DJ XETRA-MITTAG/Etwas fester - Geschwister Fresenius gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Am Donnerstagmittag tendiert der deutsche Aktienmarkt etwas fester und bewegt sich damit weiter nordwärts. Der DAX gewinnt gegen 13.50 Uhr 22 Punkte oder 0,4% auf 5.723 Punkte. Mit 5.747 hat er kurz ein neues Jahreshoch markiert. Der Markt profitiere von guten Vorgaben, so Händler. Der Dow-Jones-Index hatte am Mittwoch nach dem europäischen Börsenhandel zugelegt, der Nikkei-225-Index in Tokio schloss fester, und auch in Schanghai legten die Kurse zu.
"Der Markt ist zum Selbstläufer geworden", meint ein Marktteilnehmer. Die Kombination aus zuströmender Liquidität, besseren Konjunkturdaten und zunehmender Übernahmefantasie in zahlreichen Sektoren setze sich durch. Dabei sei die Stimmung unter den Investoren noch immer nicht euphorisch zu nennen. "Gerade das sollte den Markt weiter nach oben treiben", sagt ein Händler.
Als zusätzliche Stütze erweise sich der große Verfallstag für Futures und Optionen am Freitag. Nach wie vor gebe es bei einigen Marktteilnehmern Eindeckungsbedarf. Zwar sei eine Korrektur in der kommenden Woche denkbar, diese sollte aber maßvoll ausfallen. Dafür sei der Anlagedruck vieler institutioneller Anleger zu hoch. Der September sei damit seinem Ruf als schwierigster Monat des Jahres in keiner Weise gerecht geworden.
Nach Einschätzung von Staud Research könnte der DAX bald in den "Zielkorridor" von 5.750 bis 6.100 Punkten einlaufen. Allerdings sollte man die dort beginnenden Widerstände trotz der gegenwärtig starken Verfassung nicht unterschätzen, so die technischen Analysten. Das aktuelle Konsolidierungspotenzial liege ab sofort bei 5.460.
Für neue Impulse könnten am Nachmittag die zahlreichen Konjunkturdaten sorgen: Aus den USA steht am Nachmittag die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung zur Veröffentlichung an. Darüber hinaus werden die Baubeginne und Baugenehmigungen für August erwartet, hier soll sich die Wende nach oben laut Beobachtern gefestigt haben. Schließlich steht mit dem Philly-Fed-Index ein weiterer regionaler Frühindikator für die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes in den USA auf dem Programm, auch er soll weiter gestiegen sein.
Fresenius rücken an die Spitze im DAX vor. Händler verweisen zum einen auf die Stärke von FMC, die im Vorfeld des großen Verfalls steigen. Dies strahle auch auf Fresenius ab. Zum anderen wird auf positive Analystenkommentare verwiesen. So hat M.M. Warburg die Aktie am Berichtstag mit "Buy" bekräftigt. Trotz des ungewissen Ausgangs der Reform des US-Gesundheitswesens hält das Institut damit an seiner Kaufempfehlung fest. Am Mittwoch habe Senator Baucus seinen Plan für eine Reform des Gesundheitswesens vorgelegt.
Das wichtigste an diesem Entwurf, über den in der kommenden Woche abgestimmt werden soll, sei, dass darin keine staatliche Gesundheitsversicherung enthalten sei. Fresenius gewinnen 5,7% auf 39,78 EUR, für FMC geht es 4,2% auf 34,03 EUR nach oben.
MAN rücken um 1,2% auf 60,04 EUR vor. Laut "Financial Times" will der VW-Konzern den Lkw-Bereich umstrukturieren und dabei MAN stärker einbeziehen. Die Versorger legen im Kontext der europaweit anziehenden Titels dieses Sektors zu.
SAP geben um 1,6% auf 34,05 EUR nach. Oracle haben in den USA nachbörslich 3% verloren, nachdem der Umsatz im abgelaufenen Quartal die Erwartungen nicht ganz erfüllt hat. Ein Händler meint außerdem, Oracle nehme SAP anscheinend Marktanteile ab.
In der zweiten Reihe setzen Arcandor ihren Anstieg mit einem Aufschlag von 30,4% auf 0,73 EUR fort. Weiterhin sprechen Marktteilnehmer lediglich von einem Short-Squeeze vor dem großen Verfallstermin am Freitag. EADS ziehen um 6,3% auf 16,18 EUR, Morgan Stanley hat die Aktie auf Übergewichten erhöht. Im TecDAX klettern Aixtron um 3,6% auf 16,15 EUR, nachdem die WestLB das Kursziel auf 17,80 EUR erhöht hat. Drägerwerk setzen ihre Aufwärtsbewegung mit einem Aufschlag von 6,1% auf 26,03 EUR fort.
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September 17, 2009 07:52 ET (11:52 GMT)
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