Bonds Weekly KW 39-2009
Renten tendieren wieder fester Schwache Daten vom US-Immobilienmarkt stützen Bund-Future
Nach einer für den Rentenmarkt eher schwachen Vorwoche, begann der Handel am Montag zunächst ruhig. Bundesbankpräsident Weber sagte, dass die Konjunkturerholung holprig verlaufen werde. Seiner Meinung nach seien Inflationsrisiken in naher Zukunft nicht in Sicht. Der US-Index der Frühindikatoren brachte keine neuen Impulse. Ansonsten war der Datenkalender aber bis zum Mittwoch nur wenig gefüllt.
Trotzdem testete der Bund-Future die psychologisch wichtige Marke von 120 Punkten, konnte sich aber darüber behaupten und ab Mitte der Woche sogar wieder fester tendieren. Auch die neue Bundesobligation wurde vom Markt ordentlich aufgenommen und belastete nicht. Merkliche Unterstützung bekam der Anleihenmarkt am Mittwochabend von der US-Notenbank Fed. Ihrer Stellungnahme zufolge sei die größte Volkswirtschaft der Welt zunehmend auf Erholungskurs. Der entscheidende Impuls kam aber durch die Bemerkung, dass auf absehbare Zeit eine lediglich moderate Inflation erwartet werde und die Wirtschaftslage ein auf längere Zeit außerordentlich niedriges Leitzinsniveau erfordere. ?Zusätzlich wurde verkündet, dass die Fed ihre Notfallprogramme langsam auslaufen lassen werde. Danach muss sich die Konjunkturerholung auch ohne diese Programme bewähren, so dass das Zinsniveau weiter auf niedrigem Niveau gehalten werden wird?, so Sabine Traub, Leiterein des Anleihehandels an der Börse Stuttgart.
Am Donnerstag setzte der Bund-Future seine Aufwärtsbewegung fort und zog wieder über die Marke von 121 Punkten. Unterstützung kam dabei von mehreren Seiten. So konnte der ifo-Geschäftsklimaindex im September zwar weiter zulegen, allerdings hatten die Analysten im Vorfeld mit einem noch stärkeren Anstieg gerechnet. Die überraschend rückläufige Zahl der Verkäufe bestehender Eigenheime in den USA führte am Aktienmarkt zu deutlichen Verlusten und beflügelte gleichermaßen die Kurse festverzinslicher Papiere. Dies konnte auch durch die weiter rückläufige Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA nicht kompensiert werden.
Am Freitag enttäuschten die Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA mit einem Rückgang im August um 2,4 Prozent, was den Rentenmarkt zusätzlich stützte. Der Bund-Future notierte in dieser Phase im Bereich von 121,30 Punkten. Nun erwarten sich die Börsianer durch die Zahlen zum Absatz neuer Eigenheime weitere Hinweise auf die aktuelle Verfassung des US-Immobilienmarktes.
Anlegertrends: Neue Anleihen von Lanxess und K+S stark nachgefragt
Anleihen von HeidelbergCement verzeichneten in dieser Woche Kursgewinne von bis zu vier Prozentpunkten auf nun circa 100,00 bzw. 90,00 Prozent. Auslöser hierfür war die sehr gut gelaufene Kapitalerhöhung, die das Unternehmen wieder auf solidere Füße stellt. ?Auch die Ratingagentur Moody's hat die gelungene Kapitalerhöhung, die auch zum Schuldenabbau dienen soll, honoriert, indem sie den Ausblick des B1-Ratings von negativ auf positiv geändert hat. Insgesamt ist die Kursentwicklung der HeidelbergerCement-Anleihen mehr als erfreulich, denn im März notierten sie noch unter 50 Prozentpunkten?, ergänzt Traub.
Die vom Spezialchemiekonzern Lanxess am 17. September eingeführte Anleihe (WKN: A1AMNM) wurde vom Markt hervorragend aufgenommen. Offenbar empfinden die Anleger die Verzinsung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von sieben Jahren für äußerst attraktiv.
Stark gesucht war auch ein seit dem 22. September an der Boerse Stuttgart gehandelter neuer Bond des Düngemittel- und Salzkonzerns K+S (WKN: A1A6FV). Dieser hat eine Laufzeit von fünf Jahren und einen Kupon von fünf Prozent. Die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststückelung liegen wie bei der Lanxess-Anleihe bei privatanlegerfreundlichen 1.000 Euro.
Seit Montag, dem 21. September, ist auch eine neue Euro-Anleihe von General Electric handelbar (WKN: A1AMWJ). Dieses Papier verzinst sich mit 5,375 Prozent und ist am 23. Januar 2020 fällig. Mindeststückelung und kleinste handelbare Einheit betragen hier ebenfalls 1.000 Euro.
Die Royal Bank of Scotland hat eine Anleihe begeben, die ab heute an der Stuttgarter Börse handelbar ist (WKN: A1AM3X). Der Bond verzinst sich ebenfalls mit 5,375 Prozent. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre. Allerdings liegt hier die Mindeststückelung bei 50.000 Euro.
Die DZ Bank brachte am 24. September eine neue Cobold-Anleihe an den Markt (WKN: DZ1HYW). Diese läuft bis zum 27. Dezember 2012 und hat einen Kupon von 4,75 Prozent. Bei Eintritt eines Kreditereignisses bei einem der dieser Anleihe unterlegten Referenzunternehmen (BMW, Deutsche Telekom, Metro, Volkswagen) würde dem Investor eine Anleihe der betreffenden Firma angedient werden.
Bereits am 23. September wurde an der Boerse Stuttgart eine neue Bundesobligation eingeführt. Das mit einer fünfjährigen Laufzeit ausgestattete Papier verzinst sich mit 2,5 Prozent und wurde vom Markt bereits gut aufgenommen.
Zudem kamen am heutigen Freitag drei in US-Dollar gehandelte Bonds an den Markt. Dabei verzinst sich das Papier von General Electric (WKN: A1AMZE) bei einer Laufzeit von sechs Jahren mit 4,375 Prozent. Die US-Dollar-Anleihe des Schweizer Pharmakonzerns Roche (WKN: A0T650) hat einen Kupon von 4,5 Prozent und eine Laufzeit bis zum 1. März 2012. Und der Bond des Öl- und Energiekonzerns BP ist mit einem Zins von 4,75 Prozent und einer Laufzeit von einem Jahr ausgestattet.
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Quelle: boerse-stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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