Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt blieb heute auf Erholungskurs, unbeirrt von der Wall Street, die heute praktisch zum Stillstand kam und knapp unter der Wasserlinie schloss (nachfolgender Wall Street Bericht).
Motor des Aufschwungs waren die wachsenden konjunkturellen Hoffnungen, die zunehmend durch Fakten untermauert werden. Heute gab es wieder eine Reihe positiver Meldungen aus der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China. Dort beschleunigten sich das Wachstum der Industrieproduktion, der Verbraucherausgaben und der Kreditvergabe. Gute Nachrichten für die Weltwirtschaft.
„Zu viele Investoren hatten nach den massiven Kursgewinnen der vergangenen 6 Monate mit einem Rückschlag gerechnet“, erklärte Ralph Fogel, Co-Chief Investment Officer bei Fogel Neale Partners in New York gegenüber der Nachrichten-Agentur AP die aktuelle Rally-Phase. Fogel erwartet, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr in einer wesentlich besseren Verfassung ist als heute. Dennoch sind die Aktien immer noch tief unter ihren höchsten Niveaus, fügte er hinzu.
Bis zum Xetra-Schluss gewann der DAX heute 0,5 Prozent auf 5.624 Punkte. Im Vergleich zur Vorwoche kletterte der Index 4,5 Prozent. Lang & Schwarz indizieren heute Nacht ein Niveau von 5.613 Punkten.
Vor einem Jahr - mitten in der Rezession, die zu Ende ist - stand das Blue Chip Barometer allerdings noch bei 6.200 Punkten und im Oktober 2007 über 8.000 Punkten.
Tagessieger wurde der konjunktursensible „zyklische“ Stahlkocher und Infrastruktur-Ausrüster Salzgitter. Goldman Sachs hatte die Empfehlung "Buy" bekräftigt und das Kursziel von 86,00 auf 98,00 Euro angehoben. Außerdem hob der US-Branchenkollege Steel Dynamics bereits gestern Abend seinen Ausblick für den Gewinn im dritten Quartal an.
ThyssenKrupp schloss ebenfalls in der Spitzengruppe. Goldman Sachs bleibt zwar nur bei "Neutral", das Kursziel ging aber von 26,00 auf 28,00 Euro.
Der Flop des Tages hieß Metro. Medien berichteten, dass Firmengründer Otto Beisheim den Aktionärspool verließ. „Aussagen aus Unternehmenskreisen, wonach die Großaktionäre jedoch keinen Anteilsverkauf planen, sorgten nicht für Beruhigung“ schrieb die Financial Times Deutschland.
Wall Street: Verkaufe die Nachricht
New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street beendete heute zwar die fünftägige Gewinnstrecke, das homöopathische Tagesminus von 0,14 Prozent (S&P 500) konnte den Wochengewinn (2,6 Prozent) aber nicht wirklich anknabbern. Seit den Untiefen des März legte der S&P 500 bereits 54 Prozent zu. Verkauft wurden heute vor allem Papiere, die in den Vortagen stark gestiegen waren.
Typisch für den heutigen Tag war die Reaktion auf die Zahlen von National Semiconductor. Der Halbleiterkonzern schlug gestern Abend die Gewinn- und Umsatzerwartungen des Marktes und hob den Ausblick an, womit er ebenfalls die Erwartungen übertraf. Die Aktie fiel heute 5,9 Prozent.
Im Gleichschritt wurde heute der gesamte Chip-Sektor verkauft. Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verlor 1,4 Prozent. Die Chip-Papiere waren allerdings in den Vortagen sehr gut gelaufen.
Schwäche zeigen auch die Banken (minus 1,2 Prozent), die in den Vortagen ebenfalls kräftig gestiegen waren.
Wette auf den Aufschwung
Gefragt waren dagegen wieder die Transportaktien (Airlines, Eisenbahnen, Spediteure & dergleichen). Der konjunktursensible Dow Jones Transportations Average setzte den Aufschwung der Vortage fort und gewann 2,1 Prozent.
