DJ Europa-Börsen schließen nach US-Daten sehr schwach
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kurse der großen europäischen Aktien sind schwach aus dem Donnerstag gegangen. Der Dow-Jones-Euro-Stoxx-50 verlor 2,2% oder 62 Punkte auf 2.810 und der Stoxx-50 gab um 1,7% bzw 43 Zähler auf 2.411 nach. "Der Reigen schwacher US-Konjunkturdaten reißt nicht ab", sagte ein Händler. Der ISM-Einkaufsmanager-Index ist entgegen den Erwartungen nicht gestiegen, sondern auf 52,6 von 52,9 gesunken.
Das schürte Ängste vor einem konjunkturellen Rücksetzer. "Die Angst vor Zeichen für ein Double-Dip ist groß", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass die Weltkonjunktur wieder in die Rezession abtauchen könnte. Nun warte der Markt auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Charttechnisch sei der Euro-Stoxx-50 momentan bei 2.900 Punkten gedeckelt. Seit zwei Wochen kämpfe der Index bereits mit diese Marke. Auf dem Weg nach unten liege bei 2.800 Punkten das untere Ende der aktuellen Seitwärtsspanne. Erst ein Ausbruch aus dieser Range dürfte viele Marktteilnehmer zum Handeln zwingen.
Basic Resources leiden unter Abgaben - Deutsche Bank positiv
Auf der Verliererstraße lagen so die konjunkturabhängigen Rohstoffaktien, die Basic Resources. Der Branchenindex im Stoxx gab um 2,1% nach. BHP fielen um 3,8% auf 1.643 p und Rio Tinto gaben um 3,5% nach auf 2.576 p. Die Deutsche Bank hat allerdings die Kursziele für beide Titel erhöht, bei Rio Tinto sieht sie nun ein Potenzial bis 3.070 p und bei BHP bis 1.715 p. Rio Tinto haben für die Deutsche Bank im Rohstoffsektor wegen ihrer Bewertung weiterhin eine herausragende Stellung. Die Aktie handele unter ihrem Nettobarwert. Die Überprüfung der Wachstumsstrategie durch das Unternehmen könnten der Aktie einen Impuls bieten, so die Analysten.
Die Experten haben ihre Prognosen für viele Rohstoffpreise angehoben und daher auch die Voraussagen für Gewinne und Bewertungen im Rohstoffsektor. Die Reihenfolge der von den Analysten bevorzugten Rohstoffe lautet: Edelmetalle, Eisenerz, Zink, Kohle, Blei, Aluminium, Kupfer und Nickel. Die Dollarkursentwicklung werde weiterhin im Fokus stehen. Ihre Favorisierung der Edelmetalle werde von der Erwartung eines 2010 bis auf 1,60 USD steigenden Euro unterstützt.
Bankentitel auf der Verliererstraße - Credit Suisse
Der Index der Bankenwerte im Stoxx fiel um 1,2%. Im Handel wurde über weitere Kapitalerhöhungen spekuliert, unter anderem über eine Kapitalerhöhung bei der Erste Group. Gesprochen wird über ein Volumen von 1 bis 1,5 Mrd EUR, das zur Rückzahlung von Staatshilfen genutzt werden könnte. "Für das Staatsgeld muss die Erste Bank einen hohen Kupon zahlen", sagte ein Händler. In den vergangenen Tagen und Wochen hätten sich bereits europäische Wettbewerber am Markt mit Kapital versorgt, um die in Anspruch genommene Staatshilfe zurückzuzahlen. Eine Sprecherin der Erste Bank wollte die Marktspekulation auf Nachfrage von Dow Jones Newswires nicht kommentieren. Der Kurs verlor 6,3% auf 28,60 EUR. Auch RBS und Lloyds und standen mit Abschlägen von über 3% bzw 4% unter Druck.
Die Aktie der Credit Suisse gewann gegen den Trend 1,5% auf 58,35 CHF. Die Bank sieht sich gut positioniert unter anderem für steigende Marktanteile im Investmentbanking. Gut im Markt lagen die europäischen Versicherungstitel, deren Stoxx-Index lediglich um 0,1% fiel. Gewinner waren Münchener Rück mit einem Plus von 0,8% auf 109,90 EUR. Der Konzern hat das Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 1 Mrd EUR wieder aufgenommen.
Automobilaktien profitieren von Fiat
Einziger Branchenindex im Plus waren Medienaktien mit einem Anstieg von 0,4% im Branchenindex. Aber auch Automobilaktien konnten sich mit einem Minus von 0,3% gut halten. Hier stützten vor allem Fiat die Stimmung. Fiat profitierten mit einem Plus von 7,2% auf 9,42 EUR davon, dass Morgan Stanley (MS) das Kursziel auf 16,80 EUR von 8,30 EUR erhöht hatte. "Das ist ein starker Call", sagte ein Händler. MS verwies darauf, dass Chrysler derzeit mit "Null" bewertet werde. Ein positiver Ergebnisbeitrag in der Zukunft sollte den Unternehmenswert heben.
Europäische Schlussstände am Donnerstag, den 1. Oktober 2009:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2810,46 -62,17 -2,2 14,6 Stoxx-50 2411,32 -42,56 -1,7 16,7 Stoxx-600 238,62 -3,85 -1,6 21,2 Frankfurt XETRA-DAX 5554,55 -120,61 -2,1 15,5 London FTSE-100 5047,81 -86,09 -1,7 13,8 Paris CAC-40 3720,77 -74,64 -2,0 15,6 Amsterdam AEX 305,74 -5,61 -1,8 24,3 Athen ATHEX-20 1407,42 -7,18 -0,5 50,9 Brüssel BEL-20 2451,37 -34,25 -1,4 28,4 Budapest BUX 20317,04 90,76 0,4 66,0 Helsinki OMXH-25 1891,74 -34,36 -1,8 24,8 Istanbul NAT30 60414,17 -190,25 -0,3 72,6 Kopenhagen OMXC-20 331,87 -3,17 -0,9 34,0 Madrid IBEX-35 11518,20 -237,90 -2,0 25,3 Mailand FTSE-MIB 23053,51 -419,22 -1,8 18,5 Moskau RTS 1266,85 12,33 1,0 100,5 Oslo OBX 288,63 -4,41 -1,5 44,9 Prag PX 1152,90 -4,20 -0,4 34,3 Stockholm OMXS-30 878,33 -18,42 -2,1 32,6 Warschau WIG-20 2255,68 63,31 2,9 26,0 Wien ATX 2578,27 -59,01 -2,2 47,3 Zürich SMI 6255,17 -68,01 -1,1 13,0 === DJG/hru/flf Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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October 01, 2009 12:27 ET (16:27 GMT)
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