
DJ Wall Street mittags schwach - Enttäuschende ISM-Daten belasten
NEW YORK (Dow Jones)--Mit deutlichen Abgaben zeigen sich die Notierungen an Wall Street am Donnerstagmittag (Ortszeit). Hintergrund war ein unter den Erwartungen gebliebener ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe. Bis 18.36 Uhr verliert der Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) 1,3% oder 127 Punkte auf 9.582. Im Tagestief notierte der Index schon bei 9.553 Punkten. Für den S&P-500 geht es 1,7% bzw 17 Zähler auf 1.040 nach unten. Der Nasdaq-Composite büßt 2,2% oder 46 Punkte auf 2.076 ein.
Negativ hebt ein Analyst vor allem die gefallene Auftragskomponente des ISM-Index hervor. Als Vorlaufindikator lege diese eine zukünftige Eintrübung der wirtschaftlichen Aktivitäten in den kommenden Monaten nahe. Zudem zeige die Arbeitsmarktkomponente, dass die Unternehmen weiterhin Stellen abbauten. "Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht", fasst der Experte die Zahlen zusammen. Eine kontinuierliche Erholung der US-Wirtschaft zeichne sich nach den Daten nicht ab, vielmehr dürfte diese immer wieder von Rücksetzern geprägt sein.
Die ISM-Zahlen reihen sich in eine Serie zuletzt enttäuschender US-Daten ein, welche die Investoren auf dem falschen Fuß erwischt haben und Sorgen über die Nachhaltigkeit der Aktienbewegung ausgelöst haben. Nach Einschätzung eines Teilnehmers warten die Anleger vor allem auf zwei Dinge: Klare Signale dafür, dass sich die Situation am US-Arbeitsmarkt wieder bessert und den Verlauf der nun beginnenden Berichtssaison.
Am Freitag folgt die Bekanntgabe der offiziellen US-Arbeitsmarktdaten auf die sich nun das Interesse richtet. Der ADP-Arbeitsmarktbericht war am Vortag unter den Erwartungen geblieben, was von einigen Beobachtern als negatives Signal gewertet wurde. Auch die vorbörslich veröffentlichten US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind leicht unter den Schätzungen geblieben. Die positiven Continuing Claims machten dies allerdings wett, heißt es einschränkend im Handel.
Unter den Standardwerten stehen zyklische und volatile Titel unter Druck. So verlieren Caterpillar 2,6% auf 49,97 USD, für Home Depot geht es um 1,5% auf 26,23 USD nach unten. Im Technologiebereich reduzieren sich Microsoft um 3,6% auf 24,96 USD. Gegen den Trend gewinnen Alcoa 0,3% auf 13,16 USD nach einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank. Bank-Aktien geben ebenfalls nach: So verlieren J.P.Morgan 2,8% auf 42,61 USD.
Bank of America halten sich mit einem Minus von 0,5% auf 16,83 USD noch recht gut. Die Großbank hat mitgeteilt, dass ihr langjähriger CEO und President Ken Lewis zum Jahresende ausscheiden wird. Ein Nachfolger wurde noch nicht bestimmt. Lewis steht seit 2001 an der Spitze des Instituts. Der Manager äußerte sich zudem optimistisch zur Entwicklung der Bank. Der Finanzkonzern sei in der Lage, mit der Rückzahlung der TARP-Regierungshilfen zu beginnen.
Derweil nimmt das Fusions- und Übernahmekarussell weiter Fahrt auf. So verlieren Cisco 1,4% auf 23,20 USD, nachdem der US-Netzwerkausrüster dem norwegischen Anbieter von Videokonferenzsystemen Tandberg ein freundliches Übernahmeangebot im Volumen von rund 3 Mrd USD gemacht hat. Marktteilnehmer bezweifeln jedoch, dass die Transaktion wie geplant über die Bühne gehen wird. Die Bewertung sei nicht grade hoch, die Wahrscheinlichkeit eines Gegenangebots dagegen schon.
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October 01, 2009 12:40 ET (16:40 GMT)
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