Dazu trug heute FedEx bei. Der Einzusteller verdiente mehr als erwartet und hob seinen Ausblick an. Weil der Eilzusteller sehr stark von der Konjunktur abhängig ist, gilt er als Indikator für die Wirtschaftsaktivität im allgemeinen und den Konsum im besonderen.
Das Wall Street Journal berichtete, dass der Transport-Sektor die jüngste Phase der Rally anführte, weil viele Investoren darauf wetten, dass die die Transporteure zu den ersten zählen, die vom Aufschwung profitieren.
„Es ist schon eine ganze Weile klar, dass diese Aktien wenig Risiko tragen, es sei denn die Unternehmen gehen bankrott, was wenig wahrscheinlich ist“, sagte Don Hodges, Chairman von Hodges Capital Management in Dallas gegenüber dem Wall Street Journal . "Da sich die Dinge in der Wirtschaft jetzt verbessern, steigen dort die Aktienkurse“, erklärte Hodges.
Der Dow Jones Industrial Average bröckelte 0,23 Prozent auf 9.605 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 gab 0,14 Prozent auf 1.042 Punkte. Der technologielastige Nasdaq Composite Index ging 0,15 Prozent zurück und schloss auf 2.080 Punkten.
Vergleich zur Vorwoche
Dow Jones plus 1,7 Prozent
S&P 500 plus 2,6 Prozent
Nasdaq plus 3,1 Prozent
Dow Jones Average: Vorteil Dollar
Tops:
Der Gewinner des Tages - zumindest im Blue Chip Barometer - war Coca Cola mit plus 1,84 Prozent auf 51,51 Dollar. Der Softdrink-King gilt als defensiv. Außerdem profitiert er vom Dollar-Kursverfall, weil deswegen die Auslandseinnahmen in US-Währung umgerechnet steigen.
Der Pharmakonzern Merck & Co. belegte Platz 2 mit plus 1,81 Prozent auf Dollar.
Platz 3 ging an Boeing mit plus 1,7 Prozent auf 51,35 Dollar. Der schwache Dollar dürfte dem Jumbo-Bauer Wettbewerbsvorteile gegenüber dem Rivalen Airbus (Eads) verschaffen.
Flops:
Verlierer waren Banken & Chips:
Bank of America minus 1,5 Prozent auf 16,97 Dollar.
Intel minus 1,3 Prozent auf 15,91 Dollar.
Die Energieriesen litten unter dem schwachen Ölpreis:
Chevron minus 0,98 Prozent
Exxon Mobil minus 0,95 Prozent
S&P 500: FedEx verblüfft
Tops:
FedEx sprang 6,4 Prozent auf 77,32 Dollar. Kurz vor Börsenstart platzte der Eilzusteller mit den Quartals-Gewinnzahlen heraus. Das Logistikunternehmen übertraf dabei deutlich die Erwartungen. Gewinn je Aktie $0.58 (Konsens: $0.44).
Der Branchenkollege UPS stieg 4,4 Prozent auf 58,80 Dollar.
Colgate-Palmolive gewann 2,7 Prozent auf 60,39 Dollar. Für saubere Kursgewinne sorgt anscheinend Goldman Sachs. Die Bank hob den in der vornehmen New Yorker Park Avenue residierenden Körperpflege-König von Neutral auf Buy, Kursziel $85. Der Markt habe noch nicht die neuen Marketing-Anstrengungen eingepreist. Außerdem sollte sich die Brutto-Gewinnmarge in den kommenden Quartal verbessern.
Schlumberger verteuerte 3,4 Prozent auf 60,39 Dollar.. Das verdankt der Ölbohr-Ausrüster wohl Goldman Sachs. Die Bank hob die Texaner von Neutral auf Buy mit Kursziel $78. Die Gesellschaft sollte von einem Anstieg der Ausgaben der internationalen Energiekonzerne profitieren, hieß es.
Flops:
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR fiel 0,6 Prozent.
National Semiconductor verlor 5,9 Prozent auf 15,03 Dollar. Das war die Reaktion darauf, dass der Chipkonzern gestern Abend die Gewinn- und Umsatzerwartungen des Markres schlug und den Ausblick anhob und damit ebenfalls die Erwartungen übertraf. Caris & Company hob das Kursziel auf $20. Vergebens, jedenfalls für heute.
