bestätigten die Notenbanker ihren geldpolitischen Kurs. Eine von Marktteilnehmern befürchtete Ausweitung des Ankaufprogramms für Staatsanleihen ist ausgeblieben. Die amerikanischen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen mit 550.000 Anträgen etwas besser aus als die prognostizierten 560.000 Anträge. Das US-Außenhandelsdefizit liegt im Juli mit 31,96 Milliarden Dollar deutlich über den erwarteten 27,35 Milliarden Dollar. Trotz stabiler Aktienmärkte beendete der Bund-Future den Handelstag mit einem kleinen Kursplus.
Der Wochenausklang verläuft bislang in ruhigen Bahnen. Um 14.30 Uhr werden in den USA noch die Importpreise für den vergangenen Monat und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan veröffentlicht. Dies könnte dem Markt noch Impulse verleihen.
Anlegertrends: Commerzbank Anleihen profitieren von Rückgabe der Staatsgarantien
Zur Wochenmitte gab die Commerzbank bekannt, dass sie die nicht ausgenutzten zehn Milliarden Euro an Garantien des Bundes für die Ausgabe von Anleihen komplett zurückgibt und sich zukünftig wieder aus eigener Kraft Gelder am Kapitalmarkt besorgen möchte. Dies schürte bei den Anlegern die Hoffnung, dass die teilverstaatlichte Commerzbank sich schneller erholt als bislang gedacht. Auch einige Commerzbank Anleihen konnten davon profitieren, wurden wieder stärker nachgefragt und verzeichneten leichte Kurszuwächse.
Seit Montag ist die Eurohypo mit einem neuen Jumbo-Pfandbrief an der Börse Stuttgart vertreten. Die Neuemission verzinst sich mit einem festen Kupon von 2,75 Prozent und wird am 9. September 2014 fällig. Das Emissionsvolumen beträgt Milliarde Euro, bei 1.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit(WKN: EH1A4G).
Die Deutsche Industriebank IKB steuert in dieser Woche eine staatsgarantierte Anleihe mit dreijähriger Laufzeit bei. Bei 2,125 Prozent liegt der fest Kupon, die kleinste handelbare Einheit ist privatanlegerfreundlich und beträgt 1.000 Euro nominal(WKN: A0SMN6).
Per Donnerstag wurde eine neue Fiat Anleihe in den Stuttgarter Handel eingeführt. Die Neuemission ist mit einem festen Kupon von 7,625 Prozent ausgestattet und wird am 15. September 2014 fällig. Bei 50.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit (WKN: A1AMFU).
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Quelle: boerse-stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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