New York (BoerseGo.de) - Die USA hat aus der vor genau einem Jahr erfolgten Pleite von Lehman Brothers nichts gelernt. Die grundsätzlichen Probleme im Bankensektor blieben bislang ungelöst. Dies erklärte gemäß einem Bericht von Bloomberg der frühere Nobelpreisträger Joseph Stiglitz im Rahmen eines Interviews in Paris. In den USA und vielen anderen Ländern seien viel zu groß geratene Banken sogar noch vergrößert worden. Die Probleme hätten sich gegenüber dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007 sogar noch verschlimmert. Die Regierung der größten Volkswirtschaft gehe bei der Problemlösung zum Finanzsystem behutsam vor, zumal eine entsprechende Umsetzung politisch schwer durchzubringen ist. Er habe jedoch die Hoffnung, dass die Führer der G20-Länder die USA zu schärferen Maßnahmen überreden. Die bisherigen Maßnahmen innerhalb der G20-Länder seien als empörend zu bezeichnen. Dies betreffe vor allem die USA, wo viel zu viel Geld in die Banken geflossen ist. Die Regierung gehe nur sehr zögerlich vor, um das zu verrichten was notwendig ist. Diese habe zwar die Absicht etwas zu verrichten, es stelle sich aber die Frage, ob dies der Erforderlichkeit entspricht.
“Wir befinden uns in einer ausgedehnten Periode konjunktureller Schwäche. Die Wirtschaft der USA steht zwar wieder vor Wachstum. Diese Expansion reicht aber vermutlich nicht aus, um dem Bevölkerungswachstum gerecht zu werden. Da viele Bürger in dem Land über kein eigenes Einkommen verfügen, ist es schwer zu begreifen, dass die USA eine zur Befriedigung der Weltwirtschaft ausreichende Nachfrage erzeugt. Die Federal Reserve sieht sich bei Auslaufen der stimulierenden Geldprogramme mit einem Dilemma konfrontiert. Bei einer Beendigung der Maßnahmen droht ein Anstieg der Geldbeschaffungskosten für die Regierung. Es stellt sich daher die Frage, wer danach für die Finanzierung des Haushalts aufkommt".
"Das Bruttoinlandsprodukt wird in zunehmender Weise als Instrument zur Meßung des Wohlstands sowie des gesellschaftlichen Zustands einer Volkswirtschaft und deren Strukturveränderung herangezogen. Unsere Gesellschaft weist zunehmende Anzeichen von Armut auf. Das Bruttoinlandsprodukt-Modell ist weiters mit Mängel behaftet. So vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Regierungen große Beiträge hiefür leisten. In den USA steuert die Administration 39 Prozent hiefür bei, in Frankreich liegt der staatliche BIP-Beitrag bei 48 Prozent. Durch diese hohen Beiträge ist es schwer abzuschätzen, ob es zu einer Verbesserung im Bereich der Produktqualität wie etwa bei Autos und nicht nur zu einer schlichten Verbesserung der Produktquantität gekommen ist. Das Anschwellen des Haushaltsdefizits dürfte zwar die Produktionszahlen nach oben bringen, den Wohlstand aber nicht verbessern”, führte der Nobelpreisträger von 2001 weiter aus.
“Wir befinden uns in einer ausgedehnten Periode konjunktureller Schwäche. Die Wirtschaft der USA steht zwar wieder vor Wachstum. Diese Expansion reicht aber vermutlich nicht aus, um dem Bevölkerungswachstum gerecht zu werden. Da viele Bürger in dem Land über kein eigenes Einkommen verfügen, ist es schwer zu begreifen, dass die USA eine zur Befriedigung der Weltwirtschaft ausreichende Nachfrage erzeugt. Die Federal Reserve sieht sich bei Auslaufen der stimulierenden Geldprogramme mit einem Dilemma konfrontiert. Bei einer Beendigung der Maßnahmen droht ein Anstieg der Geldbeschaffungskosten für die Regierung. Es stellt sich daher die Frage, wer danach für die Finanzierung des Haushalts aufkommt".
"Das Bruttoinlandsprodukt wird in zunehmender Weise als Instrument zur Meßung des Wohlstands sowie des gesellschaftlichen Zustands einer Volkswirtschaft und deren Strukturveränderung herangezogen. Unsere Gesellschaft weist zunehmende Anzeichen von Armut auf. Das Bruttoinlandsprodukt-Modell ist weiters mit Mängel behaftet. So vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Regierungen große Beiträge hiefür leisten. In den USA steuert die Administration 39 Prozent hiefür bei, in Frankreich liegt der staatliche BIP-Beitrag bei 48 Prozent. Durch diese hohen Beiträge ist es schwer abzuschätzen, ob es zu einer Verbesserung im Bereich der Produktqualität wie etwa bei Autos und nicht nur zu einer schlichten Verbesserung der Produktquantität gekommen ist. Das Anschwellen des Haushaltsdefizits dürfte zwar die Produktionszahlen nach oben bringen, den Wohlstand aber nicht verbessern”, führte der Nobelpreisträger von 2001 weiter aus.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Huber Christoph, Redakteur)