Best Buy büßte 3,1 Prozent auf 39,76 Dollar ein. Bei dem Elektronik-Discounter stand es heute 2:1. Zwei Banken (Credit Suisse, Jefferies) äußern sich positiv, eine (Oppenheimer) negativ. Der Markt entschied sich - passend zur Stimmung - für die negativen.
Die Credit Suisse bekräftigte heute Outperform und hob das Kursziel auf $46. Die Elektronik-Kette sei gut für die 2. Jahreshälfte positioniert, glauben die Schweizer.
Die US-Wirtschaft erholt sich. Das scheint auch dem Elektronikhändler Best Buy gut zu tun, glaubt jedenfalls der Broker Jefferies. Das Wertpapierhaus hob das Kursziel von $43 auf $48. Begründung: Die Verkaufs-Trends des Elektronik-Discounter besserten sich. Dazu trügen Marktanteilsgewinne der Mittelwestler bei. Die am Dienstag fälligen Quartalszahlen des Einzelhändlers sollten daher gut ausfallen.
Der Broker Oppenheimer nahm dagegen Anstoß an der Bewertung, die seines Erachtens zu hoch sei. Die Einschätzung wurde von “outperform” auf “market perform” gesenkt.
Nasdaq: Chips? Nein danke
Die technologielastige Computerbörse litt vor allem unter der Schwäche der Chip-Aktien.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verlor 1,4 Prozent auf 321 Punkte.
Eine Ausnahme war der Intel-Rivale Advanced Micro Devices (AMD), der nachrichtenlos 5,6 Prozent auf 5,68 Dollar gewann.
Der Auftritt der Smartphone-Hersteller verlief durchwachsen:
Apple bröckelte 0,2 Prozent auf 172,16 Dollar. Dort schmollten wohl die Anleger noch, weil es auf dem heiß erwarteten Medien-Event am Mittwoch zwar einen Auftritt von Steve Jobs gab, aber keine spektakulären Neuerungen, auch kein iPod Touch mit Kamera. Der Boutique-Broker Crowell, Weedon (Buy, Kursziel $205) blieb unbeachtet.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, gewann dagegen 0,5 Prozent auf 79,37 Dollar.
Palm stieg 1,2 Prozent auf 13,91 Dollar.
Motorola kletterte 8,9 Prozent auf 8,68 Dollar. Dort feierten die Investoren das neue Smartphone Cliq, das mit dem Google-Betriebssystem Android läuft. Die Deutsche Bank nahm den Neuling im Smartphone-Club in ihre Buy Liste auf. Das Kursziel ging von $10 auf $12.
Adobe Systems avancierte 1,9 Prozent auf 34,65 Dollar. Der Konsum-Softwareanbieter (Flash, Fotoshop) bekommt heute Rückendeckung von Merrill Lynch, jetzt eine Tochter der BofA. Die Bank hob das Kursziel $35, bleibt aber bei Neutral. Die Daten zeigten, dass Adobe Marktanteile dazu gewinnt, hieß es.
Salesforce.com stieg 2,7 Prozent auf 57,92 Dollar. Der Software-Konzern (Kundenmanagement via Internet) wurde beim Broker Wedbush von Underperform auf Neutral befördert. Kursziel geht von $35 auf $52. Die Herausforderungen seien inzwischen im Aktienkurs eingepreist, hieß es.
Internet: Neue Stärke?
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets schnitten heute besser ab als die restliche Nasdaq und wirkten dort eher als Stütze.
Die E-Commerce-Unternehmen schienen heute von FedEx zu profitieren. Immerhin erfolgen deren Geschäfte häufig auf dem Postwege. Außerdem half der schwache Dollar, der die Auslandseinnahmen in US-Währung umgerechnet steigert.
Amazon.com hatte längere Zeit underperformed. Seit ein paar Tagen bewegt sich die Aktie aber besser als der Gesamtmarkt, so auch heute. Das Online-Kaufhaus gewann 0,8 Prozent auf 84,54 Dollar.
