DJ Europa-Börsen schließen leichter - US-Daten enttäuschen
FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter haben die europäischen Börsen am Mittwoch geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,7% oder 20 Punkte auf 2.873, der Stoxx-50 gab um 0,8% bzw 20 Zähler auf 2.454 nach. Nach anfänglichen Gewinnen ging es am Nachmittag im Gefolge schwachen US-Konjunkturdaten recht deutlich nach unten.
Während der ADP-Arbeitsmarktbericht nur leicht unter den Erwartungen gelegen habe, habe der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago klar enttäuscht, hieß es aus dem Handel. Dieser fiel im September auf 46,1 Punkte, während Volkswirte einen Sprung in den Expansionsbereich über 50 Punkte vorhergesagt hatten. Damit habe sich die konjunkturelle Zuversicht eingetrübt, meinten Händler. Es bleibe nun abzuwarten, wie die kommenden Daten ausfallen werden. Hier stehe der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag an erster Stelle, so Stimmen aus dem Handel.
Bankenwerte halten anfängliche Gewinne nicht
Mit einem Abschlag von 1% gaben Bankwerte nach anfänglichen Gewinnen im Zuge des schwachen Gesamtmarktes recht kräftig nach. Zu den Einzelwerten gab es zahlreiche Nachrichten. UniCredit will durch ein Kapitalerhöhung bis zu 4 Mrd EUR erlösen und verzichtet im Gegenzug auf Staatshilfen. Die Analysten von Nomura nahmen dies zum Anlass, die Aktie des italienischen Finanzkonzerns auf "Buy" von "Neutral" hochzustufen. Die Aktie verlor 1,8% auf 2,67 EUR.
Daneben gab Intesa Sanpaolo die Emission einer Tier-1-Hybrid-Anleihe bekannt. Die Kapitalmaßnahmen sei zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, hieß es im Handel. Intesa hielten sich mit einem Minus von 0,1% auf 3,02 EUR noch recht gut. Die Zuteilung des Jahrestenders durch die Europäische Zentralbank (EZB) löste indes keine größeren Reaktionen an den Finanzmärkten. Insgesamt wurden von den Banken rund 75 Mrd EUR zugeteilt, was sich am unteren Rand der Erwartungsspanne bewegte.
"Die geringe Nachfrage spricht für eine gewisse Stabilisierung bei den Banken", meinte ein Händler. Die Notwendigkeit der Banken, sich über die EZB zu refinanzieren, habe insgesamt nachgelassen. Das werde auch durch die extrem gute Aufnahme von Kapitalmaßnahmen durch die Kapitalmärkte unterstrichen.
Nahrungsmittelwerte legen leicht zu - "Ende mit Schrecken" stützt
Die Nahrungsmittelwerte entzogen sich mit einem Aufschlag von 0,1% dem Abwärtstrend. Danone stiegen sogar um 1,7% auf 41,18 EUR. Im Handel wurde darauf verwiesen, dass Danone Gerüchte über ein Interesse an Mead Johnson in der Zwischenzeit dementiert habe. Analysten halten einen Kauf zum derzeitigen Zeitpunkt für wenig wahrscheinlich. Daneben wurde im Handel auf die Beilegung des Streits zwischen Danone und der chinesischen Wahaha verwiesen. Die Franzosen wollen ihren Mehrheitsanteil am Gemeinschaftsunternehmen abgeben. "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", so Händler.
Novartis präsentiert Erfreuliches zu Multiple Sklerose
Die Pharmawerte gaben zwar 0,5% ab, doch Novartis konnten mit positiven Ergebnissen einer Studie zum Multiple-Sklerose-Medikament "FTY720" punkten. Die Ergebnisse der Studie verbesserten die Chance, eine Zulassung für das Medikament noch bis Ende dieses Jahres zu erhalten, teilte das Unternehmen mit. Das Medikament "FTY720", auch unter dem allgemeinen Namen "Fingolimod" bekannt, ist eines der wichtigsten Entwicklungsprojekte von Novartis. Die Schweizer hoffen mit der Arznei einen Umsatz von mehr als 1 Mrd USD jährlich zu generieren. Die Aktie stieg um 1,1% auf 51,85 CHF, während Sanofi mit einem Abschlag von 0,5% auf 50,15 EUR zu den Abgaben des Sektors beitrugen, obwohl die Franzosen sowohl in der EU als auch in Kanada die Zulassung für ihren Insulinstift "ClikSTAR" erhalten haben.
Europäische Schlussstände am Mittwoch, den 30. September 2009:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2872,63 -19,81 -0,7 17,2 Stoxx-50 2453,88 -20,35 -0,8 18,8 Stoxx-600 242,47 -1,12 -0,5 23,1 Frankfurt XETRA-DAX 5675,16 -38,36 -0,7 18,0 London FTSE-100 5133,90 -25,82 -0,5 15,8 Paris CAC-40 3795,41 -18,69 -0,5 17,9 Amsterdam AEX 311,35 -0,77 -0,3 26,6 Athen ATHEX-20 1414,60 -6,57 -0,5 51,7 Brüssel BEL-20 2485,62 -5,16 -0,2 30,2 Budapest BUX 20226,28 -99,64 -0,5 65,2 Helsinki OMXH-25 1926,10 -16,36 -0,8 27,1 Istanbul NAT30 60604,42 -630,71 -1,0 73,1 Kopenhagen OMXC-20 335,03 0,33 0,1 35,2 Madrid IBEX-35 11756,10 -97,60 -0,8 27,8 Mailand FTSE-MIB 23472,73 -92,89 -0,4 20,6 Moskau RTS 1254,52 -6,04 -0,5 98,5 Oslo OBX 293,03 0,91 0,3 47,2 Prag PX 1157,10 12,00 1,1 34,8 Stockholm OMXS-30 896,76 -6,06 -0,7 35,4 Warschau WIG-20 2192,37 -9,79 -0,4 22,5 Wien ATX 2637,28 29,54 1,1 50,6 Zürich SMI 6323,18 6,46 0,1 14,2 === DJG/DJN/flf Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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September 30, 2009 13:00 ET (17:00 GMT)
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