Die Ölpreise haben am Freitagabend leicht nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Oktober kostete 71,67 US-Dollar und damit 80 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur November-Lieferung sank um 63 Cent auf 70,94 Dollar.
Händler verwiesen angesichts der Rückgänge auf den im Tagesverlauf wieder leicht erstarkten US-Dollar. Angesichts wieder wachsender Risikoscheu der Anleger hätten diese ihre Geld lieber in den Dollar investiert. Trotz der jüngsten Einbußen sind die Ölpreise in dieser Woche um knapp vier Dollar gestiegen. Gründe sind der anhaltende Konjunkturoptimismus und die überwiegend festen Aktienmärkte. Obwohl es von Experten Zweifel an der Nachhaltigkeit des aktuellen Preisniveaus gibt, gilt eine scharfe Korrektur nach unten als eher unwahrscheinlich.
"Für einen Ausbruch nach oben mangelt es derzeit an fundamentaler Unterstützung", schreibt die Commerzbank in einer Studie. Zwar habe sich die Öl-Nachfrage zuletzt stabilisiert, für den Abbau der immer noch riesigen Lagerbestände wären jedoch weitere Produktionskürzungen nötig. "Diese sind aus unserer Sicht vor allem wegen der hohen Preise wenig realistisch." Auf der anderen Seite stünden einer Preiskorrektur nach unten der anhaltende Konjunkturoptimismus und die festen Aktienmärkte entgegen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) stieg unterdessen weiter. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel am Donnerstag im Durchschnitt 70,27 US-Dollar. Das war 1,58 Dollar mehr als am Mittwoch. Die OPEC berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./stb/das
AXC0155 2009-09-18/18:29