Der Rivale Ebay avancierte 0,2 Prozent auf 23,56 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix verlor 1,9 Prozent auf 42,66 Dollar.
Google stieg 0,3 Prozent auf 472,14 Dollar.
Yahoo Prozent auf Dollar. Bereits gestern hob Bank of America/Merrill Lynch den Internet-Pionier von Neutral auf Buy und das Kursziel von $17 auf $19.Yahoo sei ein Wachstum-Unternehmen, das aber wie ein langfristiger (säkularer) Absteiger gehandelt würde. Dagegen gewinne der Online-Anbieter weiterhin überdurchschnittlich stark bei den Nutzern. Außerdem sei die sich abzeichnende Erholung des Anzeigen-Marktes nicht im Kurs eingepreist.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, verlor 0,7 Prozent auf 369,95 Dollar.
Öl: Entlastung für Unternehmen und Verbraucher
Heute gab es wieder Entlastung für Unternehmen und Verbraucher. An der New York Mercantile Exchange verbilligte sich der Oktober-Kontrakt für Crude um 2,72 Dollar und schloss auf 69,22 Dollar.
Gold: Sprung über die Marke 1.000
Der Gold-Kontrakt für Dezember kletterte heute an der New York Mercantile Exchange um 9,40 Dollar und schloss auf 1.006,20 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 1.006,02 Dollar.
Ausblick: Quo Vadis Industrie & Konsum?
Montag:
Dienstag:
14:30 Uhr Einzelhandelsumsätze vom August plus New York Empire State Manufacturing Index vom September(Industrieentwicklung im Ballungsgebiet)
Quartalszahlen: Best Buy, Adobe
Mittwoch:
15:15 Uhr Industrieproduktion August, 16:35 Uhr Ölvorräte der Vorwoche
Quartalszahlen: Oracle
Donnerstag:
14:30 Uhr Arbeitslosenmeldungen der Vorwoche plus Baubeginne- und Baugenehmigungen August, 16:00 Uhr Index der Philadelphia Fed vom September (Wirtschaftsentwicklung im Ballungsgebiet)
Quartalszahlen: Palm
Freitag:
Quadruple Witching (Auslaufend Optionen, Futures & Optionen auf Futures)
Motor des Aufschwungs waren die wachsenden konjunkturellen Hoffnungen, die zunehmend durch Fakten untermauert werden. Heute gab es wieder eine Reihe positiver Meldungen aus der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China. Dort beschleunigten sich das Wachstum der Industrieproduktion, der Verbraucherausgaben und der Kreditvergabe. Gute Nachrichten für die Weltwirtschaft.
„Zu viele Investoren hatten nach den massiven Kursgewinnen der vergangenen 6 Monate mit einem Rückschlag gerechnet“, erklärte Ralph Fogel, Co-Chief Investment Officer bei Fogel Neale Partners in New York gegenüber der Nachrichten-Agentur AP die aktuelle Rally-Phase. Fogel erwartet, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr in einer wesentlich besseren Verfassung ist als heute. Dennoch sind die Aktien immer noch tief unter ihren höchsten Niveaus, fügte er hinzu.
Bis zum Xetra-Schluss gewann der DAX heute 0,5 Prozent auf 5.624 Punkte. Im Vergleich zur Vorwoche kletterte der Index 4,5 Prozent. Lang & Schwarz indizieren heute Nacht ein Niveau von 5.613 Punkten.
Vor einem Jahr - mitten in der Rezession, die zu Ende ist - stand das Blue Chip Barometer allerdings noch bei 6.200 Punkten und im Oktober 2007 über 8.000 Punkten.
Tagessieger wurde der konjunktursensible „zyklische“ Stahlkocher und Infrastruktur-Ausrüster Salzgitter. Goldman Sachs hatte die Empfehlung "Buy" bekräftigt und das Kursziel von 86,00 auf 98,00 Euro angehoben. Außerdem hob der US-Branchenkollege Steel Dynamics bereits gestern Abend seinen Ausblick für den Gewinn im dritten Quartal an.
ThyssenKrupp schloss ebenfalls in der Spitzengruppe. Goldman Sachs bleibt zwar nur bei "Neutral", das Kursziel ging aber von 26,00 auf 28,00 Euro.
