Die Lufthansa
Die Lufthansa-Aktie rutschte nach den Nachrichten um 0,78
Prozent auf 12,14 Euro ab und lag damit im schwächsten Drittel des
Dax
ZIEL: GEWINNZONE
Lufthansa-Vize Christoph Franz will die Regionalflug-Töchter so schnell wie möglich in die Gewinnzone führen. Dazu seien "eine umfassende Restrukturierung und Sanierung dieses Segments erforderlich". Eine Projektgruppe erarbeite bereits konkrete Maßnahmen, sagte Franz. Wie viele Mitarbeiter von dem Umbau der Sparte betroffen sind, ließ er offen. Ziel sei, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die Lufthansa angekündigt, bis Ende 2010 ein Fünftel der rund 2.500 Arbeitsplätze bei der CityLine zu streichen.
Die Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (UFO) kündigte an, alles Notwendige zu unternehmen, um "Schlimmes" zu verhindern oder zumindest abzumildern. Ein Sprecher der für die Piloten agierenden Vereinigung Cockpit (VC) zeigte sich von dem beschleunigten Flottenumbau nicht überrascht und verwies auf die laufenden Tarifgespräche. "Da wird man sehen müssen, wie man zu einer für beide Seiten verträglichen Lösung kommt."
BILLIG-KONKURRENZ
Den Abschied von ihren kleinen Regionalfliegern hatte die Lufthansa bereits seit Längerem angekündigt. In der Zahl von 45 Flugzeugen nicht eingerechnet sind die Maschinen von Partnergesellschaften wie Augsburg Airways und Contact Air, die für die Lufthansa auf einigen Regionalstrecken unterwegs sind. "Wir können eine Flottenentscheidung nur für unsere eigenen Gesellschaften treffen", sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Auf einen Zeitpunkt, zu dem der Flottenumbau abgeschlossen sein soll, wollte sie sich nicht festlegen.
Als Grund für den Ausstieg aus der 50-Sitzer-Flotte nannte Franz den Wettbewerb mit den Billigfliegern, die auf einigen Strecken mit den Lufthansa-Regionaljets konkurrieren. Dort zeige sich, dass die Stückkosten im Kontinentalverkehr zu hoch seien, um Flugzeuge mit 50 bis 70 Sitzen wirtschaftlich zu betreiben. Im laufenden Jahr kämpft Deutschlands größte Fluggesellschaft bereits gegen rote Zahlen.
CARGO SCHIELT AUF NACHTFLÜGE
Lufthansa Cargo wehrte sich unterdessen gegen den Eindruck, sie wolle ihre Frachterflotte auf Dauer verkleinern. "Die Dimensionierung der Frachterflotte hängt immer von den Marktbedingungen ab, die geprägt sind durch die Krise und derzeit auch durch das geplante Nachtflugverbot in Frankfurt", sagte ein Unternehmenssprecher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Wir wollen keines der Flugzeuge dauerhaft aus dem Verkehr ziehen."
Nach bisherigen Plänen lässt das Unternehmen ab Oktober rechnerisch bereits sechs seiner 19 Frachtmaschinen am Boden. Das "Handelsblatt" (Freitag) hatte unter Verweis auf Cargo-Kreise berichtet, das Unternehmen werde die stillgelegten Flugzeuge voraussichtlich nicht alle wieder in Dienst stellen. Das Luftfrachtgeschäft steckt in einer schweren Krise. Das Frachtvolumen ist um einen zweistelligen Prozentsatz eingebrochen. Spohr rechnet für Lufthansa Cargo in diesem Jahr bereits fest mit einem operativen Verlust./stw/fn/she
--- Von Steffen Weyer, dpa-AFX ---
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AXC0105 2009-09-18/14:05