Der Flop des Tages hieß Metro. Medien berichteten, dass Firmengründer Otto Beisheim den Aktionärspool verließ. „Aussagen aus Unternehmenskreisen, wonach die Großaktionäre jedoch keinen Anteilsverkauf planen, sorgten nicht für Beruhigung“ schrieb die Financial Times Deutschland.
Wall Street: Verkaufe die Nachricht
New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street beendete heute zwar die fünftägige Gewinnstrecke, das homöopathische Tagesminus von 0,14 Prozent (S&P 500) konnte den Wochengewinn (2,6 Prozent) aber nicht wirklich anknabbern. Seit den Untiefen des März legte der S&P 500 bereits 54 Prozent zu. Verkauft wurden heute vor allem Papiere, die in den Vortagen stark gestiegen waren.
Typisch für den heutigen Tag war die Reaktion auf die Zahlen von National Semiconductor. Der Halbleiterkonzern schlug gestern Abend die Gewinn- und Umsatzerwartungen des Marktes und hob den Ausblick an, womit er ebenfalls die Erwartungen übertraf. Die Aktie fiel heute 5,9 Prozent.
Im Gleichschritt wurde heute der gesamte Chip-Sektor verkauft. Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verlor 1,4 Prozent. Die Chip-Papiere waren allerdings in den Vortagen sehr gut gelaufen.
Schwäche zeigen auch die Banken (minus 1,2 Prozent), die in den Vortagen ebenfalls kräftig gestiegen waren.
Wette auf den Aufschwung
Gefragt waren dagegen wieder die Transportaktien (Airlines, Eisenbahnen, Spediteure & dergleichen). Der konjunktursensible Dow Jones Transportations Average setzte den Aufschwung der Vortage fort und gewann 2,1 Prozent.
Dazu trug heute FedEx bei. Der Einzusteller verdiente mehr als erwartet und hob seinen Ausblick an. Weil der Eilzusteller sehr stark von der Konjunktur abhängig ist, gilt er als Indikator für die Wirtschaftsaktivität im allgemeinen und den Konsum im besonderen.
Das Wall Street Journal berichtete, dass der Transport-Sektor die jüngste Phase der Rally anführte, weil viele Investoren darauf wetten, dass die die Transporteure zu den ersten zählen, die vom Aufschwung profitieren.
„Es ist schon eine ganze Weile klar, dass diese Aktien wenig Risiko tragen, es sei denn die Unternehmen gehen bankrott, was wenig wahrscheinlich ist“, sagte Don Hodges, Chairman von Hodges Capital Management in Dallas gegenüber dem Wall Street Journal . "Da sich die Dinge in der Wirtschaft jetzt verbessern, steigen dort die Aktienkurse“, erklärte Hodges.
Der Dow Jones Industrial Average bröckelte 0,23 Prozent auf 9.605 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 gab 0,14 Prozent auf 1.042 Punkte. Der technologielastige Nasdaq Composite Index ging 0,15 Prozent zurück und schloss auf 2.080 Punkten.
Vergleich zur Vorwoche
Dow Jones plus 1,7 Prozent
S&P 500 plus 2,6 Prozent
Nasdaq plus 3,1 Prozent
Dow Jones Average: Vorteil Dollar
Tops:
Der Gewinner des Tages - zumindest im Blue Chip Barometer - war Coca Cola mit plus 1,84 Prozent auf 51,51 Dollar. Der Softdrink-King gilt als defensiv. Außerdem profitiert er vom Dollar-Kursverfall, weil deswegen die Auslandseinnahmen in US-Währung umgerechnet steigen.
Der Pharmakonzern Merck & Co. belegte Platz 2 mit plus 1,81 Prozent auf Dollar.
Platz 3 ging an Boeing mit plus 1,7 Prozent auf 51,35 Dollar. Der schwache Dollar dürfte dem Jumbo-Bauer Wettbewerbsvorteile gegenüber dem Rivalen Airbus (Eads) verschaffen.
Flops:
Verlierer waren Banken & Chips:
Bank of America minus 1,5 Prozent auf 16,97 Dollar.
Intel minus 1,3 Prozent auf 15,91 Dollar.
Die Energieriesen litten unter dem schwachen Ölpreis:
Chevron minus 0,98 Prozent
Exxon Mobil minus 0,95 Prozent
S&P 500: FedEx verblüfft
Tops:
FedEx sprang 6,4 Prozent auf 77,32 Dollar. Kurz vor Börsenstart platzte der Eilzusteller mit den Quartals-Gewinnzahlen heraus. Das Logistikunternehmen übertraf dabei deutlich die Erwartungen. Gewinn je Aktie $0.58 (Konsens: $0.44).
Der Branchenkollege UPS stieg 4,4 Prozent auf 58,80 Dollar.
Colgate-Palmolive gewann 2,7 Prozent auf 60,39 Dollar. Für saubere Kursgewinne sorgt anscheinend Goldman Sachs. Die Bank hob den in der vornehmen New Yorker Park Avenue residierenden Körperpflege-König von Neutral auf Buy, Kursziel $85. Der Markt habe noch nicht die neuen Marketing-Anstrengungen eingepreist. Außerdem sollte sich die Brutto-Gewinnmarge in den kommenden Quartal verbessern.
Schlumberger verteuerte 3,4 Prozent auf 60,39 Dollar.. Das verdankt der Ölbohr-Ausrüster wohl Goldman Sachs. Die Bank hob die Texaner von Neutral auf Buy mit Kursziel $78. Die Gesellschaft sollte von einem Anstieg der Ausgaben der internationalen Energiekonzerne profitieren, hieß es.
Flops:
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR fiel 0,6 Prozent.
National Semiconductor verlor 5,9 Prozent auf 15,03 Dollar. Das war die Reaktion darauf, dass der Chipkonzern gestern Abend die Gewinn- und Umsatzerwartungen des Markres schlug und den Ausblick anhob und damit ebenfalls die Erwartungen übertraf. Caris & Company hob das Kursziel auf $20. Vergebens, jedenfalls für heute.
Best Buy büßte 3,1 Prozent auf 39,76 Dollar ein. Bei dem Elektronik-Discounter stand es heute 2:1. Zwei Banken (Credit Suisse, Jefferies) äußern sich positiv, eine (Oppenheimer) negativ. Der Markt entschied sich - passend zur Stimmung - für die negativen.
Die Credit Suisse bekräftigte heute Outperform und hob das Kursziel auf $46. Die Elektronik-Kette sei gut für die 2. Jahreshälfte positioniert, glauben die Schweizer.
Die US-Wirtschaft erholt sich. Das scheint auch dem Elektronikhändler Best Buy gut zu tun, glaubt jedenfalls der Broker Jefferies. Das Wertpapierhaus hob das Kursziel von $43 auf $48. Begründung: Die Verkaufs-Trends des Elektronik-Discounter besserten sich. Dazu trügen Marktanteilsgewinne der Mittelwestler bei. Die am Dienstag fälligen Quartalszahlen des Einzelhändlers sollten daher gut ausfallen.
Der Broker Oppenheimer nahm dagegen Anstoß an der Bewertung, die seines Erachtens zu hoch sei. Die Einschätzung wurde von “outperform” auf “market perform” gesenkt.
Nasdaq: Chips? Nein danke
Die technologielastige Computerbörse litt vor allem unter der Schwäche der Chip-Aktien.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verlor 1,4 Prozent auf 321 Punkte.
Eine Ausnahme war der Intel-Rivale Advanced Micro Devices (AMD), der nachrichtenlos 5,6 Prozent auf 5,68 Dollar gewann.
Der Auftritt der Smartphone-Hersteller verlief durchwachsen:
Apple bröckelte 0,2 Prozent auf 172,16 Dollar. Dort schmollten wohl die Anleger noch, weil es auf dem heiß erwarteten Medien-Event am Mittwoch zwar einen Auftritt von Steve Jobs gab, aber keine spektakulären Neuerungen, auch kein iPod Touch mit Kamera. Der Boutique-Broker Crowell, Weedon (Buy, Kursziel $205) blieb unbeachtet.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, gewann dagegen 0,5 Prozent auf 79,37 Dollar.
Palm stieg 1,2 Prozent auf 13,91 Dollar.
Motorola kletterte 8,9 Prozent auf 8,68 Dollar. Dort feierten die Investoren das neue Smartphone Cliq, das mit dem Google-Betriebssystem Android läuft. Die Deutsche Bank nahm den Neuling im Smartphone-Club in ihre Buy Liste auf. Das Kursziel ging von $10 auf $12.
Adobe Systems avancierte 1,9 Prozent auf 34,65 Dollar. Der Konsum-Softwareanbieter (Flash, Fotoshop) bekommt heute Rückendeckung von Merrill Lynch, jetzt eine Tochter der BofA. Die Bank hob das Kursziel $35, bleibt aber bei Neutral. Die Daten zeigten, dass Adobe Marktanteile dazu gewinnt, hieß es.
Salesforce.com stieg 2,7 Prozent auf 57,92 Dollar. Der Software-Konzern (Kundenmanagement via Internet) wurde beim Broker Wedbush von Underperform auf Neutral befördert. Kursziel geht von $35 auf $52. Die Herausforderungen seien inzwischen im Aktienkurs eingepreist, hieß es.
Internet: Neue Stärke?
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets schnitten heute besser ab als die restliche Nasdaq und wirkten dort eher als Stütze.
Die E-Commerce-Unternehmen schienen heute von FedEx zu profitieren. Immerhin erfolgen deren Geschäfte häufig auf dem Postwege. Außerdem half der schwache Dollar, der die Auslandseinnahmen in US-Währung umgerechnet steigert.
Amazon.com hatte längere Zeit underperformed. Seit ein paar Tagen bewegt sich die Aktie aber besser als der Gesamtmarkt, so auch heute. Das Online-Kaufhaus gewann 0,8 Prozent auf 84,54 Dollar.
Der Rivale Ebay avancierte 0,2 Prozent auf 23,56 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix verlor 1,9 Prozent auf 42,66 Dollar.
Google stieg 0,3 Prozent auf 472,14 Dollar.
Yahoo Prozent auf Dollar. Bereits gestern hob Bank of America/Merrill Lynch den Internet-Pionier von Neutral auf Buy und das Kursziel von $17 auf $19.Yahoo sei ein Wachstum-Unternehmen, das aber wie ein langfristiger (säkularer) Absteiger gehandelt würde. Dagegen gewinne der Online-Anbieter weiterhin überdurchschnittlich stark bei den Nutzern. Außerdem sei die sich abzeichnende Erholung des Anzeigen-Marktes nicht im Kurs eingepreist.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, verlor 0,7 Prozent auf 369,95 Dollar.
Öl: Entlastung für Unternehmen und Verbraucher
Heute gab es wieder Entlastung für Unternehmen und Verbraucher. An der New York Mercantile Exchange verbilligte sich der Oktober-Kontrakt für Crude um 2,72 Dollar und schloss auf 69,22 Dollar.
Gold: Sprung über die Marke 1.000
Der Gold-Kontrakt für Dezember kletterte heute an der New York Mercantile Exchange um 9,40 Dollar und schloss auf 1.006,20 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 1.006,02 Dollar.
Ausblick: Quo Vadis Industrie & Konsum?
Montag:
Dienstag:
14:30 Uhr Einzelhandelsumsätze vom August plus New York Empire State Manufacturing Index vom September(Industrieentwicklung im Ballungsgebiet)
Quartalszahlen: Best Buy, Adobe
Mittwoch:
15:15 Uhr Industrieproduktion August, 16:35 Uhr Ölvorräte der Vorwoche
Quartalszahlen: Oracle
Donnerstag:
14:30 Uhr Arbeitslosenmeldungen der Vorwoche plus Baubeginne- und Baugenehmigungen August, 16:00 Uhr Index der Philadelphia Fed vom September (Wirtschaftsentwicklung im Ballungsgebiet)
Quartalszahlen: Palm
Freitag:
Quadruple Witching (Auslaufend Optionen, Futures & Optionen auf Futures